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Wilde Liga: Arni spielt um den Meister

Der EHC Arni wurde 1971 gegründet. Seit Jahren spielt der Hockeyclub in der wilden Liga Berner Oberland mit. Am Samstag spielt Arni um den Meistertitel. BERN-OST wollte wissen, was es auf sich hat mit dieser Liga, in der alles ein wenig anders läuft. 

Der EHC Arni beim letzten Titelgewinn 2019. (Bilder: zvg)
Marco Strahm, Spieler und Präsident des EHC Arni.
Der Pokal wurde von Heinz Rüegsegger, einem langjährigen OK-Mitglied der BEO-Meisterschaft, hergestellt und wiegt satte 29.6 kg! Den Pot einmal in die Höhe zu stemmen ist ein Traum für jeden Spieler. (Originaltext SV Röthenbach)

Marco Strahm (33) ist Spieler und Präsident des EHC Arni. "Unsere Mannschaft besteht aus Mitgliedern, die im Sommer Hornussen, Fussball oder Unihockey spielen." Es gehe um Plausch und die Freude am Hockey. Dies scheint das Motto zu sein in der wilden Hockeyliga. Aktive Spieler, welche aus einer höheren Liga kommen, müssten erst zwei Jahre pausieren, bevor sie in der wilden Liga Berner Oberland mitspielen können.

 

Ohne Training ins Finale

"Vom spielerischen Niveau her, entsprechen wir etwa der 4. Liga", sagt Strahm. Dennoch ist der EHC Arni kein normaler Eishockeyclub. "Wir trainieren nicht, wir spielen nur Matches", erzählt Strahm lachend. Während der letzten Saison hätten sie noch alle zwei Wochen trainiert, aber es seien zu wenige Spieler zum Training gekommen. "Auch wir haben mittlerweile das Problem aktive Spieler zu finden."

 

Um ein Team zu bilden, reicht es aber noch. Noch spielt Arni mit drei vollen Linien. "Aber wenn ein, zwei Spieler aufhören, wird es schwierig Junge zu finden, welche die Lücke füllen. Viele wissen nicht, wie einfach man bei uns mitspielen kann", so Strahm. Wichtig sei die Freude am Hockey und Zeit am Sonntag einen Match zu spielen.  

 

Alles ein wenig lockerer

Die wilde Liga scheint eine Hobby-Liga zu sein. Rund 60 Prozent der Spieler habe vorher nicht aktiv Eishockey gespielt. Die meisten bringen also keine Cluberfahrung mit, sondern spielen Hockey, weil sie Freude daran haben. Gespielt wird in der wilden Berner Oberlandmeisterschaft nach den normalen Regeln.

 

Checks und Weitschüsse sind erlaubt. Auch Offside gilt. Einziger Unterschied: Bei Spielunterbrüchen wird die Zeit nicht gestoppt. In der Liga spielt jeder gegen jeden. Am Ende wird der Meister im Playoff ermittelt. Auch hier unterscheidet sich die wilde Liga von den Profis. Beim Playoff wird lediglich ein Match gespielt, also ein "Best of One".

 

Finalspiel diesen Samstag

In dieser wilden Liga steht der EHC Arni im Playoff-Final. "In den letzten Jahren waren wir nie schlechter als Vierter", sagt Strahm. Im Final trifft Arni auf Heimisbach. "Die Chancen stehen 50:50. Vor drei Jahren gewannen wir gegen Heimisbach im Final. Diese Saison haben wir gegen sie verloren." Zu gewinnen gibt es einen 30 Kilo schweren Wanderpokal. "Für solche Spiele 'hockeylen' wir. Da geht’s um Emotionen", schwärmt Marco Strahm. Heute Samstag um 18:45 Uhr wird in der Oberlangenegg zum Final angespielt.  

 

[i] Der EHC Arni sucht Spieler. Melden kann man sich unter: arnihockey@gmail.com

 

[i] Seit 1995 organisiert der Sportverein Röthenbach die sogenannte BEO-Meisterschaft (Berner Oberland-Meisterschaft). Diese bietet Mannschaften und Spielern, die nicht in der Meisterschaft des SEHV (Schweizerischer Eishockeyverband) mitspielen, Gelegenheit, sich in einer organisierten Meisterschaft zu messen.

 


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 12.03.2022
Geändert: 16.12.2022
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