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Münsingen - Mehr Sicherheit dank neuer Brücke
Vor der Badi Münsingen hat am Dienstag der Spatenstich zur neuen Schützenfahrbrücke stattgefunden. Wir wollten von Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne) wissen, warum diese Brücke wichtig ist.
Die bestehende Schützenfahrbrücke wurde 1883 gebaut, damals dauerte der Bau zwei Jahre. Am Mittwoch wird mit dem Bau begonnen, schon im Mai soll die neue Brücke eingeweiht werden. Bis zur Eröffnung kann die alte Brücke weiterbenutzt werden.
BERN-OST: Beat Moser, was bedeutet die neue Brücke für Sie?
Gemeindepräsident Beat Moser: Die Brücke ist für uns sehr wichtig. Es ist ein wichtiger Verkehrsweg zwischen dem Belpberg und Münsingen, zudem sind wir in einem Naherholungsgebiet, einem Paradies für Wandererinnen und Wanderer. Die Brücke verbindet die Belpau mit Münsingen und ermöglicht damit diverse Sportmöglichkeiten beidseits der Aare, wie reiten, schwimmen und fischen. Zudem führt eine wichtige nationale Veloverkehrsroute über die Brücke.
Die Brücke ist auch wichtig für die Wasserversorgung. Am Belpberg gibts ein Reservoir, welches Münsingen mit Wasser versorgt. Das Wasser wird hochgepumpt, und mit natürlichem Druck wird die Wasserversorgung sichergestellt. Zudem ist es auch für den Belpberg von Bedeutung, weil von dort eine Abwasserleitung in die ARA führt.
Es gibt also viele Gründe. Für die Anwohnenden des Belpbergs verkürzt sich der Arbeitsweg, sie kommen nach Münsingen zum Einkaufen, die Kinder zum Sport, es ist eine wichtige Verbindung.
Wie schwierig ist es, hier eine neue Brücke zu bauen?
Es müssen viele Auflagen erfüllt werden. Wir befinden uns in einem Naturschutzgebiet, und es gilt sehr sorgfältig damit umzugehen. Es wird renaturiert, vor allem auf der Ostseite der Aare. In Münsingen musste leider ein alter Baum gefällt werden. Aber dafür werden viele neue Bäume wachsen, der gefällte Baum wird mehr als kompensiert. Es ist schade um jeden alten Baum, aber gewisse Kompromisse muss man eingehen.
Die alte Brücke hatte zwei Pfeiler, bei der neuen setzt man auf ein Modell ohne Pfeiler, warum?
Das war eine klare Vorgabe des Hochwasserschutzes, dass man eine Brücke erstellt, die keine Pfeiler hat. Bei den Pfeilern wird bei Hochwasser häufig Holz angeschwemmt, was zu gefährlichen Verklausungen führen kann. Es gab hier sehr viele Bootsunfälle, die Badmeister des Schwimmbades mussten mehrmals eingreifen und die Boote von den Brückenpfeilern befreien. Die neue Brücke wird zudem einen halben Meter höher sein.
Die Brücke kann auch mit dem Auto befahren werden. Ist das notwendig?
Sehr viele Leute benützen die Brücke für den Arbeitsweg, für Rettungskräfte ist es der schnellste Weg auf die Autobahn. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist es eine gute Lösung, dass die Brücke mit Autos befahren werden kann.
Warum ist der Entscheid für eine neue Brücke gefallen? Stand auch eine Renovation der alten Brücke zur Debatte?
Der Hochwasserschutz hat klar vorgegeben, auch wenn die Brücke saniert wird, sind die Pfeiler ein Sicherheitsrisiko. Die Brücke war auch in einem sehr schlechten Zustand. Die 140 Jahre haben sichtliche Spuren hinterlassen.
[i] Die künftige Schützenfahrbrücke hat eine Breite von 4.5 Metern und kann zu Fuss, per Velo oder mit dem Auto passiert werden. Im Februar soll die Stahlbrücke aufgesetzt werden. Es ist geplant, dass die Brücke im Mai eröffnet werden kann. Die alte Brücke wird im Winter 2025 abgerissen.
[i] Die Planungs- und Baukosten wurden mit 2.5 Millionen Franken veranschlagt. Münsingen übernimmt die Hälfte der Kosten, die andere Hälfte teilen sich Belp und Gerzensee.
Erstellt:
05.11.2023
Geändert: 05.11.2023
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