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Dorfmuseum Konolfingen: Entstand hier ein neues "Emmental"-Bier

Anlässlich der Sonderausstellung Chorn-Mähl-Brot zeigte die "Mein Emmental"-Brauerei aus Zollbrück wie Bier hergestellt wird. Aus dem vor Ort gebrauten Bier soll nach der Gärung und Lagerung ein ganz spezielles Bier entstehen.

Sud kurz vor dem Abläutern. (Bilder: Willi Blaser)
Eveline Locher erklärte Schritt für Schritt die Bierherstellung.
Stephan Locher gibt die Gewürze im Säckli zum Gerstensirup.

Am vergangenen Sonntag lud der Verein Alter Bären zum Bierbrauen ins Dorfmuseum ein. Da auch Bier aus Getreide hergestellt wird, und das seit Jahrhunderten, passte dieser Spezialevent optimal zum Thema Chorn-Mähl-Brot. Dem Bierbrauen ist auch eine Ecke in der aktuellen Sonderausstellung im Dorfmuseum gewidmet.

 

Das Hobby zum Beruf gemacht

"Wir haben ursprünglich bei uns zu Hause angefangen, Bier zu brauen. Nach verschiedenen Braukursen haben wir die Chance gepackt und in Zollbrück die Brauschür "Mein Emmental" eingerichtet", sagte Eveline Locher.

 

Das Konolfinger Paar Eveline und Stephan Locher machte das gemeinsame Hobby zum Beruf. Die beiden wollen als kleine Brauerei nicht ein 0815-Bier brauen. Mit viel Herzblut stellen sie in der Brauschür spezielle Biere mit ebenso speziellen Namen und Zutaten her. "Aperöli, Hagu-Hans, Luftibus, Plagööri, Charer oder Sunnyboy" sind nur einige der speziellen Namen. Dazu gibt’s auch Lager oder Hogerbiere wie "Lueg, Lüdere oder Moosegg" sind weitere Spezialbiere. Mit dem "Änetbigle" stellen die engagierten Konolfinger:innen ein ganz spezielles, sehr süffiges und feines Bier her. "Der Hopfen kommt vom Hof "Ennetbigle zwischen Walkringen und Bigenthal, die Gerste aus dem Berner-Mittelland", erklärt Evline Locher. Das Änetbigle kann auch im Museum genossen werden.

 

Vom Gerstentee zur Bier-Spezialität

Mit ihrer ehemaligen kleinen Braupfanne zeigten und erklärten die engagierten "Bierbrauer" den ganzen Ablauf. Stephan Locher setzte den Sud an und kochte die Gerste. Die gekochte Gerste wurde abgeläutert und entfernt. "Diese Gerste ist kein Abfallprodukt. Eine Bäuerin holt sie bei uns in Zollbrück ab und verfüttert sie gerne ihren Kühen", freut sich der Brauer.

 

Nach mehrmaligem Aufkochen kamen die verschiedenen Hopfensorten genau abgemessen dazu. Der Braugeschmack verbreitete sich rund um die Pfanne. "Der Ursprung für dieses Bier ist ein belgisches Rezept. Ich hoffe, dass der erste Versuch für dieses neue Bier erfolgreich wird", erklärt Stephan Locher. Genau führt er über diese wie alle anderen Herstellungen ein Protokoll.

 

Nach weiteren Kochzyklen kommen die speziellen Gewürze wie Pfeffer, Nelken, Kardamon und Kandiszucker dazu. Neben dem praktischen Ablauf in der Pfanne erklärte Eveline Locher anhand von Bildtafeln den theoretischen Brauvorgang. Das Bier komme nach der Zugabe von Bierhefe nun in den Kühltank zu Hause in die Brauschür. "In einigen Wochen, nach der abgeschlossenen Gärung können wir den hier im Museum gebraute Gerstentee verkosten. Erst dann merken wir, ob aus dem Museum-Gerstentee das passende Bier entstanden ist", erklärt Stephan Locher.

 

[i] Vielleicht gibt es dann das spezielle "Museumsbier" nach der Sommerpause des Dorfmuseums zur Eröffnung am Sonntag, 04. September 2022 der Herbstsaison.

 

www.museum-alter-baeren.ch


Autor:in
Willi Blaser, Verein Dorfmuseum Alter Bären
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Erstellt: 29.06.2022
Geändert: 29.06.2022
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