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Stefanie Feller: «Mit so einem Wahnsresultat habe ich nicht gerechnet»

Was Vechigen, Oberdiessbach oder Grosshöchstetten schon lange haben, gibt es ab Januar auch in Münsingen. Eine Frau wird die Gemeinde präsidieren. Stefanie Feller hat die Wahl klar für sich entschieden.

Stefanie Feller: "Ich war zuversichtlich." (Foto: rb)
Henri Bernhard: "Mit mir muss man immer rechnen." (Foto: rb)

Alle Parteien bis auf die SVP und FDP haben Stefanie Feller (Grünliberale) im Wahlkampf unterstützt. Am Sonntagnachmittag war das Wahlergebnis klar. Feller gewinnt gegen Henri Bernhard (SVP) deutlich mit 75 Prozent der Stimmen. BERN-OST hat mit der Siegerin am Wahlsonntag gesprochen.

 

BERN-OST: Stefanie Feller, das Wahlresultat wurde eben grad verkündet, wie fühlt sich das an?

Stefanie Feller: Es ist ziemlich überwältigend, ich bin fast ein bisschen sprachlos, alle die Emotionen auf einmal und ja, es ist unglaublich schön.

 

Wie gross ist die Überraschung?

Ich war zuversichtlich, dass es gut kommt, aber mit so einem Wahnsinnsresultat hätte ich schon nicht gerechnet. Es freut mich riesig.

 

Sie sind jetzt die erste Frau, die die Gemeinde präsidiert.

Das fühlt sich gut an. Für mich ist es halt einfach die beste Person, die gewählt werden sollte. Und dem Vertrauen, das mir die Münsingerinnen und Münsinger schenken, das ist einfach eine Riesenfreude. Aber ich weiss natürlich, dass unsere Mütter und Grossmütter hart dafür gearbeitet haben, dass auch Frauen Gemeindepräsidentin werden können. Und insofern bin ich sehr dankbar diesen Generationen, dass sie das hier ermöglichen.

 

Was können ein 18-jähriger Lehrling bis zur 85-jährigen Frau von Ihnen erwarten?

Die können von mir genau das erwarten, was ich während der Wahlzeit auch immer gesagt habe. Ich will alle Seiten, alle Generationen verbinden, an den Tisch holen und zusammen die bestmöglichen Lösungen finden, für Münsingen auf lange Zeit gesehen.

 

Was werden Sie als Erstes anpacken?

Ja, das ist noch ein bisschen schwierig, weil es noch ein halbes Jahr dauert, bis es dann so weit ist. Aber wir haben viele verschiedene Aufgaben, die immer weiterlaufen, wo wir dran sind. Und eine grosse davon wird sicher die Schulraumplanung sein, die uns über das Jahr hinaus beschäftigen wird, auch in der neuen Legislatur.

 

Henri Bernhard will  im Herbst antreten

Der in der Wahl unterlegene Henri Bernhard (SVP) zeigte sich nach der Wahl als fairer Verlierer: «Ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Mir war klar, dass es schwierig wird gegen einen Wähleranteil von 65 Prozent anzutreten. Ich freue mich darüber, dass ich über den SVP-Wähleranteil hinauskam.» Zur bevorstehenden Gemeinderats-Wahl im Herbst gab sich Henri Bernhard zuerst bedeckt: «Dies muss der Wahlausschuss der Partei entscheiden.» Auf die Nachfrage, ob er denn bei den Gemeinderatswahlen antrete, sagte Bernhard: «Mit mir muss man immer rechnen.»

 

[i] Bei der Wahl ums Gemeindepräsidium von Münsingen erhielt Stefanie Feller 3275 Stimmen (75 Prozent) und Henri Bernhard 1072 Stimmen (25 Prozent). Feller wird das Amt am 1. Januar antreten.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.05.2025
Geändert: 19.05.2025
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