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Hopfen und Malz: Lokale Brauer präsentieren ihr Bier
Anfang August können auf dem Schlossgut-Areal verschiedene lokale Biere degustiert werden. Das Motto ist: je kleiner die Brauerei, umso eher ist sie hier anzutreffen. Wir wollten vom Organisator wissen, warum es eine Biermesse braucht und wie gross die Gefahr ist, sich hier zu betrinken.
Jürg Gretler (46), ist in Oberentfelden (AG) aufgewachsen, seit elf Jahren wohnt er in Münsingen, er ist gelernter Schmied, heute arbeitet er in der Informatik. Gretler ist Mitglied der Kulturkommission in Münsingen. Die Biermesse Münsingen organisiert er zum zweiten Mal.
BERN-OST: Jürg Gretler, wie kamen Sie auf die Idee eine Bier-Messe zu organisieren?
Jürg Gretler: Wir haben dies letztes Jahr zusammen mit dem Verein Bier aus Tägertschi erstmals organisiert. Es war lustig, uns ging es darum die lokale Bier-Braukunst zu fördern. Das kam gut an, deshalb organisieren wir jetzt die zweite Auflage.
Wie muss man sich den Anlass vorstellen?
Dieses Jahr wird es so laufen: Der Eintritt ist gratis, bisher haben sich sieben Brauereien angemeldet. Sie haben einen Stand und stellen ihre Biere vor. Um ein Bier zu degustieren, muss man an der Bar Jetons kaufen. Pro Jeton werden 0.7 Deziliter Bier ausgeschenkt. Letztes Jahr war alles gratis. Aber, gratis ausschenken geht für diese kleinen Brauereien nicht. Dazu spielt Chris Wohlgemuth Live-Blues mit Gitarre und Mundharmonika.
Wie haben Sie die Aussteller ausgesucht?
Unsere Zielgruppe sind Mikro-Brauereien oder Nano-Brauereien aus der Region. Das sind Klein- und Kleinstbrauereien, welche nur in sehr bescheidenem Umfang produzieren. Sie brauen um die 50 – 300 Liter pro Brau-Sud (Batch) . Das sind alles Hobby-Bierbrauer, die wir vorstellen wollen. Bei ihnen geht es nicht primär um Kommerz, sondern es geht um die Freude am Brauen.
Welche Brauereien haben sich angemeldet?
Augass Bräu und Gili-Bräu aus Münsingen sowie Fjord Fjell, die haben früher im Schwand gebraut. Als der Schwand verkauft wurde, wechselten sie nach Bern. Mit dabei ist auch Nick Mäder, der früher in der Chäsi in Münsingen braute (BERN-OST berichtete), jetzt ist er in Allmendingen. Auch dabei ist die Panorama Bräu aus Wichtrach, Bäuper Craftbier und die Lights-out Brewing Company aus Münsingen.
Brauen Sie selbst auch Bier?
Ich habe auch selbst mal in einer Garage gebraut, aber ich bin besser im Trinken (lacht). Ich fand damals, dass es schon genug gute Biere gibt in Münsingen, deshalb muss ich selbst nicht brauen.
Ist Bier brauen schwierig?
Nein, es braucht Sorgfalt, Geduld, Zeit und Platz. Alle können Bier brauen, man braucht Equipment, Kübel, was zählt ist die Erfahrung.
Ist das Brauen eine Männersache?
Ja, zumindest was die Brauer am Anlass betrifft, schon noch. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Wir hatten letztes Jahr auch interessierte Frauen unter den Gästen. Wir würden uns freuen, künftig auch Brauerinnen begrüssen zu dürfen. Die Tür steht auf jeden Fall offen.
Wie gross ist die Gefahr, dass man sich beim Degustieren betrinkt?
Die ist schon gross (lacht). Wenn man zehn Bier probiert hat, dann hat man einen sitzen. Wir hatten letztes Jahr Bedenken, dass es ein Gelage gibt, waren dann aber positiv überrascht. Die Stimmung war gut, es wurde viel diskutiert. Deshalb machen wir das wieder. Wenn das Wetter mitspielt, ein lauer Sommerabend, dann ist das eine coole Sache.
[i] Die Münsinger Biermesse, Freitag, 4. August, ab 18.00 Uhr – Bier vom Fass und Würste vom Grill.
Erstellt:
24.07.2023
Geändert: 24.07.2023
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