• Region

Grosshöchstetten - Taverne im Ex-Café Berger war ein Erfolg

Das griechische Restaurant, das Schüler:innen aus Oberthal im ehemaligen Café Berger während zwei Wochen führten, lief noch besser als erwartet. Die 8.-Klässlerin Vivienne erzählt.

Das Pop-Up Taverna war ein Erfolg. (Bilder: zvg/Sascha Wüthrich)
Vivienne Rentsch (links) mit einer Klassenkameradin hinter der Theke.
Während dem Mittagsbetrieb braucht es alle Hände.

"La Taverna" - ein sorgfältig gestaltetes Schild zeigt an, dass im ehemaligen Café Berger in Grosshöchstettem zumindest temporär wieder Leben eingekehrt ist.

 

Tatsächlich ist der Gastraum voll besetzt, als BERN-OST einen Besuch macht. Zum grossen Teil ältere Leute sitzen an den Tischen und trinken ein Kafi. Ganz offensichtlich fehlt das Café Berger vielen Grosshöchstetter:innen, die sich nun über das kurze Revival freuen.

 

Auch hinter dem Tresen und in der Küche ist Betrieb. Die Oberstufenschüler:innen von Oberthal bereiten sich auf den mittäglichen Restaurant- und Take-Away-Betrieb vor.

 

"Praktisch ausgebucht"

Eine von ihnen ist die 13-jährige 8.-Klässlerin Vivienne Rentsch. "Es läuft sehr gut", sagt sie. So gut, dass sie und ihre Kolleg:innen anfangs fast etwas überfordert gewesen seien. "Wir sind praktisch ausgebucht", freut sie sich. In der ersten Woche seien sehr viele Take-Away-Menüs über den Tresen gegangen, diese Woche sei es vor allem das Restaurant, das für Umsatz sorge.

 

Zu essen gibt es Pita-Brot, Gyros, Hackfleisch- und Kichererbsenbällchen, dazu Salat, grilliertes Gemüse, Pommes, Tsaziki und eine Creme aus Schafkäse. Die meisten Leute würden die Fleisch-Variante wählen, sagt sie. Aber auch die Vegi-Variante laufe gut.

 

Die Schüler:innen teilen sich auf: Ein Teil arbeitet in der Küche, die anderen bedienen in blauen T-Shirts die Gäste. Nicht allen liege beides gleich gut, sagt Vivienne. Aber alle seien motiviert dabei, man helfe einander und könne auch abtauschen. "Es geht auf", sagt sie.

 

Alle packen an

Jeweils sechs Schüler:innen machen die Frühschicht und bereiten vor, sechs machen die Spätschicht mit putzen und aufräumen, den Mittagsbetrieb machen alle zwölf zusammen. Unterstützt werden die Schüler:innen von ihrem Lehrer Sascha Wüthrich, der Lehrerin Christine Burkard und zwei Praktikantinnen von der pädagogischen Hochschule, die vor allem in der Küche mitanpacken.

 

Und warum das Ganze? Die Oberthaler Schüler:innen wollen Geld verdienen, um das Musical Mamma Mia zu produzieren. Schon jetzt haben sie angefangen, die ABBA-Lieder zu proben. 3000 Franken wollten sie mit den zwei Wochen "Taverna" einnehmen und damit professionelle Singlehrer:innen und Theaterpädagog:innen beiziehen. Das Ziel sei bereits übertroffen, so Vivienne. "Das gibt ein paar Gesangsstunden mehr und etwas mehr an die Kostüme oder das Bühnenbild." Weitere 3000 Franken gibt es vom Kanton unter dem Dach von "Kultur in der Schule".

 

Guter Zusammenhalt

Kurz nach dem Besuch eines Weihnachtskonzert, bei dem die Oberstufenschüler:innen, insbesondere die Buben, freundlich ausgedrückt, eher zurückhaltend gesungen haben, wundert sich die Autorin, dass ausgerechnet 7.- bis 9.-Klässlerinnen ein Musical aufführen wollen. Sind tatsächlich alle motiviert? 

 

Es gebe schon zwei, drei, die etwas zurückhaltender seien, sagt Vivienne. "Aber wir ermutigen sie, und es machen alle gut mit." Sowieso seien sie eine gute Klasse mit einem guten Zusammenhalt. Und übrigens sei sie selber auch eher schüchtern, wenn sie etwa öffentlich sprechen müsse. "Ich sehe das Musical als Chance, diese Angst zu überwinden."

 

[i] Musical Mamma Mia der 7. bis 9. Klasse der Schule Oberthal

Wo: In der Turnhalle der Schule Oberthal

Wann: Sa 24.Juni, Fr 30. Juni und Sa 1. Juli jeweils 20 Uhr; So 25. Juni 15 Uhr


Autor:in
Anina Bundi, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 29.01.2023
Geändert: 29.01.2023
Klicks heute:
Klicks total: