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Nadja Schmid: "Ich will ein normales Leben führen"
Nadja Schmid sitzt im Rollstuhl und ist auf ständige Betreuung angewiesen. Trotzdem möchte sie gerne ein eigenes Haus bauen und dort etwas mehr Selbständigkeit finden. Da es ihr als IV-Rentenbezügerin nicht möglich ist, Geld zu sparen, versucht sie ihren Traum mit Spenden zu verwirklichen. Denn Nadja Schmid ist keine, die sich einfach so in ein Schicksal fügt.
Anders als andere
Sie sei „anders“ als die anderen, sagt Nadja Schmid. Sie meint andere Leute mit Behinderung. Von den Mitschülern, die mit ihr im Schulheim Rossfeld in Bern das KV gemacht haben, sei sie die einzige mit einer Anstellung in der Privatwirtschaft. Sie arbeitet zu 50% bei der Postfinance. Finanziell rechnet sich die Arbeit für sie nicht. „Doch ich will dem Staat so wenig wie möglich auf der Tasche liegen.“ Auch dass sie mit ihrem Freund zusammenlebe, sei ungewöhnlich.
Warum sie gerne ein eigenes Haus hätte zeigt Nadja Schmid in ihrer Wohnung in Münsingen: Die Türfallen müssten leichter sein. Die Küchenkombination müsste aufgehängt oder auf Beinen montiert sein, damit sie mit dem Rollstuhl ganz heranfahren kann. Der Wasserhahn im Bad müsste weiter ins Lavabo ragen, um erreichbar zu sein. All dies wäre theoretisch auch in einer Mietwohnung möglich. Theoretisch. Die meisten Vermieter sind nicht bereit, solche Spezial-Anfertigungen zu installieren oder auch nur zu bewilligen.
Vom System nicht vorgesehen
Darum versucht sie durch Spenden auf das notwendige Eigenkapital von rund 200'000 Franken zu kommen.“ Im Mai hat sie ihre Website aufgeschaltet. Seither sind schon 6'500 Franken eingegangen. Die meisten Leute spenden zwischen zehn und fünfzig Franken. „Ideal wäre, wenn ich das Geld in einem Jahr zusammen hätte. Ich habe ausgerechnet: Wenn jede vierzigste Person, die in der Schweiz lebt, einen Franken spenden würde, wäre das Ziel erreicht.“
[i] Mehr Informationen zum Projekt und Spende-Möglichkeiten auf www.dieweltbauteinhaus.ch.
Erstellt:
27.07.2013
Geändert: 27.07.2013
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