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Schwingen: Diese neun fahren nach Mollis

Neun Schwinger aus der Region kämpfen Ende August in Mollis um die höchsten aller Kränze. Für vier von ihnen ist es die erste Chance, für einen schon fast Routine und mindestens einer wird als frischer Eidgenosse heimkehren.

(Bilder: zvg, Barbara Loosli, SK Worblental, SK Münsingen)
Die ESAF-Arena am 16. Juli. (Bild: zvg)
Fabian Stucki. (Bild: Barbara Loosli)
Dario Schafrothg. (Bild: SK Worblental)
Sandro Galli. (Bild: Barbara Loosli)
Dominik Binggeli. (Bild: SK Münsingen)
Thomas Sempach. (Bild: Barbara Loosli)
Adrian Walther. (Bild: Barbara Loosli)
Michael Moser. (Bild: Barbara Loosli)
Elias Pirikheim. (Bild: Barbara Loosli)
David Lüthi. (Bild: Barbara Loosli)

Am Mittwochabend gab der Bernisch Kantonale Schwingerverband bekannt, welche Athleten er ans Eidgenössische Schwing- und Älplerfest Ende August in Mollis entsendet. Das ESAF findet nur jedes dritte Jahr statt und ist die einzige Möglichkeit, «Eidgenosse» zu werden, einen eidgenössischen Kranz zu gewinnen.

 

Aus den Klubs und Dörfern der Region sind acht Männer fix und einer als Ersatz dabei.

 

Schwingklub Worblental:

Pirkheim Elias** aus Habstetten

Schafroth Dario* aus Urtenen-Schönbühl

Walther Adrian*** aus Habstetten

 

Schwingklub Zäziwil:

Galli Sandro** aus Biglen

Moser Michael** aus Arni

Stucki Fabian aus Signau

 

Schwingklub Münsingen:

Lüthi David* aus Bowil

Ersatz: Binggeli Dominik* aus Riggisberg

 

Schwingklub Oberdiessbach:

Sempach Thomas*** aus Heimenschwand

 

*Kranz an einem Gau- oder Kantonalfest, **Kranz an einem Teilverbands- oder Bergkranzfest, ***Kranz am Eidg. Schwingfest, «Eidgenosse»

 

Nur vier der selektionierten Schwinger haben noch nie an einem Eidgenössischen geschwungen: Sandro Galli, Dario Schafroth, Fabian Stucki, und Dominik Binggeli.

 

Fabian Stucki

Die besten Chancen, auf Anhieb Erfolg zu haben und als Eidgenosse aus Mollis heimzukehren hat von diesen vier wohl Fabian Stucki. Er hat dieses Jahr an sechs Kranzfesten fünf Kränze gewonnen. Insgesamt in seiner Karriere sind es elf, darunter am Bernisch-kantonalen und letzten Sommer auf dem Brünig. Mit dem Jubiläumsschwingen im letzten Herbst hat er bereits einen Eidgenössischen Anlass geschwungen, einen Kranz und das dritte Sternchen gibt es aber nur am ESAF.

 

Dario Schafroth, Dominik Binggeli und Sandro Galli

Schafroth war in diesem Jahr am Emmentalischen und Oberaargauischen erfolgreich und hat insgesamt sechs Kränze. Sieben Kränze hat Galli zuhause. Wie Sempach hat er in diesem Jahr erst den Jurassischen Kranz gemacht. Binggeli, der nur als Ersatzmann nominiert ist, hat in diesem Jahr noch keinen Kranz gewonnen, in den Jahren davor aber total sieben. Beide sind bisher «einfache» Kranzer, mit einem Sternchen hinter dem Namen.

 

Thomas Sempach

Der erfahrenste Eidgenössische Schwinger ist Thomas Sempach. Mit 40 Jahren gehört er zu den älteren aktiven Schwingern und mit 125 (!) Kränzen zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Nur fünf haben mehr Kränze als er. Auch von seinen bisher fünf Eidgenössischen Schwingfesten ging er jedes Mal mit Kranz nach Hause, und ist damit in der Statistik der meisten Eidgenössischen Kränze weit oben dabei. Währenddessen hat er zehn Festsiege geholt, darunter auf dem Brünig und auf der Schwägalp, zuletzt 2021 am Waadtländer Kantonalen. In diesem Jahr hat es allerdings erst einmal geklappt mit dem Kranz, und das am Jurassischen, das traditionell eher etwas schwächer besetzt ist als andere Berner Gau-Feste.

 

Adrian Walther

Zu den ESAF-Erfahrenen zählt trotz seiner erst 23 Jahre Adrian Walther. Er ist zum dritten Mal in der Berner Selektion dabei. Beim zweiten Anlauf, vor drei Jahren, schloss er mit dem Eidgenössischen Kranz eine fantastische Saison mit Siegen auf dem Brünig und am Bernisch-Kantonalen ab. 45 Kränze hat er insgesamt schon gewonnen, darunter sechs Mal als Festsieger. In diesem Jahr sind es bisher sieben Kränze an sieben Festen und der Sieg am Emmentalischen, wo er im Schlussgang Michael Moser bodigte.

 

Michael Moser

Dieser gehörte vor drei Jahren mit knapp 17 Jahren zu den allerjüngsten ESAF-Teilnehmern. Ein Kranz war damals zwar das Ziel, dass er ohne heimkehrte, war aber auch keine grosse Enttäuschung für seine Fans. Damit es diesmal nicht klappt, müsste schon einiges schief gehen. Moser hat in seiner noch jungen Karriere 25 Kränze gewonnen und dreimal als Kranzfestsieger gejubelt, zuletzt am Bernisch-Kantonalen vom letzten Samstag. Er ist der Berner Überflieger des Jahres.

 

Elias Pirkheim und David Lüthi

Ebenfalls zum zweiten Mal in der Berner Selektion sind Elias Pirkheim und David Lüthi. Lüthi hat bis jetzt zehn Kränze gewonnen, davon drei in diesem Jahr. Einen Teilverbands- oder Bergkranz hat er bisher nicht, wenn er am Eidgenössischen auftrumpft, bekommt er hinter seinem Namen gleich zwei neue Sternchen aufs Mal. Pirkheim hat in diesem Jahr erst am Emmentalischen einen Kranz gewonnen, insgesamt in seiner Karriere sind es sieben.

 

Beruf: Landwirt

Ist etwas noch ein Klischee, wenn es stimmt? Dass NUR Bauern schwingen, das stimmt natürlich nicht. In der Bern-Ost-Delegation allerdings geben in ihren Schwingerprofilen sieben von neun «Landwirt» an als Beruf, das sind mehr als drei Viertel. Nur Walther (Architekturstudent) und Stucki (Metzger) haben andere Berufe. Mit Sempach (Maurer) und Binggeli (Heizungsmeister) geben zwei allerdings einen zweiten Beruf an, bauern also wohl nur nebenberuflich.

 

[i] Insgesamt hat der BKSV 63 Schwinger fix und fünf als Ersatz nominiert. Gegenüber 2022 hat der Teilverband vier Startplätze mehr. Total treten am ESAF 274 Schwinger aus der ganzen Schweiz an.


Autor:in
pd, abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.07.2025
Geändert: 17.07.2025
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