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Münsingen - Bärenmatte ging in Konkurs

Seit Monaten ruhen die Bauarbeiten an der Bärenmatte. Nach der Hauptinvestorin ging nun auch die Bärenmatte AG in Konkurs. Für die Fertigstellung von Einstellhalle und Umgebung müssen nun die Eigentümer aufkommen.

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Schon länger eine Baustelle: Einige Wohnungen befinden sich noch im Rohbau. (Bild: Andreas Blatter)
Das Trauerspiel um die Bärenmattesiedlung in Münsingen geht weiter: Zwar sind zwei der vier Mehrfamilienhäuser schon länger bezogen. Aber einige Wohnungen befinden sich immer noch im Rohbau.

Mit den Umgebungsarbeiten, die letzten Frühling hätten gemacht werden sollen, wurde noch nicht begonnen, die Einstellhalle ist undicht. Anfang September hatte Investor Martin Wüthrich beteuert, dass in absehbarer Zeit alles fertig erstellt werde. Seither hat sich auf derBaustelle nichts getan.

Konkurs «unausweichlich»

Die Arbeiten standen still, als die Hauptinvestorin Alcapo AG in Konkurs ging. Deren Verwaltungsratspräsident war Martin Wüthrich aus Oberhofen. Der ehemalige Besitzer des Münsinger Restaurants Bären hatte mit der Alcapo AG den Bau des Bärenmatte-Quartiers investiert. Um den Konkurs von Wüthrichs Bärenmatte AG zu verhindern, nahmen Fritz Hueber, Chef des Konkursamtes Berner Oberland und der Thuner Rechtsanwalt Gerhard Frey die Sache an die Hand. «Der Konkurs war aber unausweichlich. Deshalb traten Hueber und ich zurück», so Frey. Martin Wüthrich habe «namhafte Geldsummen» in Aussicht gestellt. Damit, und mit Geld, das die Eigentümer zurückbehalten haben, hätten die Arbeiten zu Ende geführt werden sollen.

«Lösung in Sicht»

Eine andere Sicht vertritt Roger Lerf, Rechtsanwalt von Martin Wüthrich. Sein Klient habe Geld für die Umgebungsarbeiten der Seniorenresidenz Bärenmatte hinterlegt, die Nadia Wüthrich, der Ehefrau von Martin Wüthrich gehöre. Für den Rest der Arbeiten müssten Lerfs Ansicht nach die Wohnungs- und Hauseigentümer mit Wüthrichs eine einfache Gesellschaft bilden um die Sache an die Hand zu nehmen. «Da ist eine realistische Lösung in Sicht», glaubt Lerf.

Dass bestätigt Peter Bühler, Wohnungsbesitzer in der Bärenmatte. «Wir Eigentümer sind daran ein Konzept umzusetzen das uns ermöglicht, die Arbeiten in der Umgebung und an der Einstellhalle zu finanzieren.» Dies sei aber nur möglich, wenn sich sämtliche Bärenmatte-Eigentümer mit vollem finanziellen Engagement beteiligen würden. «Aber da sind wir optimistisch», sagt Bühler. Leider sei es aber wohl unvermeidlich, dass die Eigentümer gewisse Kosten doppelt bezahlen müssten.

Zuversicht signalisiert Gemeinderat Hansruedi Schönenberg (FDP). «Ich glaube, jetzt können die Arbeiten in der Bärenmatte endlich zuende geführt werden», sagt er. Die Gemeinde Münsingen hat zugunsten der Umgebungsarbeiten auf 120'000 Franken Mehrwertabschöpfung verzichtet. Weil Wege und Trottoirs nicht fertig erstellt sind, nannte Schönenberg die Bärenmatte «eine Problembaustelle.»

Entscheidung im Januar

Die Geschäfte der konkursiten Bärenmatte AG liegen nun in den Händen des Konkursamtes Berner Oberland. Bis Mitte Januar könne man dann feststellen ob es ein summarisches Konkursverfahren oder eine Einstellung mangels Aktiven gebe. «So oder so werden die Bärenmatte Liegenschaften verwertet, sei dies freihändig oder an einer öffentlichen Versteigerung», sagt Chef Fritz Hueber. Vier Einfamilienhäuser sowie eine Wohnung sind noch zu haben. Wird das Konkursverfahren eingestellt, können nur noch Banken oder Handwerker Ansprüche anmelden. Nicht aber die Eigentümer.

Autor:in
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 10.12.2009
Geändert: 10.12.2009
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