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Tennis - Romina Oprandi sorgt für Sensation
Die Bolligerin Romina Oprandi hat am Rasenturnier in ’s-Hertogenbosch überraschend Kim Clijsters, die Nummer 2 der Welt, geschlagen.
Romina Oprandi (WTA 82) jubelte ausgelassen, nachdem Kim Clijsters beim Matchball die Filzkugel ins Aus geschlagen hatte. Kein Wunder, das 7:6 (7:5), 6:3 gegen die Nummer 2 der Welt stellt den wertvollsten Sieg der unter italienischer Flagge antretenden Bernerin dar. Eine Spielerin aus den Top Ten hatte sie zuvor nie geschlagen, allerdings kürzlich am Lieblingsturnier in Rom die Estin Kaia Kanepi (WTA 18) bezwungen. «Ich war im letzten Game extrem nervös, versuchte dies aber nicht zu zeigen», sagte Oprandi, die vom «mit Abstand grössten Erfolg» sprach. Noch spezieller mache den Sieg, «dass Clijsters seit je meine Lieblingsspielerin ist».
«Die Stimmung genossen»
Clijsters, Gewinnerin von vier Grand-Slam-Titeln, trug gestern so etwas wie ein Heimspiel aus. Die Belgierin wohnt zwar in Bree ennet der Grenze, aber nur eine gute Autostunde von ’s-Hertogenbosch entfernt. «Ich habe die Stimmung im Stadion genossen, obwohl das Publikum hinter der Gegnerin stand», erzählte Oprandi, die Clijsters mit dem Slice zu vielen Fehlern verleitet und oft mit Stoppbällen gepunktet hatte. Nach dem Match holte die 25-Jährige bei den Zuschauern und Journalisten auch noch Sympathiepunkte, weil sie Clijsters im Stadioninterview und auch an der Pressekonferenz als «nette Person und grosse Championne» bezeichnete. Die Bernerin hatte davon profitiert, dass die haushohe Favoritin nach einer Verletzungspause noch über wenig Spielpraxis verfügt und offenbar während des Matchs den an einer Hochzeit beim Tanzen lädierten Knöchel wieder zu spüren begann. Dies schmälert den Triumph Romina Oprandis freilich nicht, zumal sie aufgrund ihrer zweimal operierten rechten Schulter selber fast nie schmerzfrei Tennis spielen kann. In dieser Saison hat der Pechvogel aus Bolligen schon einen Bänderriss und eine Knieverletzung, die ihn zu einer zweimonatigen Pause gezwungen hatte, hinter sich. Ganz weg seien die Beschwerden im Knie immer noch nicht, sagte Oprandi.
Nun gegen eine Kollegin
Vor dem Achtelfinal hatte Clijsters den lokalen Medien verraten, sie habe erstaunt festgestellt, dass Oprandi für Italien spiele, und wisse von ihrer Gegnerin eigentlich nur, dass sie ein Piercing habe. Mittlerweile dürfte die Nummer 2 auch das ausgeprägte Ballgefühl der Bolligerin zur Kenntnis genommen haben.
Im morgigen Viertelfinal trifft Oprandi auf Kimiko Date-Krumm (WTA 63), die sie als gute Kollegin bezeichnet. Die Japanerin und die Italobernerin waren letzte Woche gemeinsam in die Niederlande gereist. «Es wird ein schwieriger Match, denn Kimikos Spiel ist für Rasen gemacht», stellte Oprandi fest.
Erstellt:
15.06.2011
Geändert: 15.06.2011
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