- Kultur
Biglen - Nach 40 Jahren legt Hedwig Gfeller den Dirigentenstab nieder
Die Weihnachtskonzerte des Kirchenchors Biglen unter der Leitung von Hedwig Gfeller sind weitherum bekannt. Nach 40 Jahren reger Tätigkeit legt Hedwig Gfeller den Dirigentenstab nieder. Zufrieden blickt sie zurück und freut sich auf das, was kommt.
Hedwig Gfeller hat sich über Jahrzehnte für die Musik auf dem Lande eingesetzt. Sie prägte ihren Chor und führte mit ihm grosse Werke auf. Sie garantierte Kontinuität und sorgte dafür, dass die Musik einen hohen Stellenwert geniesst.
«Ich habe es immer sehr geschätzt, mit Menschen etwas zu erarbeiten.
Die Musik bietet dabei die Möglichkeit, Alt und Jung miteinander zu verbinden», sagt Hedwig Gfeller. «Wenn man 40 Jahre den gleichen Chor leitet, teilt man mit vielen Menschen das Leben. Das war und ist für mich sehr bereichernd», erzählt sie weiter und kommt auf die Weihnachtskonzerte zu sprechen: «Das Zusammenfügen von Chor, Orchester und Solosängern war immer eine grosse Freude. Eine urwüchsige Freude», präzisiert sie.
«Früher haben wir viel häufiger im Gottesdienst gesungen», blickt die Dirigentin zurück. «Heute sind die Leute mittleren Alters stark eingespannt. Sie stehen unter Druck, was mir manchmal Sorgen macht. Angst, dass uns Menschen die Kraft fehlt, um zu wichtigen Bereichen Sorge zu tragen.»
50 Jahre Kirchenmusikerin
Neben der Chorleitung war Hedwig Gfeller auch als Organistin tätig. Zählt man zu der Bigler-Ära noch die Anfangsjahre, in denen sie in anderen Kirchgemeinden tätig war, kommt man auf 50 Jahre Arbeit als Kirchenmusikerin.
Sie wolle jetzt mehr Zeit haben für Dinge, die ihr schon immer wichtig waren, wie die Natur, die bildende Kunst oder die Literatur, erklärt die 67-Jährige. In einem Saal vor 50 Leuten zu stehen und eine mehrstündige Probe durchzuführen, das brauche Energie. Im Alter nehme die Energie nicht zu, sondern ab, und sie wolle aufhören, wenn sie noch bei vollen Kräften sei. Hedwig Gfeller freut sich, dass der Kirchenchor Biglen unter neuer Leitung weiter singen wird.
Ein Kind vom Lande
Hedwig Gfeller hat nie mit einem Chor in der Stadt geliebäugelt. «Ich bin ein Kind vom Land, die Emmentaler Mentalität entspricht mir. Hier fühle ich mich zu Hause, hier gehöre ich hin», sagt die Grossnichte von Simon Gfeller (ihr Grossvater war ein Bruder des Dichters). «Die Kirche Biglen ist ein sakraler Ort. Seit Jahrhunderten wird hier gebetet und gesungen. Das spürt man. Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt.»
Die Weihnachtskonzerte sind jeweils die Höhepunkte im Jahr. Händels Messias und Bachs Weihnachtsoratorium, um die bekanntesten Werke zu nennen, sind in den vergangenen Jahren erklungen. Prächtige Musik, welche neben Solisten ein Orchester verlangt. Unter den Berufsmusikern sitzen seit Jahren die gleichen Leute. Was bewegt sie, immer wieder mitzumachen? Jürg Neuenschwander (Orgel): «Im Laufe der Jahre ist zwischen Chor und Orchester eine Gemeinschaft entstanden.» Toni Cimarosti (Trompete): «Man kennt sich. In den Pausen kann man sich an einem Buffet verköstigen. Es herrscht eine extrem gute Stimmung.» Franziska Grütter (Konzertmeisterin): «Das Orchester ist gut eingespielt. Hedwig Gfeller leitet kompetent und liebevoll.»
Für das Abschiedskonzert setzt Hedwig Gfeller noch einmal Bachs Weihnachtsoratorium aufs Programm. «Urwüchsige Freude» ist garantiert.
