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Münsingen - Die Fischer AG zieht nach Wabern

Quelle
Berner Zeitung BZ

Seit 120 Jahren ist das Druckunternehmen Fischer AG nun schon in Münsingen ansässig. Heute heisst die Firma Fischer AG für Data und Print und zieht mit ihrer Tochterfirma Ast & Jakob, Vetsch AG nach Wabern.

Schon vor über einem Jahr sei es ein Thema gewesen, den Betrieb mit Ast & Jakob, Vetsch AG nun auch örtlich zusammenzulegen, sagt Daniel Linder, Mitglied der Geschäftsleitung von Fischer AG für Data und Print in Münsingen. Die gemeinsame Basis hätte auch in Münsingen sein können. Aber es fand sich nichts Passendes. «Dass wir nun diese neuen Räumlichkeiten in Wabern gefunden haben, ist ein Glücksfall.» Die beiden Firmen werden im Gebäude der ehemaligen Druckerei Benteli Hallwag an der Seftigenstrasse in Wabern einziehen.

Nur der Arbeitsort ändert

Für die rund 80 Mitarbeitenden, die inskünftig in Wabern statt in Münsingen arbeiten werden, ändert sich nur der Arbeitsort. Diesen haben sie auch bereits besichtigt. Im Dezember wurde anlässlich einer Informationsveranstaltung allen Mitarbeitenden das Gebäude und das zukünftige Energiekonzept vorgestellt. Dort lernten sich die Angestellten beider Firmen kennen. «Wir haben in den neuen Örtlichkeiten in Wabern gemeinsam einen Apéro genommen», sagt Linder.

Zu welchem Zeitpunkt die Fischer AG für Data und Print nach Wabern zieht, steht noch nicht genau fest. Gemäss Linder werde dies im Spätsommer sein. «Das ist noch von Detailplanungen abhängig.»

Gemeinde bedauert

«Wir bedauern es immer, wenn eine Firma wegzieht, vor allem wegen der Arbeitsplätze», sagt der Münsinger Gemeindepräsident Erich Feller (FWM). Zudem sei die Fischer AG ein Münsinger Traditionsunternehmen, trotz zahlreicher Reorganisationen. Die Gemeinde habe versucht, dem Unternehmen, das bis jetzt seinen Sitz am Bahnhofplatz hat, einen Ersatzstandort anzubieten. «Diesen konnten wir leider nicht bieten», bedauert Feller. Die heutige Arbeitszone südlich von Münsingen verfüge zwar noch über freie Parzellen. Diese würden aber bereits von der dort ansässigen USM beansprucht oder seien zu klein, um ein Gebäude von der Grösse aufzustellen, das die Fischer AG für ihre Druckmaschinen benötige, erklärt Erich Feller.

Mit der nun anstehenden Revision der Ortsplanung wird die Situation nicht besser. Es können keine neuen Gewerbeflächen eingezont werden. «Dort, wo es möglich wäre, wollen die Grundeigentümer nicht.»

Baugesuch unterwegs

Wie nun das Gebäude am Bahnhofplatz 1 genutzt wird, ist noch nicht zu erfahren. Mehr weiss Beat Fischer, Verwaltungsrat der Fischer Management AG, die für die Liegenschaft zuständig ist. Er sagt aber nur so viel: «Wir werden nächste Woche ein Baugesuch für einen Umbau einreichen.» Ist das Gesuch auf dem Schlitten, soll die Öffentlichkeit informiert werden.

Firmengeschichte

Im Jahre 1889 wollte sich Burkhard Fischer selbstständig machen. Für 9200 Franken kaufte er seinem damaligen Chef eine Druckereieinrichtung ab sowie die «Emmentaler Nachrichten». Für sein Geschäft zieht Fischer in ein Lokal an der Bernstrasse in Münsingen. Nach Übernahme mehrerer Zeitschriften zieht die Firma 1911 an den Bahnhofplatz 1. 1979 erscheint die erste Ausgabe der «Berner Zeitung». Sie ist ein Fusionsprodukt der «Berner Nachrichten» mit dem «Berner Tagblatt».

1989 feiert die Fischer Druck AG das 100-Jahr-Jubiläum. Die AG produziert rund 60 Zeitschriften, Magazine und Zeitungen. Im Jahr darauf wird die «Berner Zeitung» an die Espace Media Groupe und die Tamedia, Zürich, verkauft. Die Firma konzentriert sich auf ihr Kerngeschäft: das Drucken.

2005 kaufen die drei bisherigen Geschäftsführer Daniel Linder, Beat Schaffner und Daniel Troxler die Fischer AG. 2010: Das Unternehmen zieht mit seinem Geschäftspartner Ast&Jakob, Vetsch AG nach Wabern.

Autor:in
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 14.01.2010
Geändert: 14.01.2010
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