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Worb: Parteien machen sich für die Sternenmatt stark
Die geplante Überbauung Sternenmatt Worb erhält Rückenwind: Ein breites überparteiliches Komitee engagiert sich für ein Ja zur Anpassung der «Nutzungsplanung Sternenmatt»: Es handle sich um ein städtebaulich und architektonisch hochwertiges Projekt. Am 3. März 2024 wird über die umstrittene Vorlage abgestimmt.
Die Abstimmung im Grossen Gemeinderat Worb liess letzten September keinen Zweifel: 39 Ja-Stimmen, keine einzige Gegenstimme und keine Enthaltung beim Punkt «Umzonung der Sternenmatt». Spätestens nach diesem Ergebnis war klar: Die Gemeinde will auf der Brache zwischen dem Schwimmbad Wislepark und dem Restaurant Sternen unbedingt bauen (BERN-OST berichtete).
Relevante Parteien stehen dahinter…
Die SP und die Grünen bedauerten einzig, dass nur ein kleiner Teil der neuen Wohnungen als Mietwohnungen zur Verfügung gestellt werde. Und dass die Siedlung nicht komplett autofrei werde. Dennoch hat sich jetzt zu diesem Geschäft ein überparteiliches Pro-Komitee gebildet, bei dem sich alle im Grossen Gemeinderat von Worb vertretenen Parteien beteiligen: «Es sind dies namentlich SP, Grüne, EVP, GLP, Die Mitte, FDP und SVP», verkündet das Komitee in einer Medienmitteilung. «Alle relevanten politischen Kräfte stellen sich somit hinter das Projekt.»
…die Bevölkerung nicht so unbedingt
Nicht alle Worber:innen jedoch zeigten sich allerdings so enthusiastisch, was das Projekt anbelangt: Bei der Auflage im letzten Herbst gingen 27 Einsprachen gegen die Sternenmatt ein. Das Projekt liege zu nah am Schwimmbad Wislepark, lauteten die Argumente, und es störe zudem das anliegende Quartier.
Die Einsprachen des Wisleparks und der ARA konnten bereinigt werden. Für die übrigen hat der Gemeinderat beim Kanton eine Ablehnung beantragt.
76 neue Wohnungen
Aus Sicht des Komitees sprechen etliche Gründe «für ein überzeugtes Ja»: Neu entstünden 76 erschwingliche Wohnungen, «was der guten Bevölkerungsdurchmischung in Worb dient». Durch die Neuzuzüger:innen werde der Steuerertrag erhöht, und die Mehrwertabschöpfung lasse «zusätzlich zwischen 3,3 und 4,1 Millionen Franken in die Gemeindekasse» fliessen.
Ausserdem werde mit der Überbauung ein «attraktiver und öffentlich zugänglicher Generationenspielplatz im Umfang von 1700 Quadratmetern» realisiert. «Dieser schafft mit den bestehenden Volieren einen Begegnungsort für Alle.» Die Kosten, so das Plädoyer, «werden durch die Bauherrschaft getragen, und nur der Unterhalt geht zu Lasten der Gemeinde».
«Natur mit Grünzone aufgewertet»
Die geplante Siedlung, zentral gelegen und mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen, werde nur minimen Mehrverkehr zur Folge haben. Es müsse «kein Landwirtschaftsland eingezont oder überbaut» werden, heisst es in der Medienmitteilung. Und die Sternenmatt entspreche den Zielen der Ortsplanung der Gemeinde: Es handle sich um ein «städtebaulich und architektonisch hochwertiges Projekt mit hoher Dichte».
Und zu guter Letzt: Der historische Bestand mit dem Restaurant Sternen sowie dem Freibad werde berücksichtigt. Und auch ökologisch werde die Sternenmatt «durch die Renaturierung des Bächu und die Gestaltung der neuen Grünzone» aufgewertet.
«Mit Workshops gemeinsam entwickelt»
Am 3. März wird die Abstimmung zeigen, ob funktioniert, was das Komitee als zusätzliches Argument einsetzt: «Das Projekt wurde in einem breit abgestützten Verfahren mit Workshops und unter Einbezug der Parteien, der Bevölkerung und der Badi entwickelt.»
[i] Das Komitee: Guido Federer, Sibylle Flentje, Markus Reber, Gregory Graf, Catarina Jost, Yvo Hofer, Titus Moser.
[ii] Korrektur: In einer ersten Version dieses Textes heisst es fälschlicherweise, das Komitee habe sich in seiner Medienmitteilung zum Umgang mit den Einsprachen geäussert. Dem ist nicht so, diese Information stammt aus der Vorgeschichte zum Projekt. Wir bitten für diesen Fehler um Entschuldigung!
Erstellt:
31.12.2023
Geändert: 04.01.2024
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