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Heinz Suter: Der Gemeindepräsident, der nochmals will
Nach sechs Jahren an der Spitze von Konolfingen tritt Heinz Suter erneut zur Wahl an. Im Interview spricht er über laufende Projekte, politische Erfahrungen und seine Sicht auf die Konkurrenz.
Heinz Suter (65) ist auf einem Bauernhof in Schnottwil (SO) aufgewachsen. Nach seiner Lehre als Betriebselektriker bildete er sich am Abendtechnikum zum Ingenieur weiter. 1987 gründete er gemeinsam mit einem Kollegen sein erstes Unternehmen, welches er letztes Jahr an sein Management verkaufte.
Heute ist Suter Verwaltungsratspräsident einer Softwarefirma, zudem in der Geschäftsleitung einer Bergsportfirma und Projektleiter in der Bauberatung. Auch im Militär engagierte er sich über Jahrzehnte hinweg: Als Offizier stieg er bis zum Oberst auf – dem höchsten Grad, den ein Miliz-Offizier erreichen kann. Nach über 1600 Diensttagen wurde er letztes Jahr aus dem Aktivdienst entlassen.
Doppelt herausgefordert
Heinz Suter (Fokus Konolfingen) ist seit 2014 Mitglied im Gemeinderat von Konolfingen, diesen leitet er als Präsident seit 2019. Ende Januar hat Simon Buri (GLP) bekannt gegeben, dass er bei der Wahl ums Gemeindepräsidium gegen Suter antritt. Kurz darauf lancierte auch Jonas Rohrer (SVP) seine Kandidatur. Letzte Woche besuchte uns Heinz Suter auf der Redaktion.
BERN-OST: Heinz Suter, Sie sind seit sechs Jahren Gemeindepräsident von Konolfingen, warum treten Sie ein weiteres Mal an?
Heinz Suter: Einerseits will ich die laufenden Grossprojekte bis zum Ende begleiten und andererseits die Erweiterung des Oberstufenzentrums Stockhorn aufgleisen. Mir geht es um Kontinuität, schliesslich bin ich noch der Einzige im Gemeinderat, der bei der Schulraumplanung von Anfang an dabei war.
Was dachten Sie, als Sie erfuhren, dass Sie von zwei Kandidaten herausgefordert werden?
Ich habe damit gerechnet, ich finde das gut, so hat die Bevölkerung eine Wahl.
Was unterscheidet Sie von den beiden Herausforderern?
Ich denke, dass ich meine Sicht als Unternehmer einbringen kann und dass ich viel Erfahrung mit Grossprojekten habe. Dazu kommen meine Erfahrungen als Gemeinderat im Ressort Finanzen und die sechs Jahre als Gemeindepräsident.
Sie wurden zweimal still gewählt, also nie vom Volk bestätigt, fehlt einem dadurch die Gewissheit, dass man gewählt wurde?
Nein, das würde ich nicht sagen.
Was haben Sie in Ihrer Zeit als Gemeindepräsident erreicht?
Ich als Gemeindepräsident habe nichts erreicht, wir als Gemeinderat jedoch sehr viel.
Wir haben Konolfingen vorwärts gebracht. Die neue Schullandschaft Stalden, die im August in Betrieb geht, die Planung Hünigenstrasse läuft. Wir haben viel in die Ortsentwicklung investiert, wir haben die Schulsozialarbeit ausgebaut, die ARA aufgegleist. Weiter haben wir Schutz und Rettung in der öffentlichen Sicherheit eingeführt.
Zudem planen wir finanziell immer zehn Jahre im Voraus, statt wie vom Kanton gefordert, nur vier Jahre. Das gibt uns mehr finanzielle Sicherheit.
Was war am schwierigsten?
Das war schon die ganze Feuerwehrsituation mit vielen Fehlinformationen drumherum.
Was ist Ihnen nicht gelungen?
Dass wir die Gesamtplanung Mehrzweckplatz nicht durchgebracht haben.
Freuen Sie sich auf die Wahl – und wie beurteilen Sie Ihre Chancen?
Ja, neutral. Ich habe einen Bisherigen-Bonus, aber ich kann es nicht einschätzen. Ich akzeptiere jedes Resultat. Wenn ich nicht weitermachen könnte, würde ich es wegen der laufenden Projekte bedauern.
[i] BERN-OST lädt am Montag, 28. April um 19:30 Uhr zum Wahlpodium ins Kirchgemeindehaus Konolfingen ein. Die drei Kandidaten – Heinz Suter, Simon Buri und Jonas Rohrer – diskutieren über die zukünftige Entwicklung der Gemeinde. Der Anlass ist öffentlich, alle Einwohnerinnen und Einwohner von Konolfingen und Umgebung sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
[i] Die Wahl ums Gemeindepräsidium von Konolfingen findet am 18. Mai statt.
Erstellt:
21.04.2025
Geändert: 24.04.2025
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