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Konolfingen: Mitfahrbänkli - Hinsetzen - Mitfahren
In Konolfingen, Gysenstein, Freimettigen, Häutligen, Nieder- und Oberhünigen stehen ab sofort 13 Mitfahrbänkli zur Nutzung Verfügung.
In der Region Konolfingen fehlen zum Teil öffentliche Verkehrsmittel. Gemäss verschiedenen Umfragen durch die Altersbeauftragte der Region Konolfingen, Beatrice Binggeli, zusammen mit Mitgliedern aus dem Ausschuss für Alters- und Gesundheitsfragen wurde das Fehlen genannt. "So haben wir im Auftrag der Gemeinden mit der Arbeitsgruppe "Mitfahrbänkli" das Projekt gestartet", blickt Beatrice Binggeli zurück.
Elf neue und zwei angepasste Bänkli
Anhand der Erkenntnisse, Bewegmuster und räumlichen Bezüge der Bevölkerung entstanden elf neue, bedürfnisgerechte und robuste Mitfahrbänkli. In Herolfingen, Niedergysenstein, Gysenstein, Ursellen, Niederhünigen Käserei, Niederhünigen unterhalb Geissrüti, in Konolfingen Bahnhof SBB, Migros, Fürabebeck, Mehrzweckplatz und Coop stehen die neuen Bänkli. Zwei schon bestehende Bänkli in Oberhünigen und Freimettigen wurden angepasst. "Da mit dem Bus 160 von Bernmobil in Konolfingen-Dorf schon eine Mitfahrgegelgenheit besteht, haben wir da auf ein Mitfahrbänkli verzichtet", begründet die Altersbeauftragte das fehlende Bänkli.
Einfach ohne Administration
Das Prinzip ist denkbar einfach: Wer auf einem Mitfahrbänkli Platz nimmt, möchte gerne mitfahren. Kinder dürfen nur in Begleitung von Erwachsenen mitgenommen werden. Gleich, ob alt oder jung, mit dem Mitfahrbänkli sollen alle die Möglichkeit erhalten, als Mitfahrende in einem Auto das gewünschte Ziel zu erreichen. Ein vorbeifahrendes Auto kann nun die wartende Person, die mit dem Pfeil anzeigt, in welche Richtung sie mitgenommen werden möchte, ein Stück mitnehmen und verhilft dieser so zu mehr Flexibilität und Selbstbestimmung.
Mit Bauchgefühl und Menschenkenntnis
"Sobald die mitgenommene Person wieder aus dem Auto aussteigt, war das eine hilfreiche Geste der autofahrenden Person, ohne weitere Verpflichtungen. Beide Seiten sollen auf das Bauchgefühl sowie ihre Menschenkenntnis achten. Die Freiwilligkeit beruht auf Gegenseitigkeit, man kann auch nein sagen", so Binggeli. Mit diesem Angebot wird die soziale Kontrolle grundsätzlich besser, weil Kontakte vor Ort gefördert werden – man kommt im Auto ins Gespräch. "Dies verursacht keinen zusätzlichen Aufwand und schont die Umwelt – ganz unkompliziert", wie die Projektleiterin sagt.
Mach mit…nimm mi mit
Viele Dorfbewohner:innen fahren täglich alleine in ihren Autos. Es kostet kaum Zeit und Geld auf diesen Strecken, jemand anderen mitzunehmen. Nachbarn mitzunehmen oder bei jemandem mitzufahren, war in früheren Zeiten eine feste Tradition in ländlichen Regionen. "Die Idee ist es, diese alte Tradition wieder aufblühen zu lassen, als ein Akt der nachbarschaftlichen Hilfe. Die Idee des Mitfahrbänklis ist eine Brücke zwischen Bedürfnis und Möglichkeit. Das Angebot richtet sich also nicht nur an Seniorinnen und Senioren - alle können davon profitieren", erklärt Beatrice Binggeli.
Betreuung gesichert
Die Kosten für die Mitfahrbänkli übernehmen die Gemeinden, Konolfingen, Ober- und Niederhünigen. Dazu hat der Förderverein Pro Senectute Emmental-Oberaargau zwei Bänkli finanziert. Nach dem Start Ende April werden die Bänkli von freiwillig arbeitenden Senior:innen – die auch schon im Projekt mitgeholfen haben – betreut.
Der modernen und bequemen Art des Autostopps steht also nichts mehr im Weg. Beatrice Binggeli ist gespannt auf die Benutzung. "Laut Medienberichten und Webseiten gibt es dieses Angebot schon im In- wie Ausland".
www.konolfingen.ch/leben-in-konolfingen/leben-im-alter/mitfahrbaenkli
Erstellt:
11.05.2024
Geändert: 11.05.2024
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