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Lehrlingswettbewerb Malerei: Dritter Rang für Lernende aus Münsingen

Am Lehrlingswettbewerb «Bern sucht den Supermaler, die Supermalerin» hatten die Malerei-Lernenden des Kantons den Auftrag, aus einer Kehrichtschaufel und einem Besen ein Kunstwerk zu gestalten. Entstanden sind rund 250 fantasievolle Werke. Ein paar Lernende aus der Region Bern-Ost haben es in die vorderen Ränge geschafft, eine Münsingerin sogar auf Rang drei ihres Jahrgangs.

Marco Liuzzi vom Bildungszentrum Worb war Mitglied in der Fachjury, die Leana Gehris Baseball-Kreation auf den 3. Rang wählte. (Fotos: zvg)
Billard kam auf Rang 2 für das erste. Lehrjahr
Rang 1 im zweiten Lehrjahr: Ein Bild zum Thema Gegensätze
Die Kreation zum Thema Beziehung kam auf den 1. Rang des 3. Lehrjahres.

Man nehme eine Kehrichtschaufel und einen Kehrichtbesen, verbinde sie miteinander und gestalte ein Kunststück daraus. So lautete der Auftrag an die rund 250 Maler- und Gipser-Lernenden für den diesjährigen Lehrlingswettbewerb. Und dann staune man, was da zustandekommt. Verblüffend, wie sich Schaufel und Besen teilweise verwandelten: Eine Billard-Kombination wurde daraus, ein Sonne-Mond-Universum oder ein Generationenbild von Jung zu Alt.

 

Themen Sport, Gegensätze und Beziehung

Je nach Lehrjahr mussten sich die Jungmaler:innen zudem an ein vorgegebenes Motto halten: «Sport» lautete das Thema für das erste Lehrjahr, «Gegensätze» für das zweite und «Beziehung» für das dritte. Und eine ganze Liste gab die genauen Bedingungen vor: Mindestens sieben Farbtöne mussten verwendet werden, «das jeweilige Motto muss gut erkennbar sein», und sowohl Stiel und die Oberseite der Kehrschaufel mussten gestaltet werden, nicht aber die Rückseite.

 

Dazu handwerkliche Kriterien

Hinzu kamen fachspezifische Anforderungen wie «die Abgrenzung auf der Kante muss sauber abgedeckt werden», «die Kanten zu den Borsten sind sauber abzugrenzen» und «alle Vorarbeiten und die passenden Grundierungen sind fachgerecht auszuführen». Diese Vorgaben zeigen, ob die Lernenden ihre Materialien kennen und sauber arbeiten können.

 

Alle mussten etwas abgeben

Ganz freiwillig war das Gestalten nach diesen Vorgaben übrigens nicht: «Die Teilnahme war für alle obligatorisch», erklärt Marco Liuzzi, Leiter Fach und Technik im Bildungszentrum in Worb und Jurymitglied. Die Arbeiten seien Bestandteil der Gewerbeschule, und sie würden in diesem Rahmen auch separat benotet – «allerdings unabhängig vom Wettbewerb, das heisst, wer in der Schule die Note 6 erhält, gewinnt nicht zwingend auch den Wettbewerb».

 

Die Qual der Wahl

Bei der Auswahl sortierte die Jury die rund 250 Werkstücke aus dem ganzen Kanton zunächst danach, ob die Vorgaben erfüllt sind, dann nach Favoriten. Einfach hätten sei es sich nicht gemacht, sagt Liuzzi, das Verfahren, die ersten 20 Ränge für jedes Lehrjahr zu bestimmen, habe viereinhalb Stunden gedauert. 15 Juror:innen bewerteten die Arbeiten im Detail. «Aber nach mehrmaligem Durchführen haben wir inzwischen schon ein bisschen Routine.»

 

Dritter Platz ging nach Münsingen ...

Eine Feinsortierung mit einer Punkteskala zeigte dann definitiv, welche Werke obenaus schwangen. Und am Ende waren die Jury-Mitglieder einig. Weit vorne dabei waren einige Lernende aus der Region: Die Erstjahres-Lernende Leana Gehri, die bei Farbwerk Herren AG in Münsingen lernt, schaffte es mit ihrem «Baseball-Set» auf den 3. Platz ihres Jahrgangs.

 

... der Kreativpreis nach Biglen

Und der Kreativpreis ging an Aline Pfäffli aus Biglen, Lernende bei OptiMaler GmbH in Bern. «Kreativpreis» bedeutet, dass ihr Werk auffällt: «Die Raupe und ihr Weg durch die Esswaren bis hin zum Schmetterling sind kreativ gestaltet», sagt Marco Liuzzi. Aber – und das verhinderte eine reguläre Auszeichnung: «Das Kehrblech und der Besen muss gebrauchsfähig bleiben», heisst es in den Regeln. Diese wichtige Vorgabe hat die Lernende nicht erfüllt: Ihre Schaufel mit den «Raupenlöchern» ist witzig, aber nicht mehr als solche verwendbar.

 

Gutscheine für die Prämierten

Die ausgezeichneten Arbeiten wurden mit Elektronik-Gutscheinen im Wert von 50 bis 350 Franken belohnt. «Wir dachten, dass wir damit den Zeitgeist treffen und den Gewinnerinnen und Gewinnern eine Freude machen», haben Marco Liuzzi und seine Jury-Kolleg:innen überlegt. Und wer dabei leer ausgegangen ist, hat zumindest einen kleinen Trost: Nur wenige Leute haben ein so tolles farbiges Kehrichtset zu Hause.

 

Folgende Lernende aus der Region haben es in die Ränge geschafft:

EFZ 1. Lehrjahr:

  • 3. Rang: Leana Gehri, Lehrbetrieb Farbwerk Herren AG, Münsingen
  • 12. Rang: Olivia Rieder, Lehrbetrieb Gurtner + Co AG, Boll
  • 20. Rang: Nicolas Jenelten, Lehrbetrieb Lehmann, Richigen

EFZ 2. Lehrjahr:

  • 6. Rang: Kim Steuri, Lehrbetrieb Lars Neuenschwander AG, Münsingen
  • 9. Rang: Nicolas Siegenthaler, Lehrbetrieb Marco Liuzzi, Biglen

EBA 2.Lehrjahr:

  • 6. Rang: Mojtaba Kamali, Lehrbetrieb Zimmermann GmbH, Bolligen

Kreativpreis: Aline Pfäffli aus Biglen, Lernende bei OptiMaler GmbH, Bern

 

Hier geht's zu den Ranglisten

 

[i] Die 15-köpfige Jury war zusammengesetzt aus Fachpersonen der Landesteilverbände Berner Oberland, Mittelland, Bern und Langenthal, der Berufsschulen Bern und Thun. Ausserdem waren Fachlehrer:innen und Vertreter:innen des Bildungszentrums Worb vertreten.


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 03.03.2025
Geändert: 03.03.2025
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