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Für Kinder mit Förderbedarf: Stiftung mietet Schulhaus Schlosswil

Im Schulhaus Schlosswil sollen ab diesem Sommer Kinder mit besonderen Bedürfnissen  unterrichtet werden. Die Stiftung Passaggio aus Lützelflüh wird Hauptmieterin der leerstehenden Anlage. BERN-OST hat Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP) gefragt, wie diese Schule nach Schlosswil passt.

Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP): "Wir hoffen fest auf Akzeptanz". (Bilder: Isabelle Berger / Archiv BERN-OST)
Ab Sommer in Zwischennutzung: Hauptmieterin im Schulhaus Schlosswil wird die Stiftung Passaggio. (Bild: Isabelle Berger)

BERN-OST: Die Stiftung Passaggio hat bereits diverse Angebote für Jugendliche mit Problemen, darunter sind Schulverweigerung, Drogen, Psychisches, Gewalt. Was sind das für Jugendliche, die in Schlosswil unterrichtet werden sollen?

Christine Hofer: In Schlosswil werden mit dem Angebot der besonderen Volkschule Schüler:innen vom Kindergarten bis zur 6. Klasse unterrichtet. Was sie im Rucksack haben, weiss ich nicht.

 

Am 4. Mai gibt es einen Infoanlass. Werden die Leute das dort erfahren?

Die Stiftung wird sich dort vorstellen und erklären, was für Schüler:innen in Schlosswil unterrichtet werden.

 

Befürchten Sie nicht, dass es zu Problemen im Dorf führen könnte, wenn da Kinder mit Problemen kommen?

Der Gemeinderat pflegt die Zusammenarbeit mit der Stiftung Passaggio und wir werden schauen, dass die Bevölkerung weiss, an wen sie sich wenden kann, wenn etwas ist. Ich möchte aber betonen, dass da nicht Kinder kommen, die sowieso Radau machen. Ab und an haben wir alle „Probleme“.

 

Da kommen nun Leute von aussen nach Schlosswil, dessen Bevölkerung ihre eigenen Kinder in diesem Schulhaus zur Schule gehen sehen wollte. Wird das akzeptiert?

Es ist wichtig, dass wir die Schule an der Infoveranstaltung vorstellen können. Es hängt davon ab, wie sich die Leute abgeholt und verstanden fühlen. Wir hoffen fest auf die Akzeptanz. Am runden Tisch, den wir mal hatten und an dem es um andere Nutzungsmöglichkeiten ging, hat man angeregt, ob man die Schule nicht zusätzlich für Kinder mit besonderem Förderbedarf brauchen könnte. Diese Idee war also bereits von Leuten aus Schlosswil her Gesprächsthema.

 

Warum finden Sie den Einzug der Stiftung Passaggio eine gute Lösung?

Ich finde das eine gute Lösung, weil wir so einen Beitrag leisten können in einem Bereich, in dem enormer Bedarf besteht. Die kantonale Bildungsdirektion hat uns mitgeteilt, dass sie viele Schüler:innen haben, die in der besonderen Volksschule unterrichtet werden und der Bedarf an Schulraum hoch ist. Ich finde, wenn wir Räume zur Verfügung stellen können, sollten wir das als Gemeinde auch machen.

 

Die Schule wird nicht alle Räume belegen. Was passiert in den restlichen? Werden die Schlosswiler:innen direkt etwas davon haben?

Ja, für die restlichen Räumlichkeiten gehen wir mit den anderen Bewerbenden, die sich für die Miete von einem oder zwei Schulzimmern interessiert haben, in Verhandlung. Da bleibt etwas für Schlosswil übrig, das die Bevölkerung entsprechend nutzen kann. Das wird im Rahmen von Kursangeboten und Vereinsaktivitäten sein.

 

[i] Die Informationsveranstaltung findet am Donnerstag, 4. Mai um 19.30 Uhr im Gemeindesaal Schlosswil statt.


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.03.2023
Geändert: 18.03.2023
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