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Therese Friedli: "Da wo ich lebe, möchte ich mich investieren"
Geschäftsfrau, Mutter, Kirchgemeinderätin und OK-Mitglied des Oberdiessbacher Jubiläumsfests – Therese Friedli ist vieles und macht vieles. Dass alles unter einen Hut passt, verdankt sie den Synergien, die genau dadurch entstehen – und ihrem Mann.
Zweihundert Jubiläums-Geschenkkörbe mit Produkten aus Oberdiessbach und Umgebung will Therese Friedli Ende Jahr für den Verein „Zäme für Oberdiessbach“ verkauft haben. Die ersten hundert Stück waren im Sommer bereits ausverkauft. „Nun mache ich nochmals hundert und hoffe, dass sie alle weggehen“, sagt sie.
Die Aktion ist ein grosser Erfolg für die 43-jährige. „Ich organisiere die Produkte und sammle sie selber ein, mache die Körbe und liefere diese an die Verkaufsstellen im Dorf“, sagt Friedli. Pro Korb investiere sie ungefähr eine Stunde Arbeit.
Profitieren von Synergien
Während die Geschenkkörbe sie das ganze Jubiläumsjahr beschäftigen, hat sie auch bei einzelnen Jubiläumsanlässen verschiedene Aufgaben übernommen. Zum Beispiel war sie verantwortlich für das Kinderprogramm am Jubiläumsfest. Sie spannte die Ludothek und die Jungschar ein, welche für die Kinder am Fest Sirupbar, Glacestand und Gänggelimärit organisierten.
„Dadurch, dass ich Kirchgemeinderätin bin, kannte ich schon die Verantwortlichen der Jungschar“, erwähnt sie ein Beispiel für die Verknüpfungen, die sich unter ihren vielen Engagements ergaben. Auch für die Blumendekoration des Festzeltes profitierte die gelernte Floristin von verschiedenen Seiten ihres Tuns.
„Die Dekoration habe ich zusammen mit zwei weiteren Floristinnen gemacht, die ich von früher kannte“, sagt sie. Vom Malergeschäft, welches sie heute zusammen mit ihrem Mann Simon (43) führt, konnte sie das Firmenauto und die Lagerräume nutzen.
Höhepunkt Jubiläumsfest
Zwei riesige Bouquets fürs Festzelt, 140 Tischgestecke und weitere Gestecke aus Holz-Paletten und Sonnenblumen fertigten die drei Frauen und hängten sechzig farbige Regenschirme an die Zeltdecke während zweier ganzer Tage. Therese Friedli nahm sich zudem für die Festdekoration auch bei ihrer eigenen kleinen Firma La Couronne, unter welcher sie selbstgemachte Gewürzmischungen online und auf dem Märit verkauft, zwei Wochenenden frei.
„Die grösste Belastung in dieser Zeit war, dass meine jüngste Tochter während dem Jubiläumsfest für ein Jahr nach England ging“, sagt Friedli. Es sei eine Herausforderung gewesen, dafür zu sorgen, dass sie neben ihrem Engagement für das Jubiläumsfest ihrer Rolle als Mutter habe gerecht werden können. Neben Lena-Maria (15) haben Simon und Therese Friedli zwei weitere Kinder: Mirjana (21) studiert und wohnt nicht mehr zuhause, Noah (19) geht in die Lehre.
Es sei viel gewesen, gibt Friedli zu. Nach dem Fest sei sie erleichtert gewesen, dass sie nun mal nichts mehr los habe. Aber sie sagt auch: „Es macht nichts, und jetzt darf es noch etwas auslaufen mit den Körben.“
„Wertvoll für Gemeinde und Vereine“
Was motiviert Therese Friedli zu solchem Einsatz? „Ich bin so“, sagt sie. Ihr Credo sei, da wo sie wohne mitzuhelfen, sich einzubringen und sich zu investieren, sowohl für kurze wie auch für längerfristige Projekte. „Ich glaube, das ist wertvoll für die Gemeinde und die Vereine“, sagt sie.
In Oberdiessbach findet sie dafür auch eine motivierende Atmosphäre. „Es ist eine sehr angenehme und lebhafte Gemeinde, die offen für Veränderungen ist, aber auch eine Stetigkeit hat“, sagt sie. Es sei ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander. „Man hilft mit und steckt so andere an.“
Ehemann Simon hielt ihr den Rücken frei
Unterstützt wird Friedli nicht zuletzt auch von ihrem Mann Simon. Sie macht für das Malergeschäft die Büroarbeit, ist aber teilweise auch auf den Baustellen. „Mein Mann hat mir dabei sehr viel Flexibilität gegeben“, sagt sie. Er habe ihr den Rücken freigehalten, damit sie ihren Projekten habe nachgehen können.
Simon Friedli teilt die Motivation seiner Frau. „Er würde auch gerne solche Sachen machen, steht aber nicht so gerne in der Öffentlichkeit“, erklärt Therese Friedli. Ihr Mann unterstütze sie deshalb lieber im Hintergrund und habe Freude an ihren Aktivitäten. „Wir machen das sehr gerne für das Dorf und die Gemeinde“, sagt Friedli.
Friedli freut sich dennoch auf das Ende des Jubiläumsjahrs. Sie verneint sofort, dass sie fürs nächste Jahr schon Pläne habe. Allerdings: In beiden Geschäften gebe es das Eine oder Andere, das mal gemacht werden müsse.
Erstellt:
03.10.2018
Geändert: 03.10.2018
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