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Konolfingen - Der Park soll besser genutzt werden

Quelle
Wochen-Zeitung

Vor einem Jahr eröffnete der neue Geschäftsführer Ferdinand T. Salverda das umfassend renovierte Schloss Hünigen. Nun soll wieder gebaut werden, diesmal im Park.

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Ferdinand T. Salverda will den Park von Schloss Hünigen mit Seminarpavillons und Baumhäusern besser nutzen. (Bild: Silvia Ben el Warda-Wullschläger)
Ferdinand T. Salverda nennt sich nicht Hoteldirektor, sondern schlicht «Gastgeber». Er sei da für alle Leute, «egal woher sie stammen, egal, ob sie im Übergewand oder Anzug, in Jeans oder im Abendkleid zu uns kommen». Mit der Hotelauslastung in den ersten Monaten nach der Wiedereröffnung letzten Mai zeigt er sich zufrieden. Die vor einem Jahr eingeführte Strategie mit den Grundpfeilern «Bankett», «Seminar» und «Event» sei erfolgsversprechend. «Aber wir wollen und können uns noch steigern.» Dies gelte nicht nur für den Hotelbetrieb, sondern auch für das à-la-carte-Restaurant Rosarium.

Einheimische Gäste willkommen
 
Vor allem die einheimischen Gäste vermisst Ferdinand T. Salverda. Diese blieben dem Schloss Hünigen grösstenteils fern. Gründe dafür gebe es verschiedene, sie seien etwa in der Vergangenheit, in der Lage ausserhalb des Dorfes oder in der Ausrichtung des Betriebes zu suchen. «Wir sind zwar ein gehobener Betrieb, jedoch nicht abgehoben», betont er. «Die Leute können auch auf ein Glas Wein oder einen Kaffee bei uns vorbeikommen.» Dazu müssten sie nicht einmal die Rezeption passieren, was auf einige vielleicht abschreckend wirke, gebe es doch vier Eingänge.

Ferdinand T. Salverda hat als Hotelier schon in den verschiedensten Regionen der Schweiz Erfahrungen gesammelt, etwa im Palace Hotel in Mürren, im Steigenberger Alpenhotel in Saanen-Gstaad oder in zwei Seminarhotels im Thurgau. Er sei von Grund auf ein offener Mensch, «der die Leute so nimmt, wie sie sind», betont der gebürtige Niederländer. Im Emmental fühle er sich nun ebenfalls wohl, die ländliche Gegend sei ihm nicht fremd. Er stamme vom Land, sein Grossvater sei Bauer gewesen, sein Vater Direktor einer Käserei. «Ich beherrsche das Alpkäsen, Fahnenschwingen und kenne mich im Schweizer Brauchtum allgemein aus. Dies nicht als Anbiederung, sondern weil es mir Spass macht und ich mich gerne mit diesen Sachen befasse.»

Bauen im Park

Vor gut einem Jahr wurde das Schloss Hünigen wiedereröffnet, nachdem es während dreier Monate umfassend renoviert wurde. «Im Haupthaus ist nun alles ausgebaut und saniert; hier stehen vorläufig keine Arbeiten mehr an», sagt Ferdinand T. Salverda. Im Park dagegen sei noch Potenzial vorhanden. Das aktuelle Bauprojekt sieht in einem ersten Schritt vor, zwei Seminarpavillons im Park, nordöstlich des Hotels, zu erstellen. «Wir möchten damit den Seminarbereich weiter fördern.» Mit den neuen Gebäuden wolle man unter dem Motto «Tage im Grünen» vor allem kleinere Gruppen ansprechen. Die beiden Pavillons würden mit viel Glas ausgestattet und seien vom Haupthaus autonom. Man befinde sich aktuell in der Offertphase, so Salverda. Mit den Bauarbeiten mindestens eines Pavillons soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
 
Baumhäuser mit Aussicht

In einer zweiten Phase sind zwei Baumhäuser als Übernachtungsmöglichkeit geplant. Diese kämen auf derselben Seite des Schlosses wie die Pavillons zu stehen. «Die zwei Bauten werden auf 3,5 Meter hohen Stelzen stehen. Von dort oben, über den Büschen und Sträuchern, hat man eine tolle Aussicht auf Ober- und Niederhünigen; ideal zum Beispiel für Brautpaare oder Referenten», umschreibt der Geschäftsführer das Projekt. Zugänglich gemacht werden die «Pfahlbauten» über eine 20 Meter lange Rampe. Dafür muss die Vogelvolière weichen. «Darin werden schon längst keine Tiere mehr gehalten, sie ist kein schöner Anblick.» Wie viel die Baumhäuser kosten und wann sie erstellt würden, sei noch offen.  

Bei beiden Projekten werde der alte Baumbestand von 1805 nicht tangiert, betont Ferdinand T. Salverda. Ebenfalls könne der Betrieb wie gewohnt weiterlaufen.

Autor:in
Silvia Ben el Warda-Wullschläger, Wochen-Zeitung
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Erstellt: 15.05.2014
Geändert: 15.05.2014
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