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Migros-Restaurant Münsingen - Ein Fernseher sorgt für Ärger
Im Migros-Restaurant Münsingen gibt es keine Spielecke mehr, sondern ein TV-Gerät. Das gefällt nicht allen. 135 Personen haben deshalb ein Protestschreiben unterzeichnet und der Restaurantleitung übergeben.
Innert kürzester Zeit haben Damian und Renate Werlen im Münsinger Sägemattequartier 135 Unterschriften gesammelt. Diese signieren einen Brief an die Migros in Münsingen: «Enttäuscht mussten wir feststellen, dass der Spielplatz im M-Restaurant einem Fernseher weichen musste», steht in diesem Schreiben. Werlens sind selber Eltern zwei kleiner Kinder. Diese sollen lieber spielen als Filme gucken.
«Kein nachhaltiges Mittel»
«Ich finde, ein Fernsehgerät ist die schlechteste Variante für die Gestaltung einer Kinderecke», sagt Damian Werlen. Er findet, dass eine Malecke im M-Restaurant pädagogisch um einiges wertvoller wäre als ein Bildschirm. Kinder mit dem Fernseher ruhigzustellen, sei «kein nachhaltiges Mittel, soziale und selbstsichere junge Menschen zu entwickeln», finden die protestierenden Eltern. «Wir bitten Sie, die Massnahmen zu überdenken und die wirtschaftlichen Vorteile hier nicht in den Vordergrund zu stellen», steht im Brief an den Grossverteiler.
Ein Pilotversuch
Was sagt man bei der Migros zum Protest in Münsingen? Mit dem Ziel, in Restaurants mit beschränkten Platzverhältnissen die Spielecken zu optimieren, sei in den M-Restaurants Münsingen, Brugg und Lenzburg die Spielecke neu gestaltet worden, erwidert Thomas Bornhauser, Pressesprecher von Migros Aare. Es entspreche der Tatsache, dass in Münsingen auf einem Bildschirm Trickfilme gezeigt werden. Es gebe aber noch verschiedene Wandspiele, zum Beispiel ein Memory, mit denen sich die Kinder beschäftigen können. «In einigen Monaten werden die gesammelten Erfahrungen und Feedbacks ausgewertet und entsprechende Massnahmen eingeleitet», erklärt Bornhauser. Es handle sich um einen Pilotversuch. «Die Migros hofft auf das Verständnis der Gäste.»
«Ein Spagat»
Vereinzelt hätten sich ältere Restaurantbesucher über laute, spielende Kinder geärgert, präzisiert der Pressesprecher. Andererseits gebe es leider auch einzelne Eltern, die ihren Kindern im M-Restaurant freien Auslauf liessen. «Dies ohne Rücksicht auf Gäste, die Ruhe suchen.» Es sei ein Spagat, ein Versuch, allen Beteiligten gerecht zu werden. Gleichzeitig sei klar, dass man es nie allen recht machen könne, sagt Thomas Bornhauser.
Die protestierenden Münsinger Eltern sehen in erster Linie die negativen Folgen von zu hohem Fernsehkonsum. Auch die Wichtigkeit von Bewegung, gerade bei Kindern, sei hinlänglich bekannt, sagt Damian Werlen. Er und die Mitunterzeichnenden sehen nicht ein, warum Kinder im Restaurant Filme konsumieren sollen, statt zu spielen.
Mit dem Protestschreiben wollen sie an das Verantwortungsbewusstsein des orangen Riesen appellieren. Werlen hofft, dass anstelle eines Bildschirms im Migros Restaurant Münsingen bald wieder Spielgeräte fürden Nachwuchs zur Verfügung stehen. «Die meisten Kinder sitzen schon mehr als genug passiv vor einem Fernsehgerät.»
«Kein nachhaltiges Mittel»
«Ich finde, ein Fernsehgerät ist die schlechteste Variante für die Gestaltung einer Kinderecke», sagt Damian Werlen. Er findet, dass eine Malecke im M-Restaurant pädagogisch um einiges wertvoller wäre als ein Bildschirm. Kinder mit dem Fernseher ruhigzustellen, sei «kein nachhaltiges Mittel, soziale und selbstsichere junge Menschen zu entwickeln», finden die protestierenden Eltern. «Wir bitten Sie, die Massnahmen zu überdenken und die wirtschaftlichen Vorteile hier nicht in den Vordergrund zu stellen», steht im Brief an den Grossverteiler.
Ein Pilotversuch
Was sagt man bei der Migros zum Protest in Münsingen? Mit dem Ziel, in Restaurants mit beschränkten Platzverhältnissen die Spielecken zu optimieren, sei in den M-Restaurants Münsingen, Brugg und Lenzburg die Spielecke neu gestaltet worden, erwidert Thomas Bornhauser, Pressesprecher von Migros Aare. Es entspreche der Tatsache, dass in Münsingen auf einem Bildschirm Trickfilme gezeigt werden. Es gebe aber noch verschiedene Wandspiele, zum Beispiel ein Memory, mit denen sich die Kinder beschäftigen können. «In einigen Monaten werden die gesammelten Erfahrungen und Feedbacks ausgewertet und entsprechende Massnahmen eingeleitet», erklärt Bornhauser. Es handle sich um einen Pilotversuch. «Die Migros hofft auf das Verständnis der Gäste.»
«Ein Spagat»
Vereinzelt hätten sich ältere Restaurantbesucher über laute, spielende Kinder geärgert, präzisiert der Pressesprecher. Andererseits gebe es leider auch einzelne Eltern, die ihren Kindern im M-Restaurant freien Auslauf liessen. «Dies ohne Rücksicht auf Gäste, die Ruhe suchen.» Es sei ein Spagat, ein Versuch, allen Beteiligten gerecht zu werden. Gleichzeitig sei klar, dass man es nie allen recht machen könne, sagt Thomas Bornhauser.
Die protestierenden Münsinger Eltern sehen in erster Linie die negativen Folgen von zu hohem Fernsehkonsum. Auch die Wichtigkeit von Bewegung, gerade bei Kindern, sei hinlänglich bekannt, sagt Damian Werlen. Er und die Mitunterzeichnenden sehen nicht ein, warum Kinder im Restaurant Filme konsumieren sollen, statt zu spielen.
Mit dem Protestschreiben wollen sie an das Verantwortungsbewusstsein des orangen Riesen appellieren. Werlen hofft, dass anstelle eines Bildschirms im Migros Restaurant Münsingen bald wieder Spielgeräte fürden Nachwuchs zur Verfügung stehen. «Die meisten Kinder sitzen schon mehr als genug passiv vor einem Fernsehgerät.»
Autor:in
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
04.11.2010
Geändert: 04.11.2010
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