• Kultur

Nie Ferien im Mai: Imker Samuel Tanner lebt ganz für seine Bienen

Seit über 40 Jahren hält Samuel Tanner Bienen in Vechigen. Seine Begeisterung für die fleissigen Insekten entdeckte er schon früh und er ist bis heute ein engagierter Imker.

Der Imker und die Bienen: Samuel Tanner vor seinem Bienenstand in Vechigen. (Bilder: Melanie Burkhard)
Eine Wabe aus dem Bienenstock: Darin lagern Bienen ihren Honig oder züchten ihren Nachwuchs.
Das Innere des Bienenstands: Hier ist ein Einblick in die Bienenvölker möglich.
Das Handwerkszeug des Imkers: Die Bienenzucht braucht viele Hilfsmitel.

"Im Mai mache ich sicher nie Ferien", sagt Samuel Tanner aus Utzigen, der seit vielen Jahren Bienen züchtet. In dieser Zeit sei die Gefahr am grössten, dass Bienen schwärmen, und die Völker bräuchten daher dann besonders viel Aufmerksamkeit. Auch sonst ist die Imkerei eine zeitaufwendige Beschäftigung. "Ich bin in Moment jeden Tag bei den Bienen, da ich auch Pollen sammle", berichtet Tanner. Ausserhalb der Pollenernte sei er sicher einmal pro Woche bei seinen Bienenvölkern und auch im Winter gehe er einmal im Monat nach dem Rechten sehen.

 

Ein ganzes Leben mit Bienen

Tanner ist gelernter Landwirt und arbeitete fast 40 Jahre lang als Landschaftsgärtner. Bienen begleiten ihn schon sein ganzes Leben. "Mein Vater hat auf unserem Hof Bienen gezüchtet, und ich habe ihm dabei oft geholfen." 1969 hat Tanner die Ausbildung zum Imker abgeschlossen. Seit 1979 hat er eigene Bienenvölker.

 

"Angefangen habe ich mit neun Völkern hier in Vechigen." Heute hat Tanner insgesamt etwa 35 Bienenvölker, der Honigertrag kann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. "Der Jahresertrag liegt normalerweise zwischen 6 und 15 Kilo Honig", so Tanner, das sei sehr stark vom Wetter abhängig. "Ich habe zwischen gar keinem Ertrag und 1000 Kilo Honig in einem Jahr schon fast alles erlebt."

 

Vielbeschäftigter Imker

Neben seinen Bienenvölkern züchtet Tanner auch  Bienenköniginnen. Seit 2002 ist er Bieneninspektor im Kanton Bern. "Im Moment betreue ich zudem einen Jungimker und eine Jungimkerin, die wegen den aktuellen Massnahmen des Bundes die Imkerausbildung unterbrechen mussten", berichtet er.

 

"Als Imker hat man eigentlich das ganze Jahr über immer etwas zu tun. Ob im Winter Holzrahmen für die Brut und Honigzucht vorbereiten, im Frühjahr und Sommer die Brut der Bienen begleiten und Pollen und Honig ernten, oder im Herbst die Bienenvölker gegen Schädlinge behandeln und sie für den Winter füttern. Langweilig wird es mit Bienen nie.»

 

Nektar und Pflanzenläuse

Samuel Tanner hat ein grosses Wissen über Bienen hat und kann unzählige spannende Dinge über die fleissigen Tiere erzählen. Ein Beispiel von vielen dafür ist die Erklärung, wo der Unterschied zwischen Blüten-und Waldhonig liegt: "Blütenhonig wird von den Bienen aus gesammeltem Nektar gewonnen, im Gegensatz dazu stellen die Bienen den Waldhonig aus einer Ausscheidung von Pflanzenläusen her, die in den Bäumen leben." Eine spannende Information, die vielleicht sogar beim nächsten Honigkauf noch nachwirkt.


Autor:in
Melanie Burkhard, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 22.05.2020
Geändert: 22.05.2020
Klicks heute:
Klicks total: