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Veloroute Worblental: Wie viel Landwirtschaftsland soll es sein?

Ab 2027 soll zwischen Deisswil und Worb eine neue Veloroute realisiert werden. Zur Diskussion stehen drei mögliche Strecken. Am 22. April startet die öffentliche Mitwirkung.

Der Kanton Bern will im Worblental eine neue Veloroute realisieren (Bild / Grafik: Kanton Bern).
Die Variante «Nord» mit direkter Linienführung, Variante «Mitte» mit Z-förmiger Linienführung und die Variante «Süd» über die bestehende Velofreizeitroute.

Der Kanton Bern will den Veloverkehr fördern. Im Worblental bestehe diesbezüglich ein hohes Potenzial, unter anderem wegen vielen Pendlerinnen und Pendlern. Deshalb soll ab 2027 zwischen Worb und Deisswil eine durchgehende und alljahrstaugliche Veloroute realisiert werden, die an die bestehende Veloverbindung nach Bern anschliesst.

 

Feldweg oder Höhenweg?

Unklar ist noch, wo die Route im mittleren Abschnitt zwischen Bahnhof Stettlen und Nesselbank durchführen soll. Der Kanton schickt ab 22. April drei Varianten in die öffentliche Mitwirkung (siehe Karte). Sie unterscheiden sich bezüglich Höhenprofil, Distanz zu den Siedlungsgebieten, Fahrtdauer und Landbedarf.

 

Besonders der letzte Punkt dürfte zu reden geben: Die Varianten Nord und Mitte führen über Landwirtschaftfelder im flachen Talboden. Für diese neuen Routen müssten teilweise neue Wege erstellt und asphaltiert werden. Die betroffenen Grundeigentümer, denen man Land abkaufen müsste, seien diesen Varianten gegenüber skeptisch eingestellt, so der zuständige Kreisoberingenieur Thomas Wüthrich. «Die Landwirte sehen zwar vielfach den Bedarf, fragen sich aber, warum die Veloroute nicht auf der bestehenden Freizeitroute am Hang umgesetzt wird», so Wüthrich. Auch der Gemeinderat Stettlen hatte sich bereits in der Planungsphase 2018 kritisch zum Ausbau von neuen Wegen geäussert (BERN-OST berichtete).

 

Eine Frage der Prioritäten

Auch der Ausbau der bisherigen Veloroute ist eine Option und wird als Variante Süd zur Diskussion gebracht. «Wir wollen herausfinden, wo die Bevölkerung die Priorität setzen möchte: Will man mit dem Velo möglichst schnell und bequem vorwärtskommen oder doch eher möglichst wenig Land in Anspruch nehmen und versiegeln?» Während die flache Variante Nord mit Schnelligkeit punktet, müsste der Kanton bei der Variante Süd weniger Anpassungen vornehmen, zum Beispiel mit Verbreiterungen an einigen Abschnitten. Aber auch dort gibt es Herausforderungen: Die Steigung ist grösser und der nahe Schiessstand bewirkt, dass die Route einige Stunden im Jahr gesperrt wäre.

 

Am 24. April findet in der Turnhalle Schulhaus Stämpbach in Boll eine öffentliche Informationsveranstaltung mit Regierungsrat Christoph Neuhaus statt. Die Mitwirkung der Bevölkerung dauert bis 31. Mai. 


Autor:in
cr, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 09.04.2024
Geändert: 09.04.2024
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