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Münsingen - Ein Stück Island an der Aare
Auf dem Hof Sólfaxi bietet Emilia Hirschi das volle Programm für Pferd und Reiter an. Es ist das erste Zentrum für Islandpferde im Kanton Bern und wird jetzt eröffnet.
Ein Name wie ein isländischer Vulkan. Aber Metingur frá Vestri-Leirárgörðum steht ruhig im Stall, versteckt sich hinter seiner langen Mähne und steht offensichtlich nicht unmittelbar vor einem Ausbruch. Es sieht allerdings nur so aus, als wäre der Hengst gelangweilt oder teilnahmslos oder einfach ein bisschen einfältig. «Islandpferde werden oft unterschätzt», sagt Emilia Hirschi. Sie weiss das, sie ist die Chefin des neuen Islandpferdehofs Sólfaxi .
Sie weiss auch, dass Metingur tatsächlich ein ziemlich explosiver Bursche sein kann. «Er ist wirklich schnell», sagt sie. Der Zuchthengst, Jahrgang 2000, fünf Gänge, Deckgebühr 1400 Franken, gehört zur Elite und ist eines der Vorzeigetiere im neuen Sólfaxi-Land in Münsingen. Sólfaxi heisst «helle Mähne».
Eine grosszügige Anlage
Emilia Hirschi steht in der Reiterstube im ersten Stock des Hauptgebäudes. Sie blickt über die Weide Richtung Alpen. Grosszügig erstreckt sich das Reitgelände zwischen der Autobahn, den Tennisplätzen und einem Bach. Unten im Parterre befinden sich die Ställe, oben die Büros, ein Theorieraum, ein Reitladen und eine Betriebsleiterwohnung. Zum Zentrum gehört auch ein 250 Meter langes Oval für Trainings und Vorführungen. Und in den Ställen eine Entmistungsanlage.
«Wir haben eine anstrengende Zeit hinter uns», sagt Hirschi. Vor wenigen Wochen wurde der Pferdehof von Kiesen nach Münsingen gezügelt. «Hier ist alles etwa doppelt so gross.» Es hat Platz für 60 Pferde, bald dürften alle Boxen belegt sein.
Ein Gefühl von Freiheit
Sólfaxi ist das einzige Islandpferdezentrum im Kanton Bern und eines der grössten in der Schweiz. In Münsingen werden nun Pferde gezüchtet und ausgebildet, es gibt eine Pferdepension und Pferde zum Verkauf, eine Reitschule, einen Reitladen. Demnächst findet ein Tag der offenen Tür statt. Auf Reisen in Island wurde Hirschis Liebe für die Islandpferde geweckt. Und wie bei vielen Tierfreunden überkam auch sie beim Anblick der wehenden Mähnen ein Freiheitsgefühl. «Sie sind einfach herzig», sagt sie. Und dazu pflegeleicht. Das Reiten allerdings hat besondere Tücken. «Aber wers im Griff hat, wird mit einem besonderen Reitgefühl belohnt.» Den Tieren liegen zwei Gangarten in den Genen, die Grosspferde nicht beherrschen: Tölt ist ein kaum durchschaubarer Bewegungsablauf mit acht verschiedenen Phasen. Und im Passgang scheinen die Pferde zu fliegen.
Ein teures Hobby
Gemäss den Erzählungen Hirschis werden Islandpferde zum Teil fast kultisch verehrt. Eher sektiererisch muten die strengen Zuchtbestimmungen an. Betritt ein Islandpferd nicht isländischen Boden, darf es nie mehr zurückkehren. «Die besten Pferde kommen eindeutig aus Island», sagt Hirschi. Während ein Grosspferd bereits für 3000 oder 4000 Franken zu haben sei, müsse man für ein Islandpferd rasch einmal 15 000 Franken hinblättern. «Islandpferde sind ein teures Hobby», sagt Emilia Hirschi. Sie selbst hat es sich zum Beruf gemacht – so sehr, dass sie nur wenig Zeit findet fürs Reiten. Zu wenig jedenfalls, um derzeit an eine Teilnahme an Weltmeisterschaften zu denken, die alle zwei Jahre stattfinden. Aber vielleicht wirds doch noch was. Nicht mit Metingur allerdings, sondern mit ihrem eigenen Pferd, Fáni. Ein Name wie ein kleiner Vulkan.
[i] Tag der offenen Tür: Samstag, 15. September, 13 bis 17.30 Uhr, Schützenreutiweg 16, Münsingen.
Sie weiss auch, dass Metingur tatsächlich ein ziemlich explosiver Bursche sein kann. «Er ist wirklich schnell», sagt sie. Der Zuchthengst, Jahrgang 2000, fünf Gänge, Deckgebühr 1400 Franken, gehört zur Elite und ist eines der Vorzeigetiere im neuen Sólfaxi-Land in Münsingen. Sólfaxi heisst «helle Mähne».
Eine grosszügige Anlage
Emilia Hirschi steht in der Reiterstube im ersten Stock des Hauptgebäudes. Sie blickt über die Weide Richtung Alpen. Grosszügig erstreckt sich das Reitgelände zwischen der Autobahn, den Tennisplätzen und einem Bach. Unten im Parterre befinden sich die Ställe, oben die Büros, ein Theorieraum, ein Reitladen und eine Betriebsleiterwohnung. Zum Zentrum gehört auch ein 250 Meter langes Oval für Trainings und Vorführungen. Und in den Ställen eine Entmistungsanlage.
«Wir haben eine anstrengende Zeit hinter uns», sagt Hirschi. Vor wenigen Wochen wurde der Pferdehof von Kiesen nach Münsingen gezügelt. «Hier ist alles etwa doppelt so gross.» Es hat Platz für 60 Pferde, bald dürften alle Boxen belegt sein.
Ein Gefühl von Freiheit
Sólfaxi ist das einzige Islandpferdezentrum im Kanton Bern und eines der grössten in der Schweiz. In Münsingen werden nun Pferde gezüchtet und ausgebildet, es gibt eine Pferdepension und Pferde zum Verkauf, eine Reitschule, einen Reitladen. Demnächst findet ein Tag der offenen Tür statt. Auf Reisen in Island wurde Hirschis Liebe für die Islandpferde geweckt. Und wie bei vielen Tierfreunden überkam auch sie beim Anblick der wehenden Mähnen ein Freiheitsgefühl. «Sie sind einfach herzig», sagt sie. Und dazu pflegeleicht. Das Reiten allerdings hat besondere Tücken. «Aber wers im Griff hat, wird mit einem besonderen Reitgefühl belohnt.» Den Tieren liegen zwei Gangarten in den Genen, die Grosspferde nicht beherrschen: Tölt ist ein kaum durchschaubarer Bewegungsablauf mit acht verschiedenen Phasen. Und im Passgang scheinen die Pferde zu fliegen.
Ein teures Hobby
Gemäss den Erzählungen Hirschis werden Islandpferde zum Teil fast kultisch verehrt. Eher sektiererisch muten die strengen Zuchtbestimmungen an. Betritt ein Islandpferd nicht isländischen Boden, darf es nie mehr zurückkehren. «Die besten Pferde kommen eindeutig aus Island», sagt Hirschi. Während ein Grosspferd bereits für 3000 oder 4000 Franken zu haben sei, müsse man für ein Islandpferd rasch einmal 15 000 Franken hinblättern. «Islandpferde sind ein teures Hobby», sagt Emilia Hirschi. Sie selbst hat es sich zum Beruf gemacht – so sehr, dass sie nur wenig Zeit findet fürs Reiten. Zu wenig jedenfalls, um derzeit an eine Teilnahme an Weltmeisterschaften zu denken, die alle zwei Jahre stattfinden. Aber vielleicht wirds doch noch was. Nicht mit Metingur allerdings, sondern mit ihrem eigenen Pferd, Fáni. Ein Name wie ein kleiner Vulkan.
[i] Tag der offenen Tür: Samstag, 15. September, 13 bis 17.30 Uhr, Schützenreutiweg 16, Münsingen.
Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
04.09.2012
Geändert: 04.09.2012
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