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Mehrkampf - Leiden am Berg

Quelle
Berner Zeitung BZ

An der S2-Challenge.ch von Langnau nach Schwarzenburg bewältigten 1200 Athletinnen und Athleten die Strecke in fünf Disziplinen. Roland Zwahlen aus Gysenstein war dabei der Schnellste von 84 Athleten, welche die ganze Strecke allein bewältigten.

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Kampf im Gründen: Der ehemalige Biathlet Roland Zwahlen kam mit den Anforderung der S2-Challenge am besten zurecht. (Bild: Markus Grunder)
Wer mit der S-Bahn von Langnau nach Schwarzenburg fährt, braucht 1 Stunde und 34 Minuten. Roland Zwahlen aus Gysenstein bei Konolfingen wählte letzten Samstag eine etwas andere Route, um vom Emmental ins Sensegebiet zu gelangen. Während bei einer S-Bahn-Fahrt Verspätungen und überfüllte Züge die Reise erschweren können, hatten die 1200 Teilnehmer der S2-Challenge mit ganz anderen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Olympiateilnehmer gewinnt

Sie legten die Strecke entlang der alten S-2-Linie schwimmend, Inline skatend, Velo fahrend, joggend und bikend zurück. Roland Zwahlen war dabei der Schnellste von 84 Athleten, welche die ganze Strecke allein bewältigten. Nach 6 Stunden, 35 Minuten und 6 Sekunden erreichte er unter lautem Applaus das Ziel in Schwarzenburg und schien gar nicht erschöpft zu sein. «Es geht mir eigentlich gut, und ich bin natürlich überglücklich, dass ich gewonnen habe. Während des ganzen Rennens hatte ich keine Krise.»

Eine beeindruckende Aussage, wenn man bedenkt, dass Zwahlen fast 160 Kilometer und knapp 2700 Höhenmeter hinter sich gebracht hat. Für den 35-jährigen Gartenbaulehrer war es die erste Teilnahme als Singleathlet an einem Mehrkampfanlass. Allerdings verfügt Zwahlen über eine Leistungssportvergangenheit. 2002 nahm der Ex-Biathlet an den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City teil.

Wesentlich mehr zu beissen als Zwahlen hatte Regula Batt aus Ipsach. Sie erreichte das Ziel als beste Bernerin nach knapp 8 Stunden und klassierte sich auf dem zweiten Rang. Als sie erschöpft vom Mountainbike stieg, befürchtete sie Krämpfe: «Die Bikestrecke war schon hart, doch ich bin froh, dass ich auf dem Podest bin nach meinem fünften Platz im letzten Jahr.»

Während sich die 34-Jährige trotz Schmerzen direkt nach der Zieleinfahrt über ihr Resultat freute, dauerte es beim besten Team der S2-Challenge ein bisschen länger. «Was, wir haben gewonnen?», fragte Doris Zurfluh ungläubig. Und als sie die Bestätigung erhalten hatte, umringten die zwei Frauen und die zwei Männer vom Team Hobby-Profis jubelnd ihren Teamkollegen auf dem Bike, der soeben das Ziel erreichte. «Als Hobby haben wir es angefangen, jetzt sind wir darin Profis», erklärte Doris Zurfluh lachend.

Sie würden regelmässig aus Spass an solchen Wettkämpfen teilnehmen. Dass es jetzt zum Sieg gereicht habe, sei natürlich umso schöner. Nachdem sie den Sieg realisierten, war für die fünf Bernerinnen und Berner klar, wie es weitergehen soll: «Jetzt gehen wir mit Champagner feiern», so Doris’ Tochter Anja Zurfluh. Auf dem Heimweg haben sie sich aber wahrscheinlich wie die meisten Teilnehmer auf nur eine Disziplin beschränkt: die S-Bahn.

Autor:in
Marco Wölfli, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 28.08.2012
Geändert: 28.08.2012
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