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Sternen Walkringen: Vor den grossen Veränderungen

Der eher unauffällige Sternen in Walkringen serviert mittags manchmal über 50 Mittagessen. Jetzt stehen grosse Änderungen an. Weil viele Mitglieder des bisher als Verein organisierten Betriebs pensioniert werden, übernimmt die Friederika Stiftung das Restaurant. BERN-OST wollte von Stiftungsratspräsident Jonathan Gimmel wissen, was noch gleich bleiben wird, und was sich ändert.

Im Sternen Walkringen gibt es viele Änderungen. BERN-OST hat mit Stiftungsratspräsident Jonathan Gimmel gesprochen. (Bilder: zvg)

BERN-OST: Jonathan Gimmel, wie weit ist man bei der Überführung des Sternen unter die Fittiche der Friederika Stiftung?

Jonathan Gimmel: Wir sind weit. Soeben haben wir das Inserat für den/die neue:n Gastgeber:in ausgeschrieben. Dieses zeigt, wir bereiten uns auf die Betriebsübernahme am 1. Januar 2025 vor.

 

Das Erfolgsrezept des Sternen ist auch gemäss Personal «gut, genug und günstig». Wird das auch weiterhin so sein?

Ja. Wir wollen nicht Gastro-Sterne holen. Wir sind null interessiert, etwas zu ändern. Darüber hinaus wollen wir unseren Lernenden eine Chance geben, indem wir sie soweit möglich in den Betrieb – in Küche und Hauswirtschaft – integrieren. Was unverändert bleibt, ist die Zusammenarbeit mit den Vereinen.

 

Was sind von Friederika für Änderungen geplant?

In der Friederika Stiftung profitieren wir von viele Betriebszweigen wie Landwirtschaft, Gärtnerei und eigener Grossküche. Wir werden versuchen, dem Sternen damit ein kleines Plus zu bieten. Zum Beispiel in Sachen Deko, saisonalen Produkten aus dem Garten und Ergänzung der Speisekarte.

 

Nicht nur der Betrieb war bisher als Verein organisiert, auch die Löhne waren bisher etwas «vereinsmässig». Es gab einen tiefen Grundlohn und bei Erfolg etwas obendrauf. Kann das Personal konkrete Verbesserungen erwarten?

Wir haben von Anfang an mit dem bestehenden Personal geplant. Alle, die nicht pensioniert werden, wollen glücklicherweise bleiben, was mich sehr freut. Wir werden branchenübliche, faire Löhne bezahlen. Statt Minimumlohn mit Bonus bevorzuge ich lebenssichernde Löhne. Als Organisation bleibt der Sternen übrigens selbständig.

 

Bisher ist der Sternen ein Restaurant vor allem für Mittagessen. Am Abend gibt es nur eine kleine Karte und niemand fix in der Küche. Sind da Änderungen geplant?

Ein weiteres Plus können weitere Angebote am Abend sein. Diese werden wir mit dem/der gesuchten Gastgeber:in zusammen entwickeln. Ich wünsche mir tatsächlich ein erweitertes Angebot am Abend.

 

Die Friederika-Stiftung schreibt jetzt die Stelle eines/einer Gastgeber:in für den Sternen aus. Was sind die Anforderungen an die gesuchte Person?

Im Kern suchen wir ein:en Koch/Köchin, die sich als Gastgeber:in versteht. Zusammen mit dem Team wird er/sie das Gesicht des Sternen sein und für alle Bedürfnisse der Gäste da sein. Zusammen mit der Friederika Stiftung wird die gesuchte Person auch zuständig sein für die berufspraktische Betreuung im Betrieb.

 

Die Anforderungen sind also hoch. Gibt es einen «Notfallplan», falls innert nützlicher Frist niemand gefunden wird?

Die Anforderungen sind tatsächlich hoch, aber die Stelle ist aber auch sehr attraktiv, besonders für Fachleute für aus der Gastronomie, die später einen sozialen Beruf erlernt haben. Selbstverständlich haben wir auch einen «Notfallplan». Das bisherige Team um Sternen-Wirtin Ursula Röthlisberger hat uns in der Übergangszeit seine Unterstützung zugesichert.

 

Was wünscht du dir für den Sternen in der Zukunft? Kannst du garantieren, dass der Sternen seine wichtige Funktion für Walkringen und Umgebung behalten kann und wird?

Ja, das kann ich garantieren. Der Sternen wird auch weiterhin seine zentrale Rolle einnehmen. Wir freuen uns, die Nachfolgelösung dafür bieten zu können.  


Autor:in
Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 26.05.2024
Geändert: 26.05.2024
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