[i] Abschiedskonzert Hedwig Gfeller, Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium Kantaten 1-3. Freitag, 16.12., 20.15 Uhr; Samstag, 17.12., 20.15 Uhr; Sonntag, 18.12., 15 Uhr. Vorverkauf bis 15.12.: 031 701 08 91.
«Ich habe es immer sehr geschätzt, mit Menschen etwas zu erarbeiten.
Die Musik bietet dabei die Möglichkeit, Alt und Jung miteinander zu verbinden», sagt Hedwig Gfeller. «Wenn man 40 Jahre den gleichen Chor leitet, teilt man mit vielen Menschen das Leben. Das war und ist für mich sehr bereichernd», erzählt sie weiter und kommt auf die Weihnachtskonzerte zu sprechen: «Das Zusammenfügen von Chor, Orchester und Solosängern war immer eine grosse Freude. Eine urwüchsige Freude», präzisiert sie.
«Früher haben wir viel häufiger im Gottesdienst gesungen», blickt die Dirigentin zurück. «Heute sind die Leute mittleren Alters stark eingespannt. Sie stehen unter Druck, was mir manchmal Sorgen macht. Angst, dass uns Menschen die Kraft fehlt, um zu wichtigen Bereichen Sorge zu tragen.»
50 Jahre Kirchenmusikerin
Neben der Chorleitung war Hedwig Gfeller auch als Organistin tätig. Zählt man zu der Bigler-Ära noch die Anfangsjahre, in denen sie in anderen Kirchgemeinden tätig war, kommt man auf 50 Jahre Arbeit als Kirchenmusikerin.
Sie wolle jetzt mehr Zeit haben für Dinge, die ihr schon immer wichtig waren, wie die Natur, die bildende Kunst oder die Literatur, erklärt die 67-Jährige. In einem Saal vor 50 Leuten zu stehen und eine mehrstündige Probe durchzuführen, das brauche Energie. Im Alter nehme die Energie nicht zu, sondern ab, und sie wolle aufhören, wenn sie noch bei vollen Kräften sei. Hedwig Gfeller freut sich, dass der Kirchenchor Biglen unter neuer Leitung weiter singen wird.
Ein Kind vom Lande
Hedwig Gfeller hat nie mit einem Chor in der Stadt geliebäugelt. «Ich bin ein Kind vom Land, die Emmentaler Mentalität entspricht mir. Hier fühle ich mich zu Hause, hier gehöre ich hin», sagt die Grossnichte von Simon Gfeller (ihr Grossvater war ein Bruder des Dichters). «Die Kirche Biglen ist ein sakraler Ort. Seit Jahrhunderten wird hier gebetet und gesungen. Das spürt man. Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt.»
Die Weihnachtskonzerte sind jeweils die Höhepunkte im Jahr. Händels Messias und Bachs Weihnachtsoratorium, um die bekanntesten Werke zu nennen, sind in den vergangenen Jahren erklungen. Prächtige Musik, welche neben Solisten ein Orchester verlangt. Unter den Berufsmusikern sitzen seit Jahren die gleichen Leute. Was bewegt sie, immer wieder mitzumachen? Jürg Neuenschwander (Orgel): «Im Laufe der Jahre ist zwischen Chor und Orchester eine Gemeinschaft entstanden.» Toni Cimarosti (Trompete): «Man kennt sich. In den Pausen kann man sich an einem Buffet verköstigen. Es herrscht eine extrem gute Stimmung.» Franziska Grütter (Konzertmeisterin): «Das Orchester ist gut eingespielt. Hedwig Gfeller leitet kompetent und liebevoll.»
Für das Abschiedskonzert setzt Hedwig Gfeller noch einmal Bachs Weihnachtsoratorium aufs Programm. «Urwüchsige Freude» ist garantiert.
[i] Abschiedskonzert Hedwig Gfeller, Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium Kantaten 1-3. Freitag, 16.12., 20.15 Uhr; Samstag, 17.12., 20.15 Uhr; Sonntag, 18.12., 15 Uhr. Vorverkauf bis 15.12.: 031 701 08 91.
Autor:in
Bettina Haldemann-Bürgi
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Erstellt:
08.12.2011
Geändert: 08.12.2011
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