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Umzonung Sternenmatt:
Worber Parlament sagt Ja, jetzt kommt das Referendum

Der Grosse Gemeinderat von Worb hat die Fläche hinter dem Restaurant Sternen umgezont. Dort sollen drei Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Noch ist das Geschäft nicht durch, bereits werden Unterschriften dagegen gesammelt.

Auf dieser Brache in Worb sollen 76 Wohnungen entstehen. (Foto: Rolf Blaser)
Der Grosse Gemeinderat von Worb hat die Fläche umgezont. (Rechts das Schwimmbad Wislepark). (Bild: Baupublikation)

Der Worber Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) betonte gleich zu Beginn die Wichtigkeit dieses Bauvorhabens: „Das Geschäft gehört zu den Leitbildzielen des Gemeinderats, es geht um den Zuzug von neuen Bürgerinnen und Bürgern.“ In der Schweiz seien die meisten Leute für verdichtetes Bauen, aber nur wenn es nicht in der Nachbarschaft stattfinde, fügte Gfeller schmunzelnd an.

 

Einstimmig dafür

Wo, wenn nicht dort, soll verdichtet gebaut werden, war der Grundton aller Parteien, die sich zu diesem Geschäft äusserten. Guido Federer von der SP sagte: „Es ist eine Fläche, die heute zum Teil aus einem Kiesplatz besteht.“ Der Grosse Gemeinderat von Worb (GGR) stimmte dieser Umzonung einstimmig zu. Alle 39 anwesenden Politikerinnen und Politiker waren dafür, dass auf der Brache zwischen dem Schwimmbad Wislepark und dem Restaurant Sternen gebaut werden kann.

 

„Wenn bauen, dann dort“

„Es ist eine Verdichtung am richtigen Ort“, so Rolf Hager von der FDP. „Wenn man in Worb noch bauen will, dann dort. Das kann einen positiven Effekt auf unser Gewerbe haben, es werden dadurch Bauaufträge vergeben“, sagte Stefan Meister (SVP). Von SP und Grünen wurde einzig bedauert, „dass nur ein kleiner Teil der neuen Wohnungen als Mietwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Weiter bedauern wir, dass die Siedlung nicht komplett autofrei wird.“

 

76 statt 84 Wohnungen

Das Parlament stellte die Weichen für den Bau von 76 Wohnungen aufgeteilt auf drei Mehrfamilienhäuser. Ursprünglich waren 84 Wohnungen auf der Sternenmatte geplant. Das Projekt musste reduziert werden, aufgrund von Abstandsvorgaben einer unterirdischen ARA-Leitung.

 

27 Einsprachen eingegangen

Bei der Auflage im letzten Herbst gingen 27 Einsprachen gegen die Sternenmatte ein. Die Einsprachen des Wisleparks und der ARA konnten bereinigt werden. Die übrigen sind noch offen. Der Gemeinderat habe für diese beim Kanton eine Ablehnung beantragt.

 

Referendum angekündigt

Verschiedene Personen, Anwohnerinnen und Anwohner haben gegenüber BERN-OST bestätigt, dass sie das Referendum gegen die Umzonung ergreifen werden. Sie müssen innerhalb von 30 Tagen 200 Unterschriften sammeln. Danach kann die Worber Bevölkerung über die Umzonung an der Urne abstimmen. Die Umzonung wird im kommenden Anzeiger von Konolfingen publiziert, danach beginnt die Frist für die Unterschriftensammlung zu laufen.

 

Die weiteren Entscheide des Grossen Gemeinderats Worb:

[i] Das GGR-Mitglied Roland von Arx (Grüne) wird durch Ursula Wyss (SP) seit 1. September ersetzt.

 

[i] Neue Gemeindeverfassung

Der GGR hat der revidierten Gemeindeverfassung einstimmig zugestimmt. Diese fordert neu eine Amtszeitbeschränkung von 16 Jahren für Mitglieder des Gemeinderats und für den Gemeindepräsidenten.

Neu soll der "Grosse Gemeinderat Worb" Parlament heissen.

Statt Gemeindeverfassung heisst es neu: Gemeindeordnung.

 

[i] Dringliche Motion der SVP angenommen

An der GGR-Sitzung im Mai hatte das Parlament mit 26:11 Stimmen den Kredit für die Sanierung der Rüttihubelstrasse an den Gemeinderat zurückgewiesen. Dies mit dem Auftrag die Sanierung zu redimensionieren. Der Gemeinderat hatte darauf das Geschäft sistiert. Das kam im GGR nicht gut an. Mit der am Montag überwiesenen Motion erklärte der Rat das Geschäft für dringlich. Der Gemeinderat muss in dem Fall darauf eingehen. Der Rat überwies die dringliche Motion mit grosser Mehrheit.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.09.2023
Geändert: 12.09.2023
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