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Linden - Job gekündigt, jetzt wird buuret

Mitten in der Pandemie hat sich Andrea Berger aus Linden selbständig gemacht. Sie hat ihren Job auf Ende März gekündigt und pflanzt nun Gemüse und Obst an. Jetzt sucht sie Abnehmer:innen für ihre saisonalen Hof-Produkte.

Andrea Berger hat sich als Bäuerin selbständig gemacht. (Bild: zvg)
Das geerntete Gemüse soll direkt auf dem Hof in Linden abgeholt werden können. (Bild: zvg)

"Ich hatte eine Eingebung", erzählt Andrea Berger. "Als ich letzten Sommer im Garten Bohnen abgelesen habe, dachte ich mir, ich könnte mich doch selbständig machen." Gedacht, getan.

 

Ihre Idee war, das zu verbinden, was sie gerne macht. "Ich liebe Garten, Natur und meinen Beruf." Berger arbeitete bisher mit Leuten mit Beeinträchtigung, sie war angestellt als Fachfrau im Behindertenbereich. Dies hat sie nun mit ihrer Leidenschaft für Natur und Garten kombiniert.

 

Eine Neo-Bäuerin versucht's mit Gemüse

Berger wohnt in einem ehemaligen Bauernhaus in Linden. Dort betrieb sie bisher bloss einen Hobbygarten. Für ihren neuen Betrieb pachtet sie ein Stück Land. Insgesamt seien das etwa 1.3 Hektaren, also rund zwei Fussballfelder. Bäuerin zu sein, sei für sie Neuland. Beim Gemüseanbau wird sie von ihrer Schwägerin und einer Praktikantin unterstützt.

 

Berger sagt: "Wir möchten Gemüse, Beeren und auch Obstbäume pflanzen. Wir möchten so viel wie möglich im Sinne der Permakultur gestalten. Da geht es darum, dass man sich an der Natur orientiert." Künftig möchte sie 200 verschiedene Kulturen anbauen. Ob Salate, Blumenkohl, Zwiebeln, Bohnen, Erbsen oder auch Süsskartoffeln.

 

Mitglied werden beim Bio-Bauernhof

Berger betreibt ihren Hof nicht wie eine konventionelle Bäuerin, sondern als Solawi. Solawi steht für solidarische Landwirtschaft, das heisst, wer gerne Gemüse und Obst frisch ab Hof beziehen möchte, kann sich als Mitglied registrieren. Die Mitglieder bezahlen monatlich 105 Franken an den Hof und können dafür so viel Gemüse ernten wie sie wünschen. Gemüse und Obst, welches bei Berger geerntet wird, wird nicht verkauft, sondern unter den Mitgliedern aufgeteilt.

 

"Im Sommer ist das viel, im Winter weniger. Es geht darum, zum natürlichen Anbau zurückzukehren", sagt Berger. Sie hofft, im ersten Jahr 40 Mitglieder zu gewinnen. Im Mai und Juni könne ein erstes Mal geerntet werden. Wer bei Bergers Hof in Linden Mitglied werden will, kann sich über die Website registrieren.

 

[i] Andrea Bergers Hof in der Steinmatt, Linden unterstützen

 

[i] Ein weiteres solidarisches Landwirtschafts-Projekt entsteht mit "Setzhouz" in Trimstein. Interessierte finden hier weitere Infos

 

[i] Die Solidarische Landwirtschaft (SOLAWI) basiert auf der direkten Zusammenarbeit von Produzent:innen und Konsument:innen. Dahinter stehe der Wunsch nach einer nachhaltigen Landwirtschaft, schreiben die Gründer:innen auf ihrer Website.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 24.04.2021
Geändert: 24.04.2021
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