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Pascale Groschel: Unsere Frau in Wacken

Das Heavy-Metal-Festival Wacken dominiert die Schlagzeilen. Geschrieben wird vom Chaos im Sumpf und von Fans, die nicht reinkönnen. Unsere Mitarbeiterin Pascale Groschel ist am Sonntag ans Festival gereist. Sieben Stunden musste sie warten, bis sie auf das Gelände konnte.

Pascale Groschel hat es bis vor die Bühne geschafft. (Foto: Pascale Groschel)
Der Golf steckt fest. (Foto: Pascale Groschel)
Zwischen den Wohnwagen ist es noch grün. (Foto: Pascale Groschel)
Grün und braun, Fans in Wacken. (Foto: Pascale Groschel)

Pascale Groschel hat Anfang Juli bei BERN-OST auf der Redaktion angefangen, am Sonntagabend um 18 Uhr ist sie mit ihrem Freund nach Wacken gefahren. Für Beide ist es das erste Mal, dass sie dieses Festival besuchen. Am Montagmorgen um neun Uhr kamen sie an, konnten das Gelände aber erst sieben Stunden später betreten.

 

BERN-OST: Pascale, erzähl, wie lief das ab, als ihr in Wacken angekommen seid?

Pascale Groschel: Es hat ziemlich wild geregnet, es schien gar nicht mehr aufzuhören. Wir mussten auf einem Strässchen warten. Mit uns standen dort tausende andere, die mit Auto, Camper oder Wohnwagen angereist waren. Wir wussten nicht so recht, was läuft und warteten bis am Nachmittag um 16 Uhr.

 

Ist es normal, dass man so lange auf den Einlass warten muss?

Ich war noch nie da, aber Freunde von uns waren schon hier. So lange mussten sie sich noch nie gedulden. Das war schon wegen des schlechten Wetters. Um auf das Gelände zu kommen, mussten wir quasi mit Anlauf fahren, damit man auf den Rasen hochkam. Über die Wiese zu fahren war mühsam, Autos und Camper haben ziemlich gelitten. Wir konnten bis zum Campingplatz fahren, aber viele benötigten Hilfe und mussten von einem Traktor gezogen werden. Es war sumpfig oder auch nur nass. Je mehr kamen, umso schlimmer wurde es.

 

Wie ist die Situation auf dem Platz, wo ihr jetzt steht?

Da ist es ok, wir sind auf dem Rasen. Es ist nass, aber wir stehen nicht im Sumpf. Zu den Toy-Toys benötigen wir Stiefel, aber wir sind ausgerüstet. Zwischen den Zelten und Campern ist es ok, aber sonst sind die Wege sehr matschig.

 

Wie ist die Stimmung unter den Leuten?

Die ist gut, alle die hier sind geniessen es und sind froh sind sie da. Man nimmt es mit Humor. Zu Fuss zu gehen ist anstrengend, weil man einsinkt und kleben bleibt. Ich habe ein paar Mal schon fast die Schuhe verloren, aber es geht.

 

Ich habe Filme auf Twitter gesehen, wo man nur Matsch sieht, ist es nicht das komplette Chaos?

Nein, es ist matschig, aber alle kommen zurecht. Wenn jemand umzufallen droht, helfen wir einander. Wer hier ist, geniesst es.

 

Wie sieht es musikalisch aus, finden die Konzerte statt?

Ja, alle Bühnen sind in Betrieb, am Mittwoch wurde das Gelände später eröffnet, es gab auch Bands, die nicht spielen konnten. Aber seit Donnerstag läuft alles normal. Es gab Bands, die erwähnten, dass viele fehlen. Man solle auch für diese Leute mitfeiern. Man spürt dann, wie die Leute Freude haben, dass sie es rein geschafft haben.

 

Wie ist der Wetterbericht?

So schlimm wie am Montag wird es nicht mehr. Das Wetter wechselt immer wieder, mal ist es sonnig, dann regnets wieder. Temperaturmässig geht es, es ist nicht kalt, wenn es nicht regnet, sind wir im T-Shirt unterwegs.

 

Auf welches Konzert freust du dich am meisten?

Auf eine kleine Band, sie heisst Kärbholz und spielt Deutschrock.

 

Wann fahrt ihr zurück?

Am Sonntag. Ob wir selbst rauskommen, wissen wir nicht, aber es hat Traktoren, welche die Autos rausziehen.

 

[i] Wacken liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Hamburg. Normalerweise nehmen gegen 85'000 Leute am Festival teil. Nach den starken Regenfällen Anfang Woche mussten die Organisatoren den Einlass beschränken. Es wird geschätzt, dass um die 35'000 Besucherinnen und Besucher nicht mehr auf das Gelände gelassen wurden. Die Leute erhalten das Geld für das Ticket zurück.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 04.08.2023
Geändert: 04.08.2023
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