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Zu Besuch beim Münsinger Feuerwehrkommandanten Markus Joss: "Ich träume von Ferien in einer Blockhütte“
BERN-OST trifft den zweifachen Familienvater in seinem Einfamilienhaus im Münsinger Unterdorf. Im Gespräch erzählt er, was die Arbeit bei der Feuerwehr für ihn bedeutet und was ihm im Leben wichtig ist.
Viele kennen den Münsinger Feuerwehrkommandanten Markus Joss aus seiner Aktivzeit als Spieler beim FC Münsingen. Auch als Kaminfeger konnte er viele Kontakte knüpfen. Seit einigen Jahren ist der 47-Jährige selbständig. Er betreibt eine Firma im Bereich Ölofenservice und ist als Feuerungskontrolleur für umliegende Gemeinden zuständig.
Beim Besuch von BERN-OST ist der Eingang zum Einfamilienhaus mit zwei Herzen geschmückt. Joss lebt hier gemeinsam mit seiner Partnerin Franziska Schlumpf. Eingezogen war er ursprünglich mit seiner damaligen Ehefrau. Mittlerweile sind die beiden getrennt, verstehen sich jedoch gut. Die Töchter Célina (16) und Cécil (13) sind regelmässig bei ihrem Vater zu Besuch.
BERN-OST: Du bist in Münsingen aufgewachsen. Was gefällt dir so gut, dass du seither immer hier geblieben bist?
Markus Joss: Ich bin 1980 mit elf Jahren nach Münsingen gekommen. Ich sage immer, ich werde hier beerdigt (lacht). Ich habe mein Netzwerk hier und fühle mich sehr wohl.
Du bist Kommandant der Münsinger Feuerwehr. Was kann man sich unter dieser Funktion genau vorstellen?
Die Verantwortlichkeit über alles: Die Ausbildung der Leute, den Übungsdienst sowie die Einsätze. Das geht von Fachberichten bei Baueingaben, wo die Feuerwehr heute automatisch einen Bericht machen muss, über die Arbeit mit den Partnern, wie den Blaulichtorganisationen oder den Behörden, die koordiniert werden muss. Es ist fast ein 20 Prozent Job, wenn man alles betrachtet. Ich setze mich für eine schlanke und trotzdem schlagkräftige Feuerwehr ein und wäre bereit, dass man im Aaretal noch mehr zusammenarbeitet.
Ist dies somit noch nicht der Fall?
Ich denke, es muss zuerst reifen. Da könnte man sicher Kosten sparen. Wir arbeiten zusammen, aber man könnte noch mehr zusammenrücken.
Was hat dich dazu bewogen, die Funktion des Kommandanten zu übernehmen?
Ich ging in die Feuerwehr, weil ich gute Orts- und Gebäudekenntnisse hatte. Und dann hat sich dies ergeben. Ich habe die Zeit und die Fachkenntnis. Zudem bin ich den Umgang mit den Leuten gewohnt und habe sicher auch grosse Freude an dieser Arbeit. Zudem trage ich gerne die Verantwortung.
Das Interessante ist das Feuer selber. Man kann es auf verschiedene Arten löschen. Heute ist die Taktik ein Feuer zu löschen viel weiter als früher. Brennen tut es genau gleich wie früher. Aber heute kann man ein Feuer schneller löschen, so dass der Schaden einigermassen gering bleibt. Man ist auch in Bezug auf die Geräte besser ausgerüstet.
Die Feuerwehr beansprucht neben der Arbeit einen grossen Teil deiner Zeit. Was machst du sonst?
Skifahren in Grindelwald, wandern und allgemein viel Zeit in der Natur verbringen. Wir haben hier so ein schönes Naherholungsgebiet. Aber auch Gespräche mit Freunden oder ein gutes Essen zu Hause gehören dazu. Zudem sind mir die Kinder wichtig. Dass ich mir die Zeit für sie nehme und nicht sage, ich hätte keine Zeit.
Wie bist du als Vater?
Auf eine Art bin ich streng, aber gleichzeitig auch grosszügig. Grosszügig in dem Sinn, dass wir zusammen Sachen unternehmen. Ich vermittle ihnen, dass es nicht selbstverständlich ist, ins Kino oder regelmässig auf die Ski zu gehen. Aber auch das soziale Verhalten ist mir wichtig. Gegenüber anderen Menschen bin ich recht sozial und das kriegen meine Töchter mit.
Was hast du privat und beruflich für Ziele?
Beruflich, dass es so weitergeht wie bis jetzt. Dass ich nach wie vor gesund bleibe und so arbeiten kann wie jetzt. Und privat… (überlegt) Ich bin wunschlos glücklich. Ausser, dass ich vielleicht einmal im Winter im Norden in einer Blockhütte Ferien machen möchte. Im Moment lässt es meine Arbeit nicht zu, im Winter einfach ein oder zwei Wochen wegzugehen.
Was ist für dich BERN-OST?
Eine regionale und informative Plattform. Aber auch eine Werbeplattform. Selber mache ich zwar keine Werbung für mein Geschäft. Wenn ich etwas mache, will ich, dass es von Mund zu Mund weitergeht. Ich habe jedoch schon öfters auf BERN-OST inseriert. Als meine Freundin eingezogen ist, haben wir Sachen aufgeschaltet. Es ging alles weg.
Erstellt:
07.03.2016
Geändert: 07.03.2016
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