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Bowil - Die alte Dampflok kehrt heim
Sie ist so etwas wie das Wahrzeichen von Bowil, die alte Dampflok mit der Bezeichnung «BR 001 180-9». Noch eine gute Woche wird man sie dort bestaunen können. Dann wird sie nach Deutschland zügeln – natürlich auf den Bahngleisen.
Mit einem Tiefgänger wird die knapp 130 Tonnen schwere Dampflok von ihrem jetzigen Standort bei der Firma Steck zum Anschlussgleis des Bahnhofs Bowil transportiert. Dort wird die Lok aufgegleist. Am Samstag, 18. Juni wird die altehrwürdige Maschine mit einer Sonderbewilligung von einer Lokomotive dann nach Nördlingen im Bundesland Bayern gezogen.
Mehr als einfach ein Museum
In Nördlingen hat die neue Besitzerin der Dampflok, die Bayern-Bahn GmbH, ihren Sitz. Bei der Unternehmung handelt es sich nicht um eine Privatbahn im üblichen Sinne. «Am Anfang stand das Bayrische Eisenbahnmuseum, das 1963 gegründet wurde. Die Idee war immer, nicht nur auf Hochglanz polierte Fahrzeuge auszustellen, sondern sie auch zu fahren», erklärt Patrick Zeitlmann von der Bayern-Bahn. Um ein eigenes Schienennetz betreiben zu können, wurde 1987 die Bayern-Bahn GmbH gegründet. Bahngleise mit einer Länge von 100 Kilometer nennt das Unternehmen heute sein Eigen. Um das Schienennetz besser auslasten zu können als dies mit gelegentlichen, nostalgischen Fahrten möglich ist, werden heute auch Gütertransporte angeboten. «Der Gewinn aus diesem Bereich fliesst dann in die historischen Projekte», erklärt Patrick Zeitlmann.
Ein solches Projekt ist die Dampflok «BR 001 180-9» wie die Bezeichnung der Bowiler Maschine genau lautet. Nach dem Transport wird die Lok zerlegt, kontrolliert, repariert und schliesslich wieder zusammengebaut. «Wir rechnen mit einigen tausend Stunden», erklärt Patrick Zeitlmann. In zwei bis drei Jahren soll die Lok dann wieder dampfen.
Es gab mehrere Anfragen
Auf die Lokomotive der Firma Steck in Bowil sind die Museumsbetreiber aus Bayern durch Fachliteratur aufmerksam geworden. Sie waren nicht die einzigen, welche an dem historischen Schienefahrzeug interessiert waren. «Nach mehreren Anfragen aus Deutschland und Holland hat sich die Firma Ferdinand Steck Maschinenfabrik AG entschieden, die Dampflokomotive (...) der Bayern-Bahn GmbH zu überlassen», teilt die Bowiler Firma mit. Gekauft wurde das fast 24 Meter lange Fahrzeug 1974 durch den Firmengründer persönlich. Ferdinand Steck habe schon immer eine Schwäche für Lokomotiven gehabt, beschreiben seine Nachfahren. Die Firma baute 1974 zwei Dieselloks für die Brienzer Rothornbahn. Noch heute bildet die Herstellung von Schienenfahrzeugen ein wichtiges Standbein der Unternehmung, die mittlerweile in der dritten Generation geführt wird.
206’507 Reichsmark kostete sie
Im Jahr 1936 betrug der Beschaffungspreis dieser Dampflokomotive exakt 206’507 Reichsmark. Wie viel die Lok nun 75 Jahre später wert ist, wurde nicht bekannt gegeben. Sicher ist, dass die neuen Besitzer auf die Neuanschaffung richtig stolz sind. «Es handelt sich bei dem Fahrzeug um die grossrädrige Schnellzugslok schlechthin», schwärmt Patrick Zeitlmann. Besonders an der «BR 001 180-9» sei vor allem auch, dass neben dem Exemplar in Bowil nur noch zwei weitere typengleiche Lokomotiven existierten. Die 75-jährige Dampflok wird in Nördlingen die Palette der heute 25 Dampfloks bereichern. Daneben stehen in den Schuppen aber auch Schienenfahrzeuge mit Diesel-, Elektro und Handbetrieb sowie eine stattliche Anzahl von Wagen. «Und eben», wie Patrick Zeitlmann betont, «die Fahrzeuge stehen nicht nur im Schuppen sondern auch regelmässig auf den Schienen.»
