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Rüfenacht - Kampf gegen den "Hinterhaus"-Abbruch

Die SVP Worb und die "IG Worb/Rüfenacht bleibt grün" kämpfen gemeinsam gegen den Abbruch des 200-jährigen "Hinterhauses" in Rüfenacht. Sie wollen das ehemalige Bauernhaus einer Wohnnutzung zuführen. Die SVP reicht im Parlament einen entsprechenden Vorstoss ein.

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Kampf für das "Hinterhaus": Bruno Wermuth, Martin Wälti, Jean-Pierre Nyffeler, Christian Bernhart. (Bild: Martin Christen)
Die SVP Worb und die "Interessengemeinschaft IG Worb/Rüfenacht bleibt grün" hatten im letzten Mai mit ihren Nein-Parolen die neue Worber Ortsplanung OP06+ gebodigt. Hoch umstritten war in der Volksabstimmung vor allem das neue Bauland rund um das "Hinterhaus", das seit 2008 kein Bauernbetrieb mehr ist.

Nun kämpfen SVP und IG "als Zweckgemeinschaft" für die Erhaltung des "Hinterhauses" nahe des Dorfzentrums. SVP-Präsident Martin Wälti, SVP-Fraktionschef Bruno Wermuth, IG-Vertreter Jean-Pierre Nyffeler und der Journalist Christian Bernhart, der die OP06+-Abstimmungsbotschaft juristisch bekämpft hatte, traten gemeinsam vor die Medien.

Die Worber Bauabteilung hat die Abbruchbewilligung erteilt und elf eingegangene Einsprachen abgelehnt. Am 21. März läuft die Beschwerdefrist ab. Falls keine Beschwerde eingereicht wird, können die Bagger auffahren. Die Abbruchgegner fürchten das Einreichen einer Beschwerde wegen finanzieller Risiken.

SVP-Präsident Martin Wälti sagte, die Rettung des Bauernhauses sei "ein Gebot der Stunde" und ein "grosses Anliegen der Rüfenachter Bevölkerung". SVP-Fraktionschef Bruno Wermuth sagte, der Kampf gegen den Abbruch sei "der letzte Versuch, einen historischen Wert von Rüfenacht zu erhalten".

Christian Bernhart warf den Worber Behörden vor, Worte - "ihr Anliegen stösst auf grosse Akzeptanz", "öffentliches Interesse für die Erhaltung" - und Taten stimmten nicht überein. Der Gemeinderat habe es verpasst, das "Hinterhaus" nach dem Einreichen des Abbruchgesuches mit einer Planungszone zu belegen. Christian Bernhart: "Man hat den Eindruck, Rüfenacht sei der Abfallkübel der Gemeinde."

IG-Vertreter Jean-Pierre Nyffeler forderte eine neue Nutzung des ehemaligen Bauernhauses als Wohnhaus und Dorfzentrum. Die abgelehnte OP06+ habe den Hof ausdrücklich als erhaltenswerten Bestandteil des Ortsbildes gewertet.

Am nächsten Montag reicht die SVP im Parlament ein Postulat ein und fordert Dringlichkeit. Der Vorstoss will den Gemeinderat auffordern, "umgehend die Führungsverantwortung wahrzunehmen und sich für das Ortsbild Rüfenacht einzusetzen". Der Gemeinderat soll zudem eine "angemessene Wohnnutzung" für das Haus prüfen, das einer Hünibacher Erbengemeinschaft gehört.

Autor:in
Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch
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Erstellt: 15.03.2012
Geändert: 15.03.2012
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