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Schreinerei Lehmann Zäziwil: Sie lassen Küchen schweben

Quelle
Berner Zeitung BZ

Nach dem Tod des Vaters hat Christian Lehmann unerwartet früh die Schreinerei übernommen. Nebst traditionellen Schreinerarbeiten setzt der Betrieb immer mehr auch auf Museumsbauten.

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Christian und Ramona Lehmann: Am Kundenanlass ihrer Schreinerei kommt sogar eine Wasserpfeife zum Einsatz (Bild: Urs Baumann, Berner Zeitung BZ).

Andere Betriebe laden ein zum Tag der offenen Tür. Ramona und Christian Lehmann suchten bewusst etwas Besonderes, um die umgestalteten Verkaufsräume zu präsentieren. Sie liessen sich von den Museumsnächten inspirieren und verlegten ihren Kundenanlass in die heutige Vollmondnacht. So laden jetzt Teppiche zum Verweilen ein, die Wasserpfeife steht bereit, und Eisenplastiken von Housi Knecht setzen markante Akzente.

Ueli Lehmanns Nachfolge

Christian Lehmann übernahm den Betrieb vor zwei Jahren nach dem Tod seines Vaters Ueli. Der Regionalpolitiker und BDP-Grossrat verstarb 60-jährig nach kurzer Krankheit. «Ich war zwar zwei Jahre zuvor wieder im elterlichen Betrieb eingestiegen, eine Übernahme zu diesem Zeitpunkt jedoch kam sehr unerwartet», erinnert sich der 35-jährige Lehmann junior. Sogar der Kontakt zum Eisenplastiker Housi Knecht sei durch seinen Vater hergestellt worden: «Auch nach seinem Tod kamen oft Briefe an den verstorbenen Grossrat.» Einer davon sei eine Einladung zu Knechts Vernissage gewesen, so habe man sich kennen gelernt.

Die Lehmanns sind stolz, dass Housi Knecht, der auch schon in Miami oder in Oman seine Skulpturen zeigte, nun den Weg nach Zäziwil ins Emmental fand und hier seine Figuren ausstellt.

Museen einrichten

Heute arbeiten im Betrieb total zwölf Mitarbeiter, sogar noch etwas mehr als zu Ueli Lehmanns Zeiten. Unter dessen Leitung begann der Abstecher in die Sparte Museumsbauten. «Wir konnten zum Beispiel für das Museum für Kommunikation oder das Alpine Museum in Bern Bauten anfertigen», berichtet Christian Lehmann. Das können Shopeinrichtungen, Vitrinen oder Möbel für Sonder- oder Dauerausstellungen sein. Anscheinend habe sich das in der Museumsszene herumgesprochen, sagt Christian Lehmann, sodass der Betrieb mittlerweile auch auf dieses Standbein setzen kann.

Das Hauptgewicht liegt aber nach wie vor auf traditionellen Schreinerarbeiten wie Büromöbeln und Garderoben – und natürlich Küchen. Wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind: Wenn Kunden eine schwebende Küche wünschen, erhalten sie auch eine.


Autor:in
Kathrin Schneider, Berner Zeitung
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Erstellt: 29.08.2015
Geändert: 29.08.2015
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