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Schullandschaft Stalden: Hauchdünnes Ja in Konolfingen

Die Konolfinger Stimmberechtigten haben mit lediglich drei Stimmen Unterschied Ja gesagt zum Kredit von 31,3 Mio. Franken für die Erstellung einer neuen Schulanlage Stalden. Baustart ist frühestens Anfang 2020

Das Ja zur neuen Schullandschaft in Konolfingen erfolgte hauchdünn. (Bild: zvg)

Der Entscheid zugunsten Variante 1 fiel mit 990 Ja gegen 987 Nein-Stimmen erdenklich knapp.

 

Mit dem Ja zur Schullandschaft Stalden genehmigten die Stimmenden auch die entsprechende Zonenplan- und Baureglementsänderung, den Baurechtsvertrag und den Studienauftrag zur Planung des Oberstufenzentrums Stockhorn mit Sportanlage.

 

Deutlicher - mit 727 Ja gegen 1'190 Nein Stimmen - abgelehnt wurde Variante 2. Diese sah zusätzlich den Erhalt des Primarschulhauses Dorf vor und hätte 34,15 Mio. Franken gekostet. Die Stimmbeteiligung betrug 58 Prozent.

 

Zentralisierung ohne Aussenstandorte

Damit wird im Zentrum von Konolfingen, auf dem "Hübeli" neben dem bestehenden Schulhaus Stalden, ein 31-Millionen teurer Neubau realisiert, ohne dass das Schulhaus Dorf als Aussenstandort der Primarschule erhalten bleibt.

 

Gemeindepräsident Daniel Hodel ist erleichtert. Als er das Schlussresultat zum ersten Mal gesehen habe, habe er schon ein wenig gezittert, gibt er zu. "Wir wussten, dass es eng werden könnte und haben als Gemeinderat darum auch sehr aktiv kommuniziert, zum Beispiel an mehreren Infoveranstaltungen." Obwohl das Resultat sehr knapp sei, gelte es und sei fix. "Der Wahlausschuss hat viermal nachgezählt und viermal dasselbe Resultat erhalten."

 

Die Konolfinger Ortsparteien waren ausnahmslos für die Vorlage und plädierten für zweimal Ja. Gegen beide Varianten war die IG Schule-mitgestalten. Sie wollte, dass die Primarschule nebst dem „Dörfli“ auch weitere Aussenstandorte, insbesondere jenen in Gysenstein behält.

 

"Die Hälfte sieht es wie wir"

Daniel Gygax von der IG hatte auf ein Nein gehofft. Er gratuliere dem Gemeinderat zum Erfolg, sagt er. "Bei drei Stimmen Unterschied kann man aber nicht sagen, dass der Gemeinderat mit dem Volk unterwegs ist. Für uns ist die Zentralisierung so nach wie vor nicht sinnvoll und die Hälfte der Abstimmenden sieht das auch so. Man muss aufpassen, dass eine Gemeinde an solchen Sachen nicht zerbricht."

 

"Es muss schnell gehen"

Die Pläne des Gemeinderats sehen vor, im nächsten Jahr mit der Bauprojektierung anzufangen. Wenn man ungefähr ein Jahr für das Genehmigungsverfahren rechne, sei mit einem Baustart frühestens Anfang 2020 zu rechnen, sagt Gemeindepräsident Hodel. Gut wäre, wenn der Bau schon Mitte 2021 aufs neue Schuljahr bezugsbereit wäre. "Das ist ein sehr sportlicher Zeitplan", betont Hodel. "Schnell gehen muss es aber, sonst müssen wir wegen der steigenden Schülerzahlen mit Provisorien planen."

 

Auch Daniel Gygax wird das Thema Schulraumplanung weiter beschäftigen. "Die IG Schule mitgestalten bleibt bestehen", sagt er. "Viele Fragen sind noch offen, etwa zur Schulwegsicherheit oder dazu, wie es mit den Aussenstandorten der Primarschule konkret weitergeht."


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@reinhards.ch
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Erstellt: 25.11.2018
Geändert: 25.11.2018
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