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Jubiläum Magnolia Worb: Ein Jahr und viele neue Ideen

Doppeltes Ein-Jahr-Jubiläum im Kulturhaus Magnolia: Ein Jahr ist vergangen, seit Anette Keo und Daphnée Büchler-Hahnloser ihr neues Angebot im ehemaligen Kreuz in Worb eröffneten. Sie feiern den Geburtstag mit einem Konzert des Streichquartetts Arola, das ebenfalls sein Einjähriges begeht. Anette Keo erzählt, was im ersten Jahr rund lief, und welche Anpassungen sie plant.

Vor einem Jahr haben Daphnée Büchler-Hahnloser (links) und Anette Keo die Einganstür zum Kulturraum Magnolia zum ersten Mal geöffnet. (Fotos: magnolia-worb.ch)
Die hellen, schönen Räume finden grossen Anklang.
Anette Keo möchte künftig in den Räumen auch selbst kreativ tätig sein.
Daphnée Büchler-Hahnloser bietet Kreativkurse, Suppe und Müesli.

Die Räume im umgebauten Kreuz Worb sind elegant und doch gemütlich gestaltet, das Angebot ist farbig und spricht Gross und Klein an. Strahlend und ein wenig aufgeregt hatten Anette Keo und Daphnée Büchler-Hahnloser vor einem Jahr die ersten Schnuppergäste zu Tee, Gebäck und einer Führung empfangen. Damals konnten sich die beiden noch nicht vorstellen, wie gut ihr neues Angebot im «Raum für Kunst, Kultur und Kulinarik» Anklang finden würde.

 

Vom ersten Konzert ...

Dieser Tage blickt Anette Keo auf das erste Jahr zurück. «Es ging sehr schnell vorbei», stellt sie spontan fest. Sie freut sich, dass besonders die Konzerte schnell Anklang gefunden haben: «Zum ersten Konzert – einem Harfenkonzert im September – erschienen noch 27 Personen, danach kamen immer mehr Leute, so dass wir sogar noch Stühle nachkaufen mussten.» Konzerte mit Irish Folk, der Jazzsängerin Myria Poffet und dem Poffet Trio – inzwischen kämen immer um die 40 Personen, «und damit ist der Raum voll».

 

... bis zum Angebot mit Bier und Wein

Das Planen, ergänzt sie dann, sei aber nicht einfach: Viele entscheiden sich «last minute» für einen Konzertbesuch, und deshalb beschlossen die Gastgeberinnen nach einer Weile, die Konzerte gleich fix mit Essen anzubieten. «Die Auswahl ‘mit oder ohne Essen’ war zu schwierig zu kalkulieren.» Damit die beiden Speisen servieren und Alkohol ausschenken dürfen, hat Anette Keo letztes Jahr das Wirtepatent gemacht und eine Betriebsbewilligung eingeholt. Das kommt bei den Leuten gut an, wie sie festgestellt hat: Beim Irish Folk-Konzert sei Bier sehr gefragt gewesen, schmunzelt sie, «sonst bevorzugen die Gäste eher ein Glas Wein».

 

Die schönsten Momente ...

Besonders schön seien die vielen Begegnungen am Mittagstisch, mit Vertreter:innen der Schule oder des Kirchgemeinderats, sagt Anette Keo: «Dort herrscht jeweils eine sehr angenehme Stimmung, und sowohl die Räume als auch das Essen kommen gut an.» Sie und Daphnée Büchler-Hahnloser teilen sich in das Kochen, jede hat so ihre Spezialitäten: Sie selbst veranstaltet alle paar Wochen eine Themenwoche quer durch die Welt von Französisch, Italienisch, über Englisch und Indisch bis Orientalisch. Ihre Kollegin offeriert am Donnerstag jeweils Suppe und Müesli. «Wir versuchen, vor allem gesund, frisch, ausgewogen, Fairtrade und biologisch zu kochen.»

