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Münsingen - Höherer Stromverbrauch, weniger Öko-Kunden

Die Münsinger haben im vergangen Jahr weniger Wasser, aber dafür etwas mehr Strom verbraucht. Dies geht aus dem Geschäftsbericht 2016 der Infrawerke hervor. Rund 12 000 Einwohner werden von den Infrawerken mit Elektrizität, Wasser und zum Teil Wärme versorgt. Nur 2 Prozent der Energie wird allerdings als Ökostrom bezogen.

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Im Jahr 2016 hat die Solaranlage Schlossmatte knapp 20 000 kWh Energie produziert. Jedoch ist die Zahl der Ökostromkunden in Münsingen gesunken. (Foto: inframuensingen.ch)
Rund 58.5 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie wurden im Versorgungsgebiet der Infrawerke im vergangen Jahr verbraucht. Das sind rund 1.1 Prozent mehr als im Vorjahr, was hauptsächlich an der Witterung liege.

Weniger Ökostrom-Kunden

Ein kleiner Teil dieses Stroms wurde in eigenen Anlagen produziert. Die Stromproduktion des Kleinwasserkraftwerks in Niederhünigen lag bei knapp 74 000 Kilowattstunden, jene der Solaranlagen bei rund 30'000 Kilowattstunden. Insgesamt produzierten die Kleinkraftwerke letztes Jahr rund 105‘000 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Mühleberg produziert diese Strommenge innerhalb von rund 18 Minuten.

Die Ökostromkunden bezogen gemäss dem Geschäftsbericht rund 1.2 Millionen Kilowattstunden. Die Kundenzahl sei im Vergleich zum Vorjahr um 10 Stromnehmer auf 233 Kunden gesunken. Der Ökostrom macht etwa 2 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus.

Rund die hälfte des in Münsingen gelieferten Stromes stammte 2016 gemäss der Stromkennzeichnungs-Tabelle aus erneuerbaren Energien, hauptsächlich Wasserkraft. Der Rest - etwa soviel wie Mühleberg in dreieinhalb Tagen schafft - ist in der Schweiz produzierte Kernenergie.

200 Liter pro Tag

Im Ortsteil Münsingen haben die Infrawerk im letzten Jahr 665 000 Kubikmeter Trink- und Brauchwasser verkauft, in Trimstein 29 400 Kubikmeter. Der Wasserverbrauch liegt in Münsingen bei 203 Litern pro Einwohner und Tag, in Trimstein bei 179 Litern.

Im Vergleich zum Jahr 2015 ist der Wasserverbrauch um fast 6 Prozent zurückgegangen, was die Infrawerkre auf ein niederschlagreiches 2016 zurückführen.

Im Bereich Wäremversorgung haben die Infrawerke ausgebaut und konnten neue Nutzer anschliessen. Der Gesamtwärmeverkauf erhöhte sich im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um rund 1 700 MWh oder 25 Prozent auf rund 8 500 MWh.

Umsatz gesteigert

Auf finanzieller Seite haben die Infrawerke gemäss ihrem Geschäftsbericht den Umsatz im Jahr 2016 um rund 5.5 Prozent gesteigert. Dies sei vorwiegend auf den Ausbau im Bereich Wärmeversorgung zurückzuführen.

Der budgetierte Jahresverlust von rund 1.2 Millionen Franken wurde um rund 914 000 Franken unterschritten. Der Jahresverlust liegt 2016 bei rund 238 000 Franken. Im Geschäftsbericht schreiben die Infrawerke: "Die drei Bereiche Wasserversorgung, Elektrizitätsversorgung und Wärmeversorgung weisen in erster Linie wegen geplanten, aber noch nicht ausgeführten Investitionsprojekten (Verzögerungen), ein besseres Ergebnis als erwartet aus."

Autor:in
Tobias Kühn, tobias.kuehn@bern-ost.ch
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Erstellt: 24.07.2017
Geändert: 24.07.2017
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