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Biosana Oberdiessbach: 48 Jahre Pionierarbeit für einen Körper im Gleichgewicht

Krebs kann nur in einem sauren Milieu wachsen – diese Erkenntnis führte Willi Federle (84) zur Entwicklung seines ersten Produkts, der basischen Mineralsalzmischung Erbasit. Bis heute ist es das Hauptprodukt der Biosana in Oberdiessbach, welche nun von Willi Federles Kindern Talitha (46) und Emanuel (38) Federle weitergeführt wird. Mit eigener Verkaufsfiliale und Webshop bauen sie an der Zukunft der Firma weiter.

Führen den Betrieb in der zweiten Generation: Talitha und Emanuel Federle (rechts) mit Betriebsleiter Sascha Stalder (links) – und Marken-Botschafterin und Leichtathletin Muswama Kambundji. (Bilder: Isabelle Berger)
Seit 28 Jahren in Oberdiessbach: Das Biosana-Firmengebäude an der Industriestrasse 16.
Nur das Beste vom Besten: Was im Rohstofflager der Biosana liegt, wurde sorgfältig ausgewählt.

„Viele Krankheiten entstehen durch jahrelange Übersäuerung, hauptsächlich durch eine mineralstoffarme Ernährung“, erklärt Emanuel Federle. Mit einem basischen Überschuss konnte sein Vater einst an Knochenkrebs Leidenden helfen. Er entwickelte fortan Mineralsalzprodukte, mittels welcher der pH-Wert im Körper positiv beeinflusst werden kann. „Als Willi Federle anfing, war der Säure-Basen-Haushalt kein Thema, unterdessen ist er in der Schulmedizin angekommen“, sagt Sascha Stalder, der 2007 als Betriebsleiter zum Familienunternehmen gestossen ist.

 

„Die heutige Ernährung findet vielfach unter grossem Zeitdruck und unausgewogen statt“, erläutert Talitha Federle. Zudem enthielten heutige Gemüse und Früchte produktionsbedingt nicht mehr dieselben Nährstoffe wie früher. „Auch psychischer und körperlicher Stress wirkt sich negativ auf das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aus“, sagt sie. Der Körper hole sich dann die mangelnden Mineralstoffe in den Knochen, ergänzt Stalder. Dort fehlten sie aber langfristig auch und es könne später etwa zu Krankheiten wie Rheuma, Arthrose, Ostheoporose oder Gicht kommen.

 

Früher „chlepfte“ die Maschine zuhause

1972 gründete Willi Federle die Biosana. Emanuel Federle erinnert sich noch, wie früher zuhause im Keller die Maschine „chlepfte“. „Auch am Sonntag“, schmunzelt er. Seit 28 Jahren steht die Fabrik mittlerweile an der Industriestrasse 16 in Oberdiessbach. „Die Firma ist sein Baby“, sagt Talitha Federle über ihren Vater, der einst als Biochemiker in der Krebsforschung arbeitete. Er habe auch heute noch eine grosse Beratungsfunktion. „Gerade bei der Produktentwicklung profitieren wir von seinem grossen Wissen“, sagt sie.

 

Früher arbeitete auch Mutter Alice (76) im Betrieb mit. Während ihr Mann mit der Produktion beschäftigt war und per Auto in der ganzen Schweiz Drogerien mit Ware versorgte, kümmerte sie sich im Büro um die Bestellungen und half wenn nötig in der Produktion aus.

 

Alle drei Kinder in der Firma

Heute sind die beiden pensioniert, und die Firma zählt 13 Mitarbeitende und insgesamt rund zehn Vollzeitstellen. Talitha und Emanuel Federle haben gemeinsam die Geschäftsleitung inne, und auch ihre mittlere Schwester und gelernte Kosmetikerin Cornelia Rittiner (44) arbeitet bei Biosana im Verkauf.

 

Auch das Sortiment ist über die Jahre gewachsen. Neben den Nahrungsergänzungsmitteln gibt es auch eine basische Kosmetiklinie. Mittlerweile stellt die Biosana 153 Produkte her und vier neue sind gerade in der Entwicklungsphase. Neben der Schweiz verkauft sie diese auch in Italien, Frankreich und Belgien. „Wir möchten auch in weiteren Ländern noch Fuss fassen“, sagt Talitha Federle.

