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Oppligen - Der Kindergarten schliesst im Sommer
Was bereits im Frühling zur Sprache kam, ist jetzt Fakt: Die Gemeinde führt ab Sommer 2018 keinen eigenen Kindergarten mehr. Als neuer Gemeindepräsident wurde Peter Schmid in stiller Wahl bestätigt.
Erst Traktandum 7 sorgte bei den 65 anwesenden Stimmberechtigten für zahlreiche Wortmeldungen, während die Oppliger Gemeindeversammlung zuvor zügig verlaufen war. Unter «Orientierungen aus den Ressorts» berichtete Gemeinderätin Karin Anneler, Vorsteherin des Ressorts Bildung, dass der Oppliger Kindergarten im Sommer 2018 geschlossen wird. Was sich bereits an der letzten Gemeindeversammlung im Mai abzeichnete (wir berichteten), ist nun sakrosankt: «Die Sache ist beim Kanton durch», sagte Anneler. «Wir bewegen uns in Sachen Kinderzahlen schon lange am untersten Limit.» Jetzt sei auch mit viel gutem Willen seitens des Schulinspektors nichts mehr zu machen gewesen. Die Gemeinde setze zwar alles daran, den Kindergarten so schnell wie möglich ins Dorf zurückzuholen. Da die Schülerzahlen aber schwer vorhersehbar seien, ist unklar, ob und wann das sein wird.
Verhandlungen mit Kiesen
Unklar ist auch, wohin die rund zehn betroffenen Oppliger Kinder ab Sommer in den Kindergarten gehen werden. «Wir verhandeln mit Kiesen», sagte Anneler, «haben aber noch keine Zusage erhalten.» Ein betroffener Vater äusserte sein Unverständnis darüber, dass die beiden Gemeinden nicht schon früher eine gemeinsame Schullösung gefunden hätten, ein anderer verdeutlichte: «Man hat diese Entwicklung ja kommen sehen.» Gemeindepräsident Christian Tschanz verwies auf die in Sachen Schule verhärteten Fronten zwischen den beiden Gemeinden. Zur Erinnerung: 2012 scheiterten Verhandlungen zur näheren Schulzusammenarbeit zwischen Kiesen und Oppligen. Exponenten beider Gemeinden warfen sich damals gegenseitig vor, schuld am abrupten Ende der Diskussionen zu sein. Dies, während eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen Oppligens Nachbarn Herbligen und Brenzikofen seit Jahrzehnten funktioniert.
Christian Tschanz tritt zurück, Peter Schmid wird Gemeindepräsident
«Einmal war das erste Mal, und heute ist es das letzte Mal, dass ich euch zur Gemeindeversammlung begrüsse», sagte Christian Tschanz am Dienstagabend in der Oppliger Turnhalle. Seit 2006 sass er im Gemeinderat, ab 2009 fungierte er als Präsident.
Interessante Begegnungen mit Gemeindemitgliedern und viele neue Erkenntnisse habe ihm seine Zeit als Präsident beschert, so Tschanz. «Es war eine lehrreiche und gute Zeit», sagte der 62-Jährige.
Als Tschanz’ Nachfolger wurde in stiller Wahl Peter Schmid bestätigt. Der Immobilientreuhänder ist seit einem Jahr Mitglied des Gemeinderates.
«Ich möchte zur Lebensqualität in unserer Gemeinde beitragen», sagte der frisch gewählte Gemeindepräsident, der sein Amt am 1. Januar 2018 antreten wird.
Neues Mitglied des Rates ist Biobauer Aschi Daepp, auch er wurde in stiller Wahl bestätigt. Die bisherigen Gemeinderätinnen Karin Anneler und Brigitte Blaser sowie Vizepräsident Franz Bürgi wurden in ihrem Amt bestätigt.
Die Nachfolge von Gemeindeschreiber und Finanzverwalter Kaspar Ryser, der Ende Januar in Pension geht, tritt Cornelia Gehrken-Beetschen an.
Budget 2018
Oppligen rechne 2018 mit einem Aufwandüberschuss von 44 750 Franken bei einem Gesamtaufwand von 2 367 000 Franken, erklärte Finanzverwalter Kaspar Ryser gestern. «Bei den Steuereinkünften müssen wir mit Schwankungen rechnen», so Ryser. Die Anwesenden genehmigten das Budget einstimmig. Langfristig gesehen erwarte die Gemeinde Verluste im Eigenkapital, sagte Franz Bürgi, der dem Ressort Finanzen vorsteht. Eine Steuersenkung sei deshalb in nächster Zeit kein Thema, dies unter anderem, weil Oppligen sich an den Kosten für die Sanierung der Sekundarschule Wichtrach beteiligt, wo die Oppliger Oberstufenschüler den Unterricht besuchen.
Erstellt:
30.11.2017
Geändert: 30.11.2017
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