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Worb - Den Pferdemist bald im Griff

Quelle
Berner Zeitung BZ

Der Verein Pferd und Umwelt Alt-Amt Konolfingen setzt sich dafür ein, dass Strassen und Wege nicht von Rossmist verschmutzt sind. Präsident Niklaus Bernhard erklärt.

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Selbstverständlich: Niklaus Bernhard kehrt Mist zusammen. (Bild: Stefan Anderegg)
Es gibt immer mehr Pferde in der Agglomeration Bern. Klagen über Pferdeäpfel auf Strassen, Wander- und Gehwegen häufen sich. Der Verein Pferd und Umwelt Alt-Amt Konolfingen hat das Problem erkannt und versucht, es in den Griff zu kriegen. Das Hauptproblem dabei ist, die Rösseler überhaupt ansprechen zu können. Denn anders als Hundehalter sind sie bis jetzt nicht registriert. Und nur etwa die Hälfte aller Pferdehalter gehören einer Organisation an. Der Worber Niklaus Bernhard, Reitstallbesitzer und Präsident des Vereins Pferd und Umwelt, hat vor einigen Wochen Pferdehalter und die Gemeindepräsidenten von Worb und Vechigen versammelt. Das Thema: das Problem mit dem Rossmist.

Pferdesteuer unmöglich

Diskussionspunkt an der Versammlung in Worb sei auch das Erheben einer Pferdesteuer analog der Hundetaxe gewesen. Dies sei aber rechtlich nicht möglich, erklärte der Worber Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Die Hundesteuer sei vom Bund festgelegt. «Eine Gemeinde kann nicht plötzlich eine neue Steuer erheben», so Gfeller. Deshalb ist eine Gemeinde auch nicht verpflichtet, den Rösselern eine Infrastruktur zum Entsorgen des Pferdemists zur Verfügung zu stellen. «Aber eine Vereinigung könnte einen Beitrag einziehen und für das Entsorgen der Pferdeäpfel verwenden», sagt Niklaus Bernhard. «Aber wir müssen die Pferdebesitzer in die Pflicht nehmen.» Das heisst: Reiter sollen dazu angehalten werden, nicht auf Trottoirs und Gehwegen zu reiten. Auf Wald- und Feldwegen sind Pferdeäpfel kein Problem. Die Versammlung hat beschlossen, dass Pferdeäpfel in einem bestimmten Umkreis organisiert alle paar Tage eingesammelt werden sollen. Dies vorerst einmal in den Gemeinden Worb und Vechigen. «Die anderen Agglomerationsgemeinden suchen nach eigenen Lösungen», sagt Niklaus Bernhard, der für die Worber SVP im Grossen Gemeinderat sitzt. Man überlege auch, ob jemand für das Entsorgen der Pferdeäpfel angestellt werden soll. «Aber das zieht einiges nach sich.» Bernhard versucht nun, die Reitställe in der Agglomeration einzubinden. Sie sollen ihre Rösseler sensibilisieren und Lösungen zum Entsorgen des Pferdemists anbieten.

Pferde bald registriert

Alle Rösseler zu erreichen wird erst möglich, wenn Pferde – wie bereits Kühe, Schafe und Hunde – in einer Datenbank registriert sind. Dies soll bis Ende 2012 geschehen. Aber sind Besitzer und ihre Tiere registriert, taucht ein anderes Problem auf: «Der Datenschutz verhindert, dass wir an alle Reiter herankommen und mit ihnen das Rossmistproblem angehen können», bedauert Bernhard. Er habe aber alle Reitställe der Region angeschrieben und sei auf positives Echo gestossen. «Es ist allen klar, dass etwas gehen muss.»

Autor:in
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 10.12.2011
Geändert: 10.12.2011
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