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Zäziwil - Wenn das traute Heim zur Galerie wird
Die Galerie im Wohnzimmer Franziska Wüthrich aus Reutenen erwartet an diesem Wochenende Gäste aus Nah und Fern. Alle zwei Jahre wird das Haus zur Galerie und Bilder in Öl, Aquarell und Bleistift präsentieren sich dem Publikum.
Franziska Wüthrich-Tschanz liebte schon während ihrer Kindheit den Umgang mit Farbe und Pinsel. «Ich hatte aber lange zuwenig Selbstvertrauen, um richtig zu malen», schildert sie ihre ersten künstlerischen Schritte. So machte sie zuerst eine Ausbildung im textilen Bereich als Schneiderin und absolvierte dann das Arbeitslehrerinnen-Seminar in Thun. Es folgten Anstellungen im Schuldienst, bis Franziska Wüthrich vor neun Jahren auf dem Sekundarlehramt endgültig ihre Liebe zur Malerei entdeckte. «Wir hatten im Fach Malerei und Komposition meistens Künstler als Gastdozenten. Eine unter ihnen war Lisa Hoever, die mir wichtige Impulse gab.» An der Schule für Gestaltung in Bern konnte Franziska Wüthrich ihre Kenntnisse weiterentwickeln.
Mut zur grossen Fläche
Einen Anstoss brauchte Franziska Wüthrich auch, um grossflächig zu malen. Wer heute vor den grossen Ölbildern steht, kann sich das fast nicht vorstellen. Fransiska Wüthrich geniesst das Sinnliche im Umgang mit der Malerei. So schwärmt sie vom Geräusch des Pinsels auf Leinen oder Baumwolle, je nachdem, was sie als Hintergrund verwendet. Im Gegensatz zur Seidenmalerei, die sie zuerst entdeckte und auch weitervermittelte, könne man aber mit Öl ein Sujet besser steuern oder begrenzen.
Wasser und Blüten
Wüthrichs Bilder wirken nicht nur aus der Nähe, sondern erzielen oft schon aus der Distanz eindrückliche Stimmungen. Seien es Blüten oder subtile Wellenstudien, das Motiv soll laut Künstlerin sowohl dekorativ wirken wie auch ein Thema hinterfragen. «Zum Beispiel beim Wasser: Ruhe, Geborgenheit und Frieden auf der einen Seite, das Zerstörerische des Wassers auf der anderen Seite.» Reiseskizzen aus Amerika bringen einen Hauch der grossen weiten Welt ins Emmental, die von persönlichen Reisen der Künstlerin erzählen. Franziska Wüthrich unterscheidet bei ihren Bildern zwei Schöpfungsakte. «Zuerst reift ein Bild in meinem Kopf. Das kann unterschiedlich lang dauern, manchmal monatelang. Dann erst entsteht das Bild auf Leinwand oder Papier».
Franziska Wüthrich malt gerne im Freien. Da sich dabei die Öltechnik nicht gut eignet, zeichnet sie mit Bleistift oder aquarelliert. Besonders beliebt sind ihre Malferien im Tessin oder im Burgund, wo sie jeweils auf die unterschiedlichen Interessen der Kursbesucher eingehen kann.
Der letzte Schliff im Wohnzimmer
Vor der Austellung dekorieren Franziska Wüthrich und ihr Mann Jürg jeweils die Wohnung mit aktuellen Bildern. Wüthrichs wohnen in einem Haus in Reutenen, das sich sowohl von seiner Grösse wie vom Licht her für eine Ausstellung eignet. Wüthrichs wohnen seit 1995 in dem Haus, das sie nach ihren Vorstellungen gebaut haben. Der helle Wintergarten und die malerische Aussicht auf die Gegend müssen das Auge erfreuen, und so erstaunt es auch nicht, dass viele Bilder erst im Wohnzimmer ein letztes Mal geprüft und überarbeitet werden.
