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Grosshöchstetten: Von Parkettböden und Brandschutz
Weil die alten Stühle das Parkett der Aula beschädigen, schafft die Gemeinde Grosshöchstetten neue an - für 80 000 Franken. Die 100 besten der alten Stühle wiederum, kommen ins Rosigschulhaus - wegen der Brandvorschriften.
Rosig sind die finanziellen Aussichten der Gemeinde Grosshöchstetten nicht. Fast eine Million Verlust sieht das Budget 2016 vor.
Als dieses an der Gemeindeversammlung in der Aula Ende November präsentiert wurde, blieben die Höchstetter nicht unkritisch. Welche Ausgaben denn zu solch roten Zahlen führen, wollten sie wissen. Es gebe natürlich grosse Posten, so wie etwa die erhöhten Zahlungen an den Lastenausgleich oder der stets hohe Liegenschaftsunterhalt, erwiderte der Gemeinderat.
Aber nicht nur das, auch Kleinvieh macht viel Mist. Dies bewies der für die Liegenschaften zuständige Gemeinderat Magnus Furrer, als er einwarf: «Zum Beispiel müssen in nächster Zeit auch die Stühle ersetzt werden, auf denen Sie gerade sitzen.» Er zeigte die Investitionsrechnung 2016, auf der dieser Posten mit 90 000 Franken veranschlagt ist.
Und schon schossen die Hände in die Höhe. «Die Stühle sind doch in Ordnung», bemerkte ein Votant und rutschte auf seinem Stuhl etwas ungläubig hin und her. Furrer entgegnete, dass dem zwar so sei, jedoch viele Stühle keine Schutzkappen mehr an den Füssen hätten und das Parkett der Aula kaputt machten. «Für diese Stühle gibt es keine Ersatzteile mehr, deshalb müssen wir sie ersetzen», so Furrer.
Nun steht fest: 80 000 Franken muss die Gemeinde für neue Tische und Stühle ausgeben. Dies schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung. Weiter steht dort, dass «die besten 100 alten Stühle» aber behalten und in den Saal des Rosigschulhauses verfrachtet würden.
Dort gebe es zwar Stühle, sagt Gemeinderat Magnus Furrer auf Anfrage, diese würden aber nicht mehr den gängigen Brandschutzvorschriften entsprechen.
In den Vorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen steht im Kapitel «Flucht- und Rettungswege» nämlich, dass bei grösseren Versammlungen die Bestuhlung am Boden unverrückbar befestigt werden muss. Ist dies nicht möglich, sind die Stühle einer Sitzreihe so zu verbinden, dass sie vom Publikum nicht gelöst werden können. Dies, damit bei einem Brand die Stühle schön bleiben, wo sie sind und nicht etwa mögliche Fluchtwege verbarrikadieren.
Die bisherigen Stühle im Schulhaus Rosig können nicht miteinander verbunden werden. Deshalb werden sie nun durch die «100 besten» der Aula Grosshöchstetten ersetzt. Die verfügen nämlich über die so wichtigen «Reihenverbinder».
So wird bald im Schulhaus Rosig auch in Sachen Sicherheit wieder alles rosig sein. Und das Parkett der Aula bleibt unversehrt.
Als dieses an der Gemeindeversammlung in der Aula Ende November präsentiert wurde, blieben die Höchstetter nicht unkritisch. Welche Ausgaben denn zu solch roten Zahlen führen, wollten sie wissen. Es gebe natürlich grosse Posten, so wie etwa die erhöhten Zahlungen an den Lastenausgleich oder der stets hohe Liegenschaftsunterhalt, erwiderte der Gemeinderat.
Aber nicht nur das, auch Kleinvieh macht viel Mist. Dies bewies der für die Liegenschaften zuständige Gemeinderat Magnus Furrer, als er einwarf: «Zum Beispiel müssen in nächster Zeit auch die Stühle ersetzt werden, auf denen Sie gerade sitzen.» Er zeigte die Investitionsrechnung 2016, auf der dieser Posten mit 90 000 Franken veranschlagt ist.
Und schon schossen die Hände in die Höhe. «Die Stühle sind doch in Ordnung», bemerkte ein Votant und rutschte auf seinem Stuhl etwas ungläubig hin und her. Furrer entgegnete, dass dem zwar so sei, jedoch viele Stühle keine Schutzkappen mehr an den Füssen hätten und das Parkett der Aula kaputt machten. «Für diese Stühle gibt es keine Ersatzteile mehr, deshalb müssen wir sie ersetzen», so Furrer.
Nun steht fest: 80 000 Franken muss die Gemeinde für neue Tische und Stühle ausgeben. Dies schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung. Weiter steht dort, dass «die besten 100 alten Stühle» aber behalten und in den Saal des Rosigschulhauses verfrachtet würden.
Dort gebe es zwar Stühle, sagt Gemeinderat Magnus Furrer auf Anfrage, diese würden aber nicht mehr den gängigen Brandschutzvorschriften entsprechen.
In den Vorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen steht im Kapitel «Flucht- und Rettungswege» nämlich, dass bei grösseren Versammlungen die Bestuhlung am Boden unverrückbar befestigt werden muss. Ist dies nicht möglich, sind die Stühle einer Sitzreihe so zu verbinden, dass sie vom Publikum nicht gelöst werden können. Dies, damit bei einem Brand die Stühle schön bleiben, wo sie sind und nicht etwa mögliche Fluchtwege verbarrikadieren.
Die bisherigen Stühle im Schulhaus Rosig können nicht miteinander verbunden werden. Deshalb werden sie nun durch die «100 besten» der Aula Grosshöchstetten ersetzt. Die verfügen nämlich über die so wichtigen «Reihenverbinder».
So wird bald im Schulhaus Rosig auch in Sachen Sicherheit wieder alles rosig sein. Und das Parkett der Aula bleibt unversehrt.
Autor:in
Martin Burkhalter, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
28.12.2015
Geändert: 28.12.2015
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