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Rundschau: Umstrittener Tamilen-Pastor baut Haus in Boll

Am Unteren Strassackerweg 27 und 29 in Boll werden derzeit zwei Häuser gebaut. Die Bauherren sind Angehörige der grössten tamilischen Freikirche in der Schweiz, der Philadelphia Missionary Church. Einer der beiden ist deren umstrittener Pastor Sivarajah Paul Satkunarajah.

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Wohnt er bald in Boll? PMC-Prediger Sivarajah Paul Satkunarajah während des Neujahrsgottesdienstes. (Bild: Facebook)

Die Philadelphia Missionary Church (PMC) steht in der Kritik wegen massivem Spendendruck, wie die Rundschau des Schweizer Fernsehens am Mittwoch berichtete. PMC-Mitglieder spenden zehn Prozent ihres Lohnes ihrer Kirche.

 

Aussteiger berichten in der Rundschau, dass sie ausgegrenzt wurden, als sie Spenden aus Finanznot stoppten. Die harte Spendenpraxis der PMC sei insbeondere problematisch, da tamilische Gläubige in der Regel zu den Wenigverdienern gehören, sagt Religionsexpterte Georg Schmid in der Sendung.

Aufwändiger Lebensstil

 

Der Schweizer Treuhänder der Freikirche, Alfons Hubmann, sagte gegenüber der Rundschau, dass alle Spenden freiwillig erfolgten und vollumfänglich an die Kirche gingen. Allerdings fällt der Pastor der Kirche, Sivarajah Paul Satkunarajah, durch seinen aufwändigen Lebensstil auf.

 

Derzeit baut er in Boll am Unteren Strassackerweg 29 ein Mehrfamilienhaus für sich und seine Angehörigen. Das Haus mit der Nummer 27 wird von Thanigasalam Puvanenthiran erstellt, laut der Rundschau ebenfalls ein PMC-Angehöriger.

 

Schmid erklärte in der Rundschau, dass die PMC das sogenannte Wohlstandsevangelium predige. Wer spende, erhalte neben der Erlösung auch Wohlstand. Dies bedeute, dass der Pastor als Vorbild dienen und deswegen im Wohlstand leben und diesen auch zeigen müsse.

"Missbrauch des Glaubens"

Laut dem Vechiger Gemeindepräsidenten Walter Schilt (SVP) sind die Häuser am Strassackerweg seit 2015 im Bau. "Allenfalls müssen sie auf neue Spenden warten, bis weiter gebaut werden kann", vermutet er.
 
Wenn die Situation so sei, wie von der Rundschau gezeigt, sei dies äusserst verwerflich, sagt Schilt. "Es handelt sich um einen Missbrauch des Glaubens zur persönlichen Bereicherung Einzelner."


[i] Zum Beitrag der Rundschau vom 8. Februar
[i] Zur Webseite der PMC


Autor:in
Isabelle Berger / Res Reinhard, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.02.2017
Geändert: 11.02.2017
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