• Wirtschaft

Kiesen - Wenige Bürger hatten viele Fragen

Die Pensionierung des Schulleiters in Wichtrach führte zu Veränderungen: Franziska Eberhard und Ruedi Wettstein übernahmen die Leitung, und ein eigenständiges Verbandssekretariat wurde geschaffen. Die Gemeindeversammlung genehmigte eine Erhöhung der Stellenprozente, um dem gestiegenen Verwaltungsaufwand gerecht zu werden. Gemeindepräsident Ernst Waber informierte über Fortschritte in der Dorf- und Schulentwicklung.

Der Gemeinderat und die Jungbürgerinnen stellten sich vielen Fragen. (Bild: Pascale Groschel)
Die neuen Jungbürgerinnen. (Bild: Pascale Groschel)

Durch die Pensionierung des Schulleiters der Sekundarstufe I in Wichtrach, Lorenz Nydegger, gab es einige Umstrukturierungen. Neu teilen sich Franziska Eberhard und Ruedi Wettstein die Leitung der Schule. Das Sekretariat des Gemeindeverbands Sekundarstufe 1 Wichtrach war bisher dem Schulsekretariat angeschlossen. Da die Aufgaben immer umfangreicher und komplexer wurden, hat die Sekundarschulkommission entschieden, ein eigenständiges Verbandssekretariat zu schaffen.

 

Ersatz für viel Einsatz

Durch die Neuorganisation wurde eine Neubewertung des Verwaltungsaufwands durchgeführt. Die Neubewertung zeigte, dass für die Stelle 20 Stellenprozente mehr benötigt werden als bisher. Dies erforderte eine Genehmigung der Verbandsgemeinden, da so Lohnkosten von jährlich 20 000 Franken verursacht werden. An der Gemeindeversammlung wurde gefragt: Warum ist eine Erhöhung überhaupt notwendig?

 

Gemeinderätin Beatrice Riem erklärte, dass der ehemalige Schulleiter viele Aufgaben für den Verband übernommen habe, die nicht zu seinen eigentlichen Aufgaben gehörten. Nun seien die Aufgaben analysiert und aufgeteilt worden. Seit Sommer habe das Sekretariat zudem viele Überstunden gemacht, um alle Aufgaben zu bewältigen. Auch Gemeindepräsident Waber bestätigte, dass bei Umstrukturierungen gelegentlich eine Erhöhung der Stellen notwendig ist. Die Gemeindeversammlung stimmte dem Antrag zu.

 

Ergebnisse der Workshops

Gemeindepräsident Waber informierte über den Stand der Dorf- und Schulentwicklung. Diese wird bereits seit 2018 bearbeitet (BERN-OST berichtete). Im vergangenen Jahr wurde das Workshopverfahren abgeschlossen. Dabei kamen unter anderem folgende Anliegen zur Sprache: Ein aktiver Dorfplatz um das alte Schulhaus, eine grüne Umgebung, Schatten und Sitzgelegenheiten. Das Richtprojekt zeigt 60 Wohnungen, ein durchlässiges Schulareal, das nicht dicht bebaut ist sowie viel Platz und Grün in Richtung Wichtrach.

 

Informationsanlass im Frühling

Noch offen sind die Fruchtfolgefläche, der Landabtausch/Landkauf mit der Miteigentümergemeinschaft Schlossgut und die Finanzierung. Im Frühling wird es eine Informationsveranstaltung mit weiteren Details geben. Der Baubeginn ist für das Jahr 2029 geplant. Die Gemeindeversammlung hatte viele Fragen zum Projekt. Wie soll der Schulbetrieb während der Bauzeit aufrechterhalten bleiben? „Das muss gehen, irgendwie“, meinte Waber.

 

Auch die Nachhaltigkeit wurde hinterfragt, da der 40-jährige Kindergarten auf den Plänen nicht mehr ersichtlich war. Der Gemeinderat erklärte, dass noch keine konkreten Pläne existieren und der Kindergarten je nach Bedarf bestehen bleiben kann. Die Gemeindeversammlung stellte viele Fragen, die laut Gemeinderat zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend geklärt sind. Zu gegebener Zeit werde aber informiert.

 

Plus im Budget

Die 54 Stimmberechtigten (Stimmbeteiligung von 7,4%) haben das Budget 2024 mit einem Überschuss von 65'370 Franken angenommen. Die unveränderte Steueranlage beträgt 1,54. Ebenfalls wurde die Aufhebung der Überbauungsordnung "Basiserschliessung Brücke Bahnhofstrasse" angenommen. Die Versammlung stimmte ausserdem zu, den Gemeindeverband Bestattungs- und Friedhofwesen Kiesen-Oppligen-Wichtrach aufzulösen. Die Sitzgemeinde Wichtrach wird nun die Aufgaben für die Anschlussgemeinden Oppligen und Kiesen übernehmen.

 

Vier zufriedene Jungbürgerinnen

Die Gemeinde durfte vier von acht neuen Jungbürgerinnen bei der Gemeindeversammlung begrüssen. Sie schätzten unter anderem die Schulzeit, die sie in Kiesen verbringen durften, den Weihnachtsmarkt und den Ort als attraktiven Wohnstandort. Die Gemeinde kann neue Stimmbürger:innen gut gebrauchen, so wenige Stimmbeteiligte wie an diesem Abend seien laut Waber noch an keiner Gemeindeversammlung mit ihm gewesen.


Autor:in
Pascale Groschel, pascale.groschel@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 11.12.2023
Geändert: 29.04.2024
Klicks heute:
Klicks total: