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Münsingen - Ein «waschechter Aaretaler» wird Parlamentspräsident

Quelle
Der Bund

Für das Jahr als höchster Münsinger hat sich Rolf Hofmann (freie wähler) nichts «Verrücktes» vorgenommen. Er hofft, auch weiterhin genügend Zeit für seine Leidenschaft, das Bergsteigen, zu haben.

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Der höchste Münsinger 2010: Rolf Hofmann. (Bild zvg / Der Bund)
Zu sagen, der Münsinger Rolf Hofmann (freie wähler) sei zum Parlamentspräsidium gekommen wie die Jungfrau zum Kind, wäre ein wenig übertrieben. Dennoch: Es war nicht geplant, dass er dieses Amt bereits 2010 übernehmen würde. Eigentlich wäre Matthias Fischer (evp) an der Reihe gewesen, doch dieser hat bei den Wahlen im vergangenen Jahr nicht mehr für einen Sitz im Parlament kandidiert. Und so kam Hofmann bereits jetzt zum Zug – ein Jahr früher als vorgesehen. Gestern Abend wurde der 47-Jährige vom Parlament zum höchsten Münsinger gewählt.

«Es wäre mir zwar schon lieber gewesen, wenn alles normal verlaufen wäre», gibt Hofmann zu. Als Vizepräsident hätte er Zeit gehabt, sich an das Präsidialamt heranzutasten. Doch er nimmt es sportlich: «Es ist nun einfach so, und ich freue mich auf die Herausforderung.» Er habe sich für das Jahr als Parlamentspräsident «nichts Verrücktes auf die Fahne geschrieben». Er hoffe, dass der Ratsbetrieb weiterhin so reibungslos verlaufe wie bisher. Und: «Es wäre schön, wenn wieder einmal ein grosses Parlamentsgeschäft beim Volk durchkommen würde.» Es sei in der letzten Zeit gerade zweimal vorgekommen, dass das Volk einen Entscheid des Parlaments nicht unterstützt habe – die zentrale Verwaltung und die Einzonung des Waletals. Falls er als Parlamentspräsident etwas dazu beitragen könne, wäre das «natürlich schön». Doch Hofmann ist realistisch: «Das ist wahrscheinlich eine Illusion.»

Dank den Freien Wählern

Hofmann, der in Rubigen aufgewachsen ist, wohnt seit 1992 in Münsingen. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 19 und 17 Jahren. Er bezeichnet sich als «waschechten Aaretaler». Mit der Politik kam er Mitte der 1990er-Jahre in Berührung. Als Leiter der «Mobiliar»-Agentur in Münsingen sei er ständig mit Leuten in Kontakt; dabei sei er auch angefragt worden, ob er nicht in der Münsinger Politik mitmachen möchte.

«Ich gab dann schliesslich nach», sagt Hofmann und schmunzelt. Dies aber nur, weil es in Münsingen die Freien Wähler gebe; er hätte nämlich sonst nicht gewusst, welcher Partei er hätte beitreten sollen. «Von der Grundhaltung her gehöre ich zwar dem bürgerlichen Spektrum an, die sachbezogene und gewerbenahe Politik der Freien Wähler hat mich aber überzeugt.»

In den letzten 15 Jahren war Hofmann stets «in irgendeiner Form» in der Lokalpolitik tätig; zuerst in verschiedenen Kommissionen, später auch im Vorstand der Freien Wähler. 2005 habe er erstmals für das Parlament kandidiert. Er wurde allerdings nicht auf Anhieb gewählt, Hofmann musste sich mit dem dritten Ersatzplatz begnügen. Doch es habe nicht lange gedauert, da sei er in das Parlament «reingeschnetzelt» worden. Im vergangenen November schaffte er die Wiederwahl problemlos.

In seiner Freizeit ist Hofmann häufig in den Bergen anzutreffen – «und zwar im Winter wie im Sommer». Er sei ein leidenschaftlicher Bergsteiger und Skitourengänger. Wintersport spiele sowieso eine grosse Rolle in seinem Leben; wenn es die Zeit zulasse, spiele er auch gerne Eishockey. «Ich hoffe, dass ich für meine Hobbys auch in diesem Jahr Zeit haben werde.»

Neues Ratsbüro gewählt

Neben Rolf Hofmann wurde gestern Abend die SVP-Parlamentarierin Monika Heinis zur Vizepräsidentin gewählt. Als Stimmenzählende wurden Ursula Schneider (sp) und Peter Friedrich (fdp) bestimmt.

Autor:in
Lisa Stalder / Der Bund
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Erstellt: 02.02.2010
Geändert: 02.02.2010
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