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Enggistein - So bunt kann eine Schule sein
Das Durchgangszentrum spielt eine Rolle, die therapeutische Wohngruppe auch. In Enggistein drücken Kinder mit vielfältigstem Hintergrund gemeinsam die Schulbank.
Auf spielerische Art
Dennoch kann es gerade für die Erwachsenen zu belastenden Situationen kommen. Zu gut ist den zwei Lehrerinnen der Wegzug eines Knaben im letzten Spätsommer in Erinnerung. Sie hatten mit den Kindern bereits Abschied gefeiert, doch überraschend stand der Kleine tags darauf wieder in der Schulstube. Eine Woche lang ging das noch so, «das war mühsam». Die Kinder reagierten in solchen Situationen weit gelassener, fahren die beiden fort. «Sie stellen zwar Fragen, doch wenn man ihnen die Sache erklärt, geben sie sich zufrieden.» Hilfreich sei da das gute Klima im Schulhaus, «wir pflegen einen familiären Ton.»
Beim Besuch vor Ort zeigt sich all das in der spielerischen Art, wie Anna Barbara Liebe die Klasse vorstellt. «Ihr seid das Vorbild, wenn wir schön Hochdeutsch reden wollen», sagt sie zu den vier deutschen Kindern. Und zu den drei palästinensischen: «Ihr habt von uns Deutsch gelernt, wir dagegen verstehen euer Arabisch nicht.» Über die drei ist die Zeit des Durchgangszentrums noch heute in der Klasse lebendig. Sie sind seinerzeit mit ihrer Familie als Asylbewerber ins Dorf gekommen und geblieben.
Flexibel reagieren
Dass in Enggistein sechs Altersstufen in ein und demselben Zimmer sitzen, bezeichnen die drei bei alledem als Vorteil. So können sie ein Kind, das Probleme mit dem Stoff hat, flexibel auf einem angepassten, tieferen Niveau unterrichten. Ohne es gleich aus dem vertrauten Klassenverband herauszureissen.
Erstellt:
16.03.2012
Geändert: 16.03.2012
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