 

Firmenphilosophie trifft den Nerv der Zeit

Die Firma stehe heute gut da, sagt sie. „Mehr und mehr Leute setzen sich mit gesunder Ernährung auseinander und setzen dabei auf Schweizer Qualität und Schweizer Produkte“, sagt Federle. Werte, die der Biosana wichtig sind.

 

Wichtig ist auch die schonende und umweltfreundliche Verarbeitung der Rohstoffe. „Wir versuchen, für unsere Produkte nur die besten Rohstoffe zu verwenden, damit sie eine grösstmögliche Wirksamkeit haben und wir hinter dem stehen können, was unsere Produkte versprechen“, sagt Federle. Weiter zeichne ihre Produkte aus, dass sie nicht an Tieren getestet würden und – mit Ausnahme von Molke – keine tierischen Inhaltsstoffe enthielten.

 

Selbstversorgerin in Sachen Energie

Auch in der Produktion und bei der Infrastruktur wird darauf geachtet, dass Abfall womöglich vermieden wird und alles möglichst energieeffizient vonstatten geht. „Wir haben das Gebäude dreifachverglast, die Ölheizung durch eine Grundwasserwärmepumpe ersetzt und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert“, sagt Stalder. Die Anlage liefere 30 Megawattstunden Strom im Jahr. Mit Hilfe von Batterien, welche demnächst installiert werden sollen, könnten sie die Eigenleistung der Solarpannels ganz für sich nutzen und ihren gesamten Energiebedarf selber decken.

 

Erstmals direkter Kontakt zur Kundschaft im Shop

Eine weitere Investition, welche die Biosana kürzlich getätigt hat, ist die Eröffnung des ersten eigenen Verkaufsladens im Gewerbepark Oberdiessbach Nord. „Bis jetzt haben wir über Grossisten die Reformhäuser, Drogerien und Apotheken beliefert. Der Biosana Shop ist nun unser erster direkter Kontaktpunkt zu den Kundinnen und Kunden“, sagt Talitha Federle, die mit dem Laden den Puls der Kundschaft zu spüren wünscht.

 

Die Rückmeldungen seien sehr positiv. Der Laden sei aber – im Hinblick auf die bekanntlich eher schwache Kundenfrequenz im gesamten Gewerbepark – vor allem Werbung. „Hier können die Leute sehen, was wir alles haben“, sagt Emanuel Federle.

 

Webshop eröffnet demnächst

Ein weiterer Laden sei vorerst nicht geplant. Das nächste grosse Projekt ist die Eröffnung eines Webshops im Frühling. „Damit wollen wir ein jüngeres Publikum erreichen“, sagt Emanuel Federle. Die bisherige Kundschaft seien eher ältere Leute, ab 35 aufwärts. Doch gerade die Molkeeiweiss-Produkte seien für Junge interessant, sagt Betriebsleiter Stalder. Bei diesen sei der Stoff derzeit bereits als „Whey Protein“ bekannt. Die Biosana biete ihn als einzige Firma aus Schweizer Rohstoffen an – was beim derzeitigen Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Bevölkerung ein gutes Argument sein dürfte.

 

Ein neues Projekt ist auch eine Vortragsreihe mit vier Veranstaltungen pro Jahr. Durchgeführt werden diese von Eliane Sütterle, einer Biosana-Mitarbeiterin und Ernährungsberaterin. „Am ersten Vortrag am 20. Januar in der alten Moschti hätten mehr Leute kommen dürfen, aber das Interesse war da und die Resonanz gut“, bilanziert Talitha Federle.

 

[i] Programm Vortragsreihe:

21. April: Bikinifigur – oder doch Wohlfühlkörper?

22. Juni: 60-plus – Non plus ultra für den Körper

15. Oktober: Immunsystem stärken über die Ernährung

Die Vorträge dauern jeweils von 19.30 bis 21.00 Uhr. Durchführungsort: Alte Mosterei, REBACoaching, Renate Baumgartner, Bahnhofstrasse 15, 3672 Oberdiessbach


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.02.2020
Geändert: 10.02.2020
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