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Münsingen - Besuch beim jüngsten Brauer der Region
Nick Mäder langweilte sich im Lockdown, deshalb versuchte er selbst Bier zu brauen. Das Bier schmeckte und fand Anklang. Heute braut er jeden Monat um die 250 Liter. BERN-OST hat ihn besucht und erfahren, welches Bier am besten ankommt und mit welchem Trick er sein Bier unter die Leute bringen will.
Nick Mäder hat keinen Vollbart und tritt nicht im Holzfällerhemd auf. Auf den ersten Blick sieht er nicht aus wie ein typischer Craft-Bierbrauer. Mäder ist 23, wohnt in Münsingen und arbeitet beim Newsportal Nau. Bier braut er in seiner Freizeit, noch ist es ein Hobby.
Auf Youtube abgeschaut
Im ersten Lockdown hatte Mäder plötzlich viel Zeit. Auf Youtube sah er ein Video, in dem gezeigt wurde, wie man zuhause Bier brauen kann. Er habe ein wenig gegoogelt, einen Wasserkocher und einen 20-Liter-Gärkessel gekauft. In einem Berner Hopfenshop habe er sich die weiteren Zutaten beschafft und darauf ein erstes Mal in der Garage gebraut.
Wie schmeckt das erste Bier?
"Ich war überrascht, dass man das erste Bier schon trinken konnte", sagt Mäder. Zuerst habe er sein Lieblingsbier gebraut, ein Pale Ale. Er habe viel gelesen über Hopfen, Malz und übers Gären. "Ich habe die Rezeptur weiter verfeinert und gepröbelt." Er schenkte sein Bier im Bekanntenkreis aus und es schmeckte den meisten. Mäder beschaffte sich eine grössere Brauanlage, und auch dieses Bier konnte man trinken. "Mein Ziel ist, dass das Bier immer gleich schmeckt. Es ist eine Frage des Rezepts. Wenn man das einhält, bleibt der Geschmack auch bei grösseren Mengen gleich."
Dieses Bier kommt am besten an
Heute braut Mäder im Keller der Münsinger Dorf-Chäsi jeden Monat um die 250 Liter. Er braut Pils, Lager, Pale Ale und Märzen. Auf die Frage, welches Bier bei den Leuten am besten ankomme, sagt er: "Der durchschnittliche Biertrinker will sein Lagerbier. Ein Pale Ale kommt schon auch an, aber eher, um ein spezielles Bier zu geniessen."
Mäder versucht sein Bier als personalisiertes Bier zu verkaufen. "Wenn jemand ein Kundengeschenk will oder für eine Bar, eine Firma oder schlicht jemand der ein Bier mit seinem Namen will. Dann kleben wir eine Etikette mit ihrem Logo auf die Flasche."
Der Traum von der eigenen Bar
Das Klösterli Pub in Münsingen verkauft Mäders Bier mit eigener Etikette. Zum Einstieg in den umkämpften Biermarkt sagt Mäder: "Es gibt schon viele Brauer:innen in der Region. Es macht keinen Sinn noch ein Bier auf den Markt zu bringen." Bei Coop will er sein Bier nicht in den Regalen sehen.
Möchte er mal vom Bierverkauf leben können? "Ziel ist, dass mehr Leute mein Bier kennenlernen. Vielleicht kommt eine Bar oder ein Restaurant aus der Region dazu, die mein Bier regelmässig ausschenken." Seine Vision ist, die Anlage zu vergrössern, idealerweise mit einer kleinen Bar, wo man das Bier degustieren kann. "Aber jetzt gebe ich mir noch etwas Zeit und schaue, wie es weitergeht."
[i] Mäders Bier: https://www.brandyourbeer.ch/
Erstellt:
13.02.2022
Geändert: 13.02.2022
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