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Münsingen - Die WC-Schüssel flog 6,22 Meter weit
Die ARA hat in Münsingen ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Die Organisatoren erklärten dem Publikum nicht nur die Kläranlage – sondern zeigten sich auch sportlich erfinderisch. Sie luden zum WC-Schüssel-Weitwurf.
Stellen Sie sich vor: Ryan Crouser, Olympiasieger im Kugelstossen, steht im Kreis, bereit für seinen nächsten Versuch. Und gerade als der Amerikaner zu seiner Wurfbewegung ansetzen will, steigt ihm ein unangenehmer, miefiger Geruch in die Nase.Nun, über die Luftqualität bei Crousers Goldstoss im Olympiastadion von Rio de Janeiro ist nichts bekannt.
In Münsingen fanden sich am Samstag jedoch viele Leute in einem vergleichbaren Szenario wieder. In ihrem Blickfeld befand sich jedoch nicht die Copacabana, sondern die ARA Münsingen. Und in ihren Händen hielten sie nicht die gut sieben Kilogramm schwere Kugel, sondern eine mehr als doppelt so schwere WC-Schüssel.
Grosses Interesse
WC-Schüssel-Weitwurf nennt sich die Sportart, welche auf dem Gelände der Kläranlage kurzerhand ins Leben gerufen wurde. «Zur Belustigung», sagt ARA-Leiter Roland Sterchi. Im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums der Anlage öffneten er und seine Mitarbeiter die Tore. Die Leute sollen einen Einblick erhalten, was mit dem passiert, was sie tagtäglich ihre (fest montierte, wurfresistente) WC-Schüssel hinabschicken. «Aus den Augen, aus dem Sinn» sei für die meisten das Motto, sagt Sterchi. Dabei stecken hinter der Reinigung des Wassers viele teils komplexe Arbeitsschritte. Erst danach fliesst es wieder in die Aare.
Sieben Gemeinden sind dem Netz der ARA Münsingen angeschlossen. Es sei wieder einmal Zeit gewesen, den Leuten zu zeigen, was in den Becken, Tanks und Pumpen vor sich gehe, meint Sterchi. Und der Leiter ist erfreut über das Interesse: Über zweihundert Personen spazierten im Laufe des Samstags über das weitläufige Areal. «Es ist schön, zu sehen, dass sich die Leute für die Umwelt interessieren», sagt Sterchi.
Weiter Wurf
Natürlich liessen es sich viele Besucherinnen und Besucher nicht nehmen, sich nach dem kopflastigen Teil als Ausgleich sportlich zu betätigen – gerade wenn es sich um eine Sportart handelt, denen die wenigsten schon einmal begegnet sein dürften: WC-Schüssel-Weitwurf. Entsprechend innovativ gingen die Leute denn auch an die Sache heran: einhändig, beidhändig, über Kopf, von unten her, mit Anlauf, ohne Anlauf – keine Technik wurde unversucht gelassen dabei, die Schüssel möglichst weit in eine mit Erde gefüllte Mulde zu schleudern.
Drei Schüsseln gingen dabei zu Bruch, die wurfgewaltigsten Männer, Frauen und Kinder sicherten sich pro Kategorie je ein Jahresabonnement für die Badi Münsingen. Tagesbestweite waren übrigens 6,22 Meter. Das sind 16,3 Meter weniger als der Goldwurf von Kugelstösser Ryan Crouser.
Ins olympische Programm wird es der WC-Schüssel-Weitwurf in naher und ferner Zukunft nicht schaffen. Sollte es aber irgendwann so weit sein – die Münsingerinnen und Münsinger hätten beste Chancen auf eine Medaille.
In Münsingen fanden sich am Samstag jedoch viele Leute in einem vergleichbaren Szenario wieder. In ihrem Blickfeld befand sich jedoch nicht die Copacabana, sondern die ARA Münsingen. Und in ihren Händen hielten sie nicht die gut sieben Kilogramm schwere Kugel, sondern eine mehr als doppelt so schwere WC-Schüssel.
Grosses Interesse
WC-Schüssel-Weitwurf nennt sich die Sportart, welche auf dem Gelände der Kläranlage kurzerhand ins Leben gerufen wurde. «Zur Belustigung», sagt ARA-Leiter Roland Sterchi. Im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums der Anlage öffneten er und seine Mitarbeiter die Tore. Die Leute sollen einen Einblick erhalten, was mit dem passiert, was sie tagtäglich ihre (fest montierte, wurfresistente) WC-Schüssel hinabschicken. «Aus den Augen, aus dem Sinn» sei für die meisten das Motto, sagt Sterchi. Dabei stecken hinter der Reinigung des Wassers viele teils komplexe Arbeitsschritte. Erst danach fliesst es wieder in die Aare.
Sieben Gemeinden sind dem Netz der ARA Münsingen angeschlossen. Es sei wieder einmal Zeit gewesen, den Leuten zu zeigen, was in den Becken, Tanks und Pumpen vor sich gehe, meint Sterchi. Und der Leiter ist erfreut über das Interesse: Über zweihundert Personen spazierten im Laufe des Samstags über das weitläufige Areal. «Es ist schön, zu sehen, dass sich die Leute für die Umwelt interessieren», sagt Sterchi.
Weiter Wurf
Natürlich liessen es sich viele Besucherinnen und Besucher nicht nehmen, sich nach dem kopflastigen Teil als Ausgleich sportlich zu betätigen – gerade wenn es sich um eine Sportart handelt, denen die wenigsten schon einmal begegnet sein dürften: WC-Schüssel-Weitwurf. Entsprechend innovativ gingen die Leute denn auch an die Sache heran: einhändig, beidhändig, über Kopf, von unten her, mit Anlauf, ohne Anlauf – keine Technik wurde unversucht gelassen dabei, die Schüssel möglichst weit in eine mit Erde gefüllte Mulde zu schleudern.
Drei Schüsseln gingen dabei zu Bruch, die wurfgewaltigsten Männer, Frauen und Kinder sicherten sich pro Kategorie je ein Jahresabonnement für die Badi Münsingen. Tagesbestweite waren übrigens 6,22 Meter. Das sind 16,3 Meter weniger als der Goldwurf von Kugelstösser Ryan Crouser.
Ins olympische Programm wird es der WC-Schüssel-Weitwurf in naher und ferner Zukunft nicht schaffen. Sollte es aber irgendwann so weit sein – die Münsingerinnen und Münsinger hätten beste Chancen auf eine Medaille.
Autor:in
Simon Scheidegger, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
11.09.2017
Geändert: 11.09.2017
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