 

... und die schwierigeren

Auch hier sei das Planen nicht immer einfach, am einen Tag tauche niemand auf, am anderen zehn Personen: «Das ist sehr unberechenbar.» Schwieriger als diese Planung, ergänzt Anette Keo, sei es allerdings, die Leute überhaupt zu erreichen und auf das Angebot hinzuweisen: «Der Eingang hinter dem Haus ist nicht sehr günstig, man läuft nicht dran heran», erklärt sie: «Wir versuchen noch, die Leute besser anzusprechen.» Bisher legen sie Flyer bei verschiedenen Geschäften auf, «aber das ist noch mit relativ viel Aufwand verbunden».

 

Neue Ideen für das neue Jahr

Deshalb planen die beiden für das zweite Jahr ein paar Neuerungen: «Vielleicht bieten wir Takeaway im Glas, ökologisch mit Depot oder mit eigenem Geschirr», sagt Anette Keo. Damit hoffen sie, vielleicht noch eine andere Klientel zu erreichen als mit den Kreativkursen und Konzerten – und trotzdem etwas anderes zu offerieren als die Grossanbieter.

 

Räume für Feste vermieten ...

Immer wieder zeigte sich in diesem Jahr, dass die Räumlichkeiten grossen Anklang finden, und schon öfter fragte jemand, ob man sie für Feste mieten könne. Die beiden «Magnolias» sind offen für allerlei Ideen: Sie können sich gut vorstellen, zu den bisherigen Angeboten – unter anderem Kurse für den Ferienpass - ganz unterschiedliche Angebote ins Programm aufzunehmen. Auch Leute, die eigene Kurse anbieten möchten, sind willkommen: Bisher haben so bereits Pilateskurse, marokkanische Brunches und Kochkurse ihren Weg ins Magnolia gefunden.

 

... und das Kursangebot anpassen

Ein paar Eltern fragten an, ob sie in den Räumen einen Elterntreff organisieren könnten. Spontan fanden das Anette Keo und Daphnée Büchner-Hahnloser: «Klar, warum nicht!» Auch Workshops, Konzerte von Musikgruppen, die einen nicht so grossen Rahmen benötigen und nicht allzu laut sind, Kreativangebote als Teambildung – «die Infrastruktur und die Räume eignen sich für vieles». Deshalb passen sie das Kursangebot laufend an und testen, was Anklang findet.

 

Auch Raum für eigene Kreationen ...

Was ein bisschen zu kurz gekommen sei, überlegt dann Anette Keo, sei ihr eigenes kreatives Arbeiten: Ursprünglich sei der Ort als Atelier dafür gedacht gewesen, aber das habe sie aufgrund der vielen Arbeit rund um Teehaus, Konzerte und Workshops ganz vernachlässigt. Das möchte sie ändern: «Ich möchte regelmässig im Magnolia mit Ton, Papier, Farbe und Holz arbeiten und schreiben.»

 

... und Gartendesign schaffen

Ausserdem will die studierte Gartendesignerin auch vermehrt Gartendesign für Balkon und Garten anbieten. Aus diesem Grund wird sie das Angebot für Lunch und Tee auf den Freitag beschränken, und dafür zusätzlich eine Art Selbstbedienung anbieten: «So könnten sich Interessierte bedienen, hinsetzen und selbstständig in ein Kässeli einzahlen, während ich im Magnolia arbeite.»

 

Ein Jubiläum mit Musik

Insgesamt blicken die beiden positiv auf das erste Jahr zurück. «Ich finde es sehr spannend und vielseitig», fasst Anette Keo zusammen. Besonders gern nehme sie die schönen Überraschungen und Begegnungen mit. «Wirtschaftlich lohnt sich das noch nicht, aber dafür können wir mit unserer Begeisterung den Leuten etwas Ideelles und eine gute Atmosphäre hinüberbringen.» Sie freut sich auf weitere Highlights mit Konzerten und Workshops – zu allererst auf das doppelte Jubiläumskonzert mit dem Arola Streichquartett, das zufälligerweise ebenfalls das Ein-Jahr-Jubiläum feiert.

 

[i] Jubiläums-Konzert mit dem jungen Arola Streichquartett aus Bern, Freitag, 2. Mai um 19.30 Uhr. Möchten Sie einen Kurs oder ein Konzert anbieten? Melden Sie sich bei info@magnolia-worb.ch


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 30.04.2025
Geändert: 30.04.2025
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