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Rubigen - Wird die Mühle Hunziken versteigert?

Quelle
Berner Zeitung BZ

Der Streit um die Mühle Hunziken geht in eine weitere Runde: Am Dienstag fanden Vergleichsverhandlungen statt. Peter Burkhart will das Kulturlokal versteigern lassen. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

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Die Zukunft der Mühle Hunziken ist noch immer ungewiss. Peter Burkhart will das Kulturlokal versteigern lassen. Eine Einigung ist nicht in Sicht. (Bild: BZ/zvg/Facebook Mühle Hunziken).

Seit über zwei Jahren liegen sie sich nun schon in den Haaren: Peter Burkhart, ehemaliger Patron der Mühle Hunziken, streitet sich mit der aktuellen Geschäftsleitung um Sohn Thomas Burkhart und die Brüder Philipp und Christoph Fankhauser. Dabei richtet sich der Groll von «Mühli-Pesche» in erster Linie gegen den Thuner Bluesmusiker Philipp Fankhauser. Ihn will er aus «seiner» Mühle haben.


An der Vergleichsverhandlung vom Dienstag war Fankhauser aber für einmal nicht direkt das Thema. Denn Peter Burkharts Frau Pia und seine Tochter Catherine wollen die Eigentümergesellschaft auflösen, die sie gemeinsam mit Thomas Burkhart bilden. Damit wäre die «einfache Gesellschaft» nicht mehr Besitzerin der Liegenschaften, zu denen auch das Konzertlokal Mühle Hunziken gehört. Geht es nach Pia und Catherine Burkhart, wird die Mühle danach versteigert. Einen entsprechenden Vorschlag legte Anwalt Willi Egloff an der Vergleichsverhandlung vor.


Niemand gab Auskunft. Fast niemand


Auf einen gemeinsamen Nenner sind die Parteien gestern Dienstag erwartungsgemäss nicht gekommen. «Das Gericht wird nun im Einverständnis der Parteien einen Vergleichsvorschlag ausarbeiten und diesen in den nächsten Tagen schriftlich unterbreiten», sagte Beat Hofmann, Gerichtspräsident Zivilabteilung des Regionalgerichts Bern-Mittelland, auf Anfrage. Über den konkreten Inhalt der Verhandlungen durfte er gestern keine Auskunft geben, «da es sich um eine nichtöffentliche Instruktionsverhandlung handelte».


Thomas Burkhart und sein Anwalt Thomas Bähler wollten am Dienstag zu Details der Vergleichsverhandlung ebenfalls keine Stellung nehmen. Vor Gericht sei «besprochen» worden, den Medien keine Auskunft zu geben, teilte Bähler gestern schriftlich mit. Daran hielten sich jedoch nicht alle. «Mühli-Pesche» Peter Burkhart, der an der Vergleichsverhandlung nicht persönlich anwesend war, meldete sich mit einer von Catherine Burkhart abgesegneten Stellungnahme. Darin pochte er ein weiteres Mal auf seinen Standpunkt.


Erneute Hauptverhandlung wahrscheinlich


Wie geht es nun weiter? Sobald den Parteien der Vergleichsvorschlag des Gerichts vorliegt, bleibt ihnen eine «Überlegungsfrist von 10 bis 14 Tagen». Sind sie mit dem Vorschlag nicht einverstanden, wird es in einigen Monaten zu einer Hauptverhandlung vor Gericht kommen. Da eine gütliche Einigung unwahrscheinlich ist, dürfte es ein erneutes Treffen vor Gericht geben.

Bis dahin wird der Streit aussergerichtlich weitergehen. Und alles ist noch offen. Klar ist nur, dass es eine literarische Aufarbeitung der unendlichen Geschichte geben wird: Peter Burkhart kündigte nämlich an, ein Buch über den Nachfolgestreit zu schreiben. Arbeitstitel: «Der weisse Ritter und sein Gaul».


Autor:in
Maria Künzli, BZ
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Erstellt: 15.01.2014
Geändert: 15.01.2014
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