«Es ist jeweils etwas Spezielles, wenn auf einmal fremde Leute durch die Wohnung gehen», erzählt Franziska Wüthrich und lacht. «Manchmal lasse ich ein Bild nach der Ausstellung nur ungern ziehen», meint die Künstlerin ein bisschen wehmütig, «aber ich kann mich trotzdem davon trennen. Und was nicht verkauft wird, das lassen wir einfach hängen.»
[i] Vernissage: Freitag, 13. Oktober, 18 bis 22 Uhr. Ausstellung: 14. Oktober, 14 bis 22 Uhr und 15. Oktober, 14 bis 18 Uhr.
Ein Artikel aus der
www.zaeziwil.ch
Mut zur grossen Fläche
Einen Anstoss brauchte Franziska Wüthrich auch, um grossflächig zu malen. Wer heute vor den grossen Ölbildern steht, kann sich das fast nicht vorstellen. Fransiska Wüthrich geniesst das Sinnliche im Umgang mit der Malerei. So schwärmt sie vom Geräusch des Pinsels auf Leinen oder Baumwolle, je nachdem, was sie als Hintergrund verwendet. Im Gegensatz zur Seidenmalerei, die sie zuerst entdeckte und auch weitervermittelte, könne man aber mit Öl ein Sujet besser steuern oder begrenzen.
Wasser und Blüten
Wüthrichs Bilder wirken nicht nur aus der Nähe, sondern erzielen oft schon aus der Distanz eindrückliche Stimmungen. Seien es Blüten oder subtile Wellenstudien, das Motiv soll laut Künstlerin sowohl dekorativ wirken wie auch ein Thema hinterfragen. «Zum Beispiel beim Wasser: Ruhe, Geborgenheit und Frieden auf der einen Seite, das Zerstörerische des Wassers auf der anderen Seite.» Reiseskizzen aus Amerika bringen einen Hauch der grossen weiten Welt ins Emmental, die von persönlichen Reisen der Künstlerin erzählen. Franziska Wüthrich unterscheidet bei ihren Bildern zwei Schöpfungsakte. «Zuerst reift ein Bild in meinem Kopf. Das kann unterschiedlich lang dauern, manchmal monatelang. Dann erst entsteht das Bild auf Leinwand oder Papier».
Franziska Wüthrich malt gerne im Freien. Da sich dabei die Öltechnik nicht gut eignet, zeichnet sie mit Bleistift oder aquarelliert. Besonders beliebt sind ihre Malferien im Tessin oder im Burgund, wo sie jeweils auf die unterschiedlichen Interessen der Kursbesucher eingehen kann.
Der letzte Schliff im Wohnzimmer
Vor der Austellung dekorieren Franziska Wüthrich und ihr Mann Jürg jeweils die Wohnung mit aktuellen Bildern. Wüthrichs wohnen in einem Haus in Reutenen, das sich sowohl von seiner Grösse wie vom Licht her für eine Ausstellung eignet. Wüthrichs wohnen seit 1995 in dem Haus, das sie nach ihren Vorstellungen gebaut haben. Der helle Wintergarten und die malerische Aussicht auf die Gegend müssen das Auge erfreuen, und so erstaunt es auch nicht, dass viele Bilder erst im Wohnzimmer ein letztes Mal geprüft und überarbeitet werden.
«Es ist jeweils etwas Spezielles, wenn auf einmal fremde Leute durch die Wohnung gehen», erzählt Franziska Wüthrich und lacht. «Manchmal lasse ich ein Bild nach der Ausstellung nur ungern ziehen», meint die Künstlerin ein bisschen wehmütig, «aber ich kann mich trotzdem davon trennen. Und was nicht verkauft wird, das lassen wir einfach hängen.»
[i] Vernissage: Freitag, 13. Oktober, 18 bis 22 Uhr. Ausstellung: 14. Oktober, 14 bis 22 Uhr und 15. Oktober, 14 bis 18 Uhr.
Ein Artikel aus der

www.zaeziwil.ch
Autor:in
Kathrin Schneider, Wochen-Zeitung
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Erstellt:
12.10.2006
Geändert: 12.10.2006
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