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Bolligen - YB plant einen neuen Platz

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Young Boys haben vor, in der Bolliger Wegmühle eine neue Trainingsbasis für ihr Super-League-Team einzurichten.

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Hansruedi Hasler, der technische Direktor des BSC Young Boys, sagt es deutlich: «Im Moment ist unsere Trainingssituation nicht Super-League-würdig.» Um den Rasen im Stade de Suisse zu schonen, trainiert die erste Mannschaft nämlich nicht dort – sondern pendelt zwischen dem Neufeld, der Bodenweid und dem Turnerstadion Wankdorf hin und her. Oft sei erst kurz vor Trainingsbeginn klar, wo es hingehe, erklärt Hasler. «Auf die Dauer ist das kein Zustand.» Nun ist eine Lösung in Sicht. In der Wegmühle, direkt neben der Tennisanlage und dem Spielfeld des FC Bolligen, möchte YB einen neuen Trainingsplatz bauen. Geplant ist ein Naturrasen mit einer einfachen Lichtanlage. Ein neues Garderobengebäude dagegen ist dank der Nähe zum Wankdorf nicht nötig.


Wie viel Zins?

Gemäss ersten Schätzungen würde der neue Trainingsplatz eine Million Franken kosten. Falls YB bereit wäre, diese Summe zu investieren, hätte auch Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos) Freude. «Natürlich wäre es für uns attraktiv, wenn YB hier trainieren würde», sagt er. Die Wiese in der Wegmühle gehört dem Kanton, der sie an einen Landwirt verpachtet hat. Für den neuen Fussballplatz möchte YB das Land im Baurecht erhalten. Das Gelände nebenan hat die Gemeinde Bolligen vom Kanton im Baurecht übernommen und an den Tennisclub Bolligen für seine neue Anlage weitergegeben. Für dieses Land verlangt der Kanton einen Baurechtszins von über 900 Franken. Pro Monat. Das sei ein stolzer Betrag, findet Burger. Würde der Kanton für das dreimal grössere Fussball-Trainingsfeld den gleichen Tarif anwenden, müsste YB monatlich etwa 3000 Franken hinblättern.

Eine ehemalige Deponie

Hansruedi Hasler kann sich einen Deal vorstellen, von dem auch der FC Bolligen profitieren würde. Dieser möchte seinen bestehenden Naturrasen nämlich durch einen neuen Kunstrasen ersetzen und auf diese Weise die Trainingskapazität erhöhen. YB wäre bereit, den Kunstrasen mitzufinanzieren – und hofft, dass der Kanton im Gegenzug einen günstigen Baurechtszins verlangen würde. Der Kanton sei erst diese Woche erstmals direkt von YB kontaktiert worden, erklärt Doris Haldner vom Amt für Grundstücke und Gebäude. Deshalb kann sie sich noch nicht äussern – weder zum Baurechtszins noch zu möglichen Altlasten im Boden. Das Gebiet, auf dem YB seinen Platz plant, diente früher nämlich als Deponie.

Campus ist gescheitert

YB ist schon seit Jahren auf der Suche nach besseren Trainingsbedingungen. Zuerst plante der Berner Klub in Schönbühl, später in Rubigen einen Trainingscampus für alle Nachwuchs- und Profiteams. Beide Projekte scheiterten aber an den Kosten. Heute sagt Hansruedi Hasler: «Der Campus ist gestorben.» Der neue Trainingsplatz dagegen sei unumgänglich. In der Stadt Bern lasse sich dieser kaum realisieren. «Eventuell hätte es in Richtung Niederwangen eine Möglichkeit gegeben.» Bolligen sei aber näher beim Stade de Suisse gelegen.

Autor:in
Markus Zahno / Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 30.01.2013
Geändert: 30.01.2013
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