Eindrückliche Zahlen
Die 1936 in Kassel gebaute Dampflokomotive weist einige aussergewöhnliche Zahlen aus:
Mehr als einfach ein Museum
In Nördlingen hat die neue Besitzerin der Dampflok, die Bayern-Bahn GmbH, ihren Sitz. Bei der Unternehmung handelt es sich nicht um eine Privatbahn im üblichen Sinne. «Am Anfang stand das Bayrische Eisenbahnmuseum, das 1963 gegründet wurde. Die Idee war immer, nicht nur auf Hochglanz polierte Fahrzeuge auszustellen, sondern sie auch zu fahren», erklärt Patrick Zeitlmann von der Bayern-Bahn. Um ein eigenes Schienennetz betreiben zu können, wurde 1987 die Bayern-Bahn GmbH gegründet. Bahngleise mit einer Länge von 100 Kilometer nennt das Unternehmen heute sein Eigen. Um das Schienennetz besser auslasten zu können als dies mit gelegentlichen, nostalgischen Fahrten möglich ist, werden heute auch Gütertransporte angeboten. «Der Gewinn aus diesem Bereich fliesst dann in die historischen Projekte», erklärt Patrick Zeitlmann.
Ein solches Projekt ist die Dampflok «BR 001 180-9» wie die Bezeichnung der Bowiler Maschine genau lautet. Nach dem Transport wird die Lok zerlegt, kontrolliert, repariert und schliesslich wieder zusammengebaut. «Wir rechnen mit einigen tausend Stunden», erklärt Patrick Zeitlmann. In zwei bis drei Jahren soll die Lok dann wieder dampfen.
Es gab mehrere Anfragen
Auf die Lokomotive der Firma Steck in Bowil sind die Museumsbetreiber aus Bayern durch Fachliteratur aufmerksam geworden. Sie waren nicht die einzigen, welche an dem historischen Schienefahrzeug interessiert waren. «Nach mehreren Anfragen aus Deutschland und Holland hat sich die Firma Ferdinand Steck Maschinenfabrik AG entschieden, die Dampflokomotive (...) der Bayern-Bahn GmbH zu überlassen», teilt die Bowiler Firma mit. Gekauft wurde das fast 24 Meter lange Fahrzeug 1974 durch den Firmengründer persönlich. Ferdinand Steck habe schon immer eine Schwäche für Lokomotiven gehabt, beschreiben seine Nachfahren. Die Firma baute 1974 zwei Dieselloks für die Brienzer Rothornbahn. Noch heute bildet die Herstellung von Schienenfahrzeugen ein wichtiges Standbein der Unternehmung, die mittlerweile in der dritten Generation geführt wird.
206’507 Reichsmark kostete sie
Im Jahr 1936 betrug der Beschaffungspreis dieser Dampflokomotive exakt 206’507 Reichsmark. Wie viel die Lok nun 75 Jahre später wert ist, wurde nicht bekannt gegeben. Sicher ist, dass die neuen Besitzer auf die Neuanschaffung richtig stolz sind. «Es handelt sich bei dem Fahrzeug um die grossrädrige Schnellzugslok schlechthin», schwärmt Patrick Zeitlmann. Besonders an der «BR 001 180-9» sei vor allem auch, dass neben dem Exemplar in Bowil nur noch zwei weitere typengleiche Lokomotiven existierten. Die 75-jährige Dampflok wird in Nördlingen die Palette der heute 25 Dampfloks bereichern. Daneben stehen in den Schuppen aber auch Schienenfahrzeuge mit Diesel-, Elektro und Handbetrieb sowie eine stattliche Anzahl von Wagen. «Und eben», wie Patrick Zeitlmann betont, «die Fahrzeuge stehen nicht nur im Schuppen sondern auch regelmässig auf den Schienen.»
Eindrückliche Zahlen
Die 1936 in Kassel gebaute Dampflokomotive weist einige aussergewöhnliche Zahlen aus:
- Beschaffungspreis: 206’507 Reichsmark.
- Nachgewiesene Fahrstrecke: 3,47 Millionen Kilometer, plus die während des Zweiten Weltkriegs gefahrene Distanz.
- Gesamte Länge: 23,94 Meter.
- Laufraddurchmesser: 1 Meter (vorne); 1,25 Meter (hinten).
- Anzahl Heizrohre: 105 Stück.
- Länge Heizrohre: 5,80 Meter.
- Zylinderdurchmesser: 60 cm.
- Kolbenhub: 60 cm.
- Wasservorrat: 34 Kubikmeter.
- Kohlevorrat: 10 Tonnen.
- Betriebsgewicht mit vollen Vorräten: 185,3 Tonnen.
- Maximale Leistung: 2450 PS.
- Höchstgeschwindigkeit: Vorwärts: 130 km/h; rückwärts 50 km/h.
Autor:in
Bruno Zürcher / Wochen-Zeitung
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Erstellt:
09.06.2011
Geändert: 09.06.2011
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