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Kiesen/Bern - Schlauchboot-Weltrekord auf der Aare geplant

Quelle
Der Bund

Ein Berner Jungunternehmen ruft für Samstag zum «Massen-Bötlen» von Kiesen nach Bern auf.

Heute in einer Woche soll auf der Aare ein Weltrekordversuch stattfinden – «die meisten Gummibote auf einem Fluss», lautet das erklärte Ziel. Bis gestern haben via Facebook bereits über hundert Hobby-Kapitäne ihr Kommen angekündigt. Am Samstag, 31. Juli, um 14 Uhr sollen die Boote in Kiesen eingewassert werden und dann zusammen nach Bern treiben.

Zum Rekordversuch rufen die Betreiber der Onlineplattform Gonnado (der Kurzform von «going to do») auf. Das Portal wurde vor einem Jahr von drei Berner Studenten gegründet – mit dem Ziel, dass «die Leute mehr zusammen unternehmen und dabei mehr Spass haben», wie Samuel Mäder, einer der Gründer, erklärt. «Gonnado.com soll die letzte Seite sein, die besucht wird, bevor sich die Menschen in die Natur aufmachen.» Gonnado ist eine auf Freizeit und Tourismus ausgerichtete soziale Plattform: Jeder Nutzer verfügt über ein persönliches Profil und kann mit anderen Tipps zu Freizeitangeboten teilen, mit Gleichgesinnten in Kontakt treten und gemeinsame Aktivitäten vom Grillplausch bis zur Gletscherwanderung organisieren oder auch einfach über Google Maps einen zu empfehlenden Glacéstand an der Copacabana markieren.

Am 12. August wird das Portal, das sich momentan in einer Testphase befindet, definitiv aufgeschaltet – für die Rekrutierung einer Aare-Massenfahrt etwa soll dann nicht mehr Facebook, sondern Gonnado als Plattform genutzt werden. Bis zum Ende des laufenden Jahres soll das Portal laut Mäder von 50 000 Schweizern (und vielleicht einigen Deutschen) genutzt werden, und danach sollte es «richtig abgehen». Mehrere Millionen Nutzer erhofft er sich innerhalb weniger Jahre.

Schifffahrt kaum beeinträchtigt

Mit dem Aareboot-Weltrekord wollen die Betreiber nun erst einmal vorleben, worum es ihnen mit ihrer Plattform geht – dass mit überschaubarem Aufwand verschiedenen Menschen ein gemeinsames Erlebnis ermöglicht werden kann. Einen neuen Rekord bezüglich Booten auf einem Fluss aufzustellen, sollte gelingen – denn einen alten gibt es nicht. Im Guinness Buch der Rekorde fehlt bisher ein entsprechender Eintrag. «Es sollte aber schon nicht so sein, dass unser Rekord ohne Weiteres wieder gebrochen werden kann», sagt Mäder, der auf 400 Teilnehmende hofft.

Von behördlicher Seite steht dem Unterfangen nichts im Weg. Beat Keller, der Stabschef des Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamts, sagt auf Anfrage: «Wir sind über diesen Rekordversuch nicht informiert, finden die Idee jedoch witzig.» Da es sich bei den teilnehmenden Gefährten nicht um immatrikulationspflichtige Boote, sondern um «Badehilfen und Spielgeräte» handeln dürfte und ausser den Aare-Fähren keine Schiffe behindert werden könnten, sei keine Bewilligung erforderlich.

Timo Kollbrunner, "Der Bund"

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Erstellt: 24.07.2010
Geändert: 24.07.2010
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