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Walkringen: Weniger Wohnungen sind besser als weitere Diskussionen

Das Reizthema Schafrain in Walkringen hat sich beruhigt: Statt der geplanten grossen Überbauung gibt es nun ein kleineres Projekt mit weniger Wohnungen. Der Gemeinderat hätte sich mehr gewünscht, kann aber mit dieser Lösung leben. Er will künftig auf mehr Transparenz achten. Ausserdem beschloss er, die Gemeinde Blatten mit 5000 Franken zu unterstützen.

Gemeindepräsident Christof Aeschlimann und der Schafrain: Nicht die optimale, aber immerhin eine Lösung. (Fotos: cw)

Letztes Jahr hatten Diskussionen um die Überbauung Schafrain in Walkringen für heisse Köpfe gesorgt. Inzwischen bleiben die Wogen flach, weder an der Infoveranstaltung noch an der Gemeindeversammlung wurde das Thema hitzig diskutiert. Der Grund: Die neuen, stark reduzierten Baupläne sind konform mit dem immer noch geltenden Baureglement von 2004 in dieser Zone. Und deshalb kann die Gemeinde im Projekt gar nicht mehr mitreden.

 

Besser wenig Wohnraum als gar keiner

«Wir hätten uns zwar mehr Wohnungen gewünscht», sagt Gemeindepräsident Christof Aeschlimann offen. Statt der vorgesehenen 21 Wohnungen und einer neuen Überbauungsordnung entstehen nun sechs Wohnungen und fünf Einfamilienhäuser, und zwar in der bereits bestehenden Bauzone. Das ganze Programm wäre schön gewesen, findet er, und mehr Wohnungen wären nur zu willkommen gewesen. «Aber es ist immerhin neuer Wohnraum, und den brauchen wir dringend.»

 

Leute aus dem Sonnendörfli erleichtert

Die Gemeinde hatte sogar Unterstützung für eine neue Überbauungsordnung ÜO angeboten – auch finanziell –, doch die Investoren zogen es vor, in der alten Ordnung zu bauen: «Wir wollen jetzt mal loslegen», hätten sie dem Gemeindepräsidenten erklärt. Sonst seien sie eines Tages zu alt und mögen nicht mehr. Im Quartier Sonnendörfli reagierten die direkt Betroffenen erleichtert: Die neue Lösung nimmt viel Druck aus dem Thema.

 

Kommunikation hilft immer

Dennoch war an der Infoveranstaltung zum Schafrain auch Kritik geäussert worden, man hätte das Projekt früher und anders aufgleisen sollen. Christof Aeschlimann schliesst daraus: «Wir müssen rechtzeitig klar kommunizieren, worum es geht – und warum.» Das habe letztlich auch beim Schafrain weitergeholfen. Umso mehr wolle er bei brenzligen Themen künftig frühzeitig zu Infoveranstaltungen einladen – auch, um Kritik offen zu begegnen. «Dann können wir Wogen glätten und Meinungen konstruktiv beeinflussen.»

 

Infos aus den Ressorts willkommen

Eine weitere Neuheit will er beibehalten, weil sie an seiner ersten Gemeindeversammlung offenbar sehr geschätzt wurde: Die kompakten Berichte der jeweiligen Ressortverantwortlichen. «In zehn Minuten gaben sie eine Fülle an Infos aus ihren Ressorts weiter», so Aeschlimann. Unter anderem dazu, dass wichtige Projekte wie die Sanierung des Schulhauses oder der Hauptwasserleitung bereits finanziert und in Umsetzung seien. «Das kam bei den Leuten sehr gut an, so fühlen sie sich rundum einbezogen.»

 

Blick nach vorn …

Ausserdem erhielten die Anwesenden auch gleich erste Informationen zu den Grundwasserschutzzonen Golpisberg und Gomerkinden. Auch dies bisher ein heikles Thema in der Gemeinde mit vielen offenen Fragen. «Inzwischen laufen aber erste Gespräche mit den betroffenen Eigentümern», sagt Christof Aeschlimann. Er ist zuversichtlich, dass sich auch hier bald Lösungen finden lassen.

 

… und eine Spende an Blatten

An seiner Sitzung Ende Juni hat der Gemeinderat ausserdem beschlossen, seine Solidarität gegenüber der Bevölkerung von Blatten auszusprechen: Die Gemeinde Walkringen spendet 5000 Franken an die vom Bergsturz betroffene Gemeinde Blatten.


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.07.2025
Geändert: 17.07